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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Leute zu beruhigen«, sagte sie seufzend. »Sie befürchteten, die Station würde von Banditen überfallen, aber als es bei diesem einen Schuß blieb und ich ihnen sagte, daß die Waffe aus Versehen losgegangen wäre, legte sich die allgemeine Erregung.«
    »Wo ist Rian?«
    »Ich habe ihn eingesperrt,«
    »Wirst du ihn der Polizei übergeben?«
    »Bis vor wenigen Augenblicken war ich noch felsenfest davon überzeugt, und ich war sicher, richtig zu handeln, doch nun bin ich das nicht mehr.«
    »Wieso hast du auf einmal Zweifel?« fragte Gloria.
    »Rian behauptete, Puso wäre ein Dämon. Ich habe ihm nicht geglaubt, doch nun hat Puso sich… verändert.«
    »Verändert?« fragte Gloria irritiert »Wie denn verändert?«
    »Ich zeig’s dir, aber ich warne dich: Mach dich auf etwas gefaßt! Du brauchst gute Nerven…«
    »Liebe Güte, das hört sich ja schrecklich an«, sagte Gloria.
    »Das ist es auch«, gab Dr. Sheene zurück. »Schrecklich und… unbegreiflich.«
    Gloria hatte ihren Mann noch nie in dieser Verfassung erlebt.
    »Vielleicht spinne ich auch bloß«, sagte Gordon Sheene. »Deshalb wirst du mir sagen, was du siehst!«
    Sie begaben sich zu Puso - und Gloria fand keine Worte. Es dauerte sehr lange, bis sie ihre Stimme wiederfand. »O mein Gott!« stieß sie dann hervor. »Gordon, das ist ja grauenvoll.«
    »Würdest du mir sagen, was du siehst, Gloria?«
    Die Internistin beschrieb ein grünes, weißhaariges, mumifiziertes Wesen.
    »Dann ist es also keine Halluzination!« sagte Dr. Sheene. »Puso hat sich in meiner Gegenwart verwandelt… Rian… Ich muß ihn wieder freilassen. Ich habe den Eindruck, er weiß mehr, als er mir gesagt hat. Er machte Andeutungen… Ich werde ihm Gelegenheit geben, mir alles zu sagen, was ihm bekannt ist.«
    »Du mußt dich bei ihm entschuldigen.«
    »Natürlich. Das macht mir nichts aus. Er wird mir verzeihen. Rian ist nicht nachtragend.«
    Gordon Sheene wandte sich um und wollte das Zimmer verlassen, um den Freund zu holen. Da preßte Gloria plötzlich aufgeregt seinen Namen hervor, und gleichzeitig griff sie nach seinem Arm und hielt ihn zurück.
    Der Leiter der Urwaldstation drehte sich mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch um. Reichten die grauenvollen Überraschungen noch nicht? Was kam denn noch?
    Rascher Verfall hatte bei Puso eingesetzt. Die Gliedmaßen trennten sich vom Rumpf. Und wenige Lidschläge später bestand auch zwischen Kopf und Torso keine Verbindung mehr.
    Das, was aus Puso geworden war, war in seine »Bestandteile« zerfallen!
    ***
    Das Pfeilgift der Indios hatte Mr. Silver nicht getötet, weil er widerstandsfähiger war als ein Mensch, aber das Curare hatte ihm doch einige Zeit sehr zu schaffen gemacht.
    Zunächst war ihm schwarz vor Augen geworden, und während seiner Ohnmacht hatte sich seine Abwehrmagie eingeschaltet, ohne daß er sie aktivieren mußte.
    Das für Mensch und Tier tödliche Pfeilgift attackierte seinen Körper, und dieser wehrte sich. Es gelang ihm, die Wirkung des Pfeilgifts aufzuheben.
    Sobald es seine gefährliche Kraft verloren hatte, kam der Ex-Dämon zu sich.
    Tony! durchzuckte es ihn, und er sprang auf. Er blickte sich um. Omene, Dondo Narrine, Tony Ballard… Sie waren nicht mehr hier. Er war allein. Auch die Maultiere waren weg.
    Mr. Silver war davon überzeugt, daß Tony Ballard ihn niemals hier »vergessen« hätte. Wenn es Tony möglich gewesen wäre, hätte er ihn mitgenommen.
    Er konnte sich nicht um mich kümmern, dachte der Hüne. Waren sie von den Kopfjägern überwältigt worden?
    Der Ex-Dämon hoffte, daß das Tony Ballard und seinen Begleitern erspart geblieben war. Er ärgerte sich, weil es den Indios so leicht gelungen war, ihn auszuschalten.
    Ein einziger Giftpfeil hatte genügt.
    Mr. Silver suchte nach Spuren. Allmählich entfernte er sich von der Stelle, wo ihn der Curare-Pfeil vom Maultier geholt hatte. Noch einmal sollte ihm ein solches Mißgeschick nicht passieren.
    Immerhin konnte er sich mit Silberstarre schützen. Wenn dann ein Giftpfeil geflogen kam, konnte er ihm nichts anhaben. Er konnte weder in sein Fleisch eindringen noch die Haut ritzen, denn in diesem Fall gab es weder Haut noch Fleisch, sondern nur Silber -durch und durch; hart und unverletzbar.
    Der Ex-Dämon ging in die Hocke und untersuchte den Boden. Als er sich wieder aufrichten wollte, vernahm er ein aggressives Knurren. Gedankenschnell hob er den Kopf und erblickte einen schwarzen Jaguar - zum Sprung bereit!
    Das große, kräftige Tier saß

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