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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht.
    Goddard richtete die Waffe auf Puso. »Rian!« schrie Dr. Sheene entsetzt.
    Auch Gloria konnte nicht fassen, was sie sah. Sie wurde kreideweiß. Ihr Mann wollte den Schuß verhindern, doch das war nicht mehr möglich.
    Eiskalt drückte Rian Goddard ab.
    ***
    Dann erst stürzte sich Sheene auf den Freund und riß ihm den Revolver aus der Hand. Verstört starrte er Goddard an. »Was hast du getan, Rian? Du hast einen Menschen umgebracht! Du mußt wahnsinnig sein! Du hast Puso ermordet! Vor unseren Augen. Dafür mußt du dich verantworten. Das kann ich nicht decken, Rian. Mein Gott, wie konntest du nur…?«
    Der Schuß hatte die Patienten geweckt. Aufregung, Unruhe herrschten in der Krankenstation. Dr. Sheene bat seine Frau, die Patienten zu beruhigen.
    »Was soll ich ihnen sagen?« fragte Gloria.
    »Erzähl ihnen irgend etwas, nur nicht die Wahrheit«, erwiderte Gordon Sheene aufgewühlt.
    Gloria verließ das Zimmer.
    »Ein Mord!« sagte Dr. Sheene fassungslos. »In meiner Urwaldstation! Verübt von meinem besten Freund. Ich habe zwar keine Polizeigewalt, Rian, aber ich werde dich trotzdem einsperren. Und ich werde dich den Behörden übergeben. Ich muß es tun, das begreifst du doch. Morgen wird man dich abholen. Tut mir leid, aber anders geht’s nicht.«
    »Ich habe nichts Ungesetzliches getan«, behauptete Goddard gelassen. »Ich sag’s dir noch einmal: Puso war kein Mensch. Er selbst wird dir den Beweis liefern. Vielleicht schon bald.«
    »Gehen wir«, sagte Dr. Sheene, die Waffe auf Goddard gerichtet. Er wies mit dem Kopf auf die Tür. »Mach bitte keinen Unsinn. Zwing mich nicht, auf dich zu schießen.«
    Goddard grinste. »Würdest du das fertigbringen? Wir sind immerhin Freunde.«
    »Nein, Rian, das sind wir nicht mehr. Das waren wir. Mit diesem Schuß hast du nicht nur Puso, sondern auch unsere Freundschaft getötet. Ich will mit einem Killer nichts zu tun haben.«
    Rian X. Goddard verließ mit dem Leiter der Urwaldstation das Krankenzimmer. Gloria Sheene bemühte sich immer noch, die Patienten zu beruhigen.
    Es gab einen fensterlosen Raum mit einer widerstandsfähigen Tür. Was selten gebraucht wurde, stand hier auf Regalen. Nur Dr. Sheene besaß einen Schlüssel zum klobigen Vorhängeschloß, Er nahm es ab und stieß die Tür auf. Dann forderte er Goddard auf, einzutreten. Dieser gehorchte. In der Mitte des kleinen Raumes blieb er stehen und drehte sich um.
    Er lächelte. »Nicht ich bin verrückt, Gordon. Du bist es. Das wird sich bald herausstellen. Und die Polizei wird mich nicht abholen.«
    Ich höre mir diesen Schwachsinn nicht länger an, dachte Dr. Sheene und schlug die Tür zu. Er hängte das Vorhängeschloß ein und ließ den Bügel einrasten. Ein Ausbruch aus diesem, Raum war unmöglich.
    Sheene schob den Revolver in die Tasche und steckte den Schlüssel ein. In der Station kehrte allmählich wieder Ruhe ein. Die allgemeine Erregung hatte sich gelegt.
    Gordon Sheene kehrte in Pusos Zimmer zurück. Erschüttert betrachtete er den Toten, und er warf sich vor, nicht schnell genug reagiert zu haben.
    Dr. Sheene schauderte. War ihm nur so kalt, weil er sich so schrecklich aufgeregt hatte, oder war es hier drinnen tatsächlich so unnatürlich kalt?
    Er wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen. Als er die Hand sinken ließ, dachte er, seine überreizten Sinne würden ihm einen Streich spielen.
    Das Laken, mit dem Puso zugedeckt war, bewegte sich. Es rutschte von seinem Körper und fiel zu Boden. Sheene wollte es aufheben und den Leichnam wieder zudecken.
    Er machte einen halben Schritt vorwärts, dann stutzte er und hielt in der Bewegung inne.
    Es geschah etwas mit Puso!
    Etwas Geheimnisvolles, Unerklärbares!
    Die dunkle Haut des Eingeborenen verfärbte sich, wurde allmählich hellgrün, und an seinen Fingern wuchsen lange Krallen. Haut und Fleisch trockneten ein. Der Körper mumifizierte, und Puso wuchs ein schneeweißer, kurzer Bart.
    Innerhalb weniger Augenblicke hatte Dr. Sheene einen uralten Mann vor sich liegen. Einen Mann mit großen weißen Augäpfeln, mit weißem Haar und grüner Haut!
    Ein Mann? Wirklich ein Mann? Oder… ein Dämon, wie Rian behauptet hatte?
    Dr. Sheene wich zurück, auf die Tür zu, tastete nach der Klinke und drückte sie nach unten.
    Das muß Gloria sehen, dachte er. Ich muß es ihr zeigen, und wenn sie bestätigt, daß im Bett ein grünes Ungeheuer liegt, muß ich Rian freilassen.
    Er holte Gloria aus dem Krankensaal. »Es war nicht einfach, die

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