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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich pumpe ihn bis zum vertretbaren Maß mit Sedativa voll.«
    Jadi holte ein anderes Bett. Auf Hartgummirädern schob sie es zur Tür herein. Sie betteten den Patienten um. Erließ alles mit sich geschehen, schien davon nichts mitzubekommen.
    Während Jadi das andere Bett hinausrollte, zog Dr. Sheene die Spritze auf, und Gloria reinigte die Einstichstelle mit Wundbenzin. Gordon Sheene setzte die Kanüle an und drückte den Kolben langsam nach unten.
    Puso schien den Stich nicht zu spüren. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    »Das wär’s fürs erste«, sagte Gordon Sheene. »Leg ihn vorsichtig hin.«
    Gloria ließ den Patienten auf das Kissen sinken und deckte ihn zu. Dann sah sie ihren Mann fragend an. »Und was nun?«
    »Hast du einen Vorschlag?«
    »Wir fangen am besten ganz von vorn an - als hätten wir ihn eben erst hereinbekommen«, sagte die Internistin. »Herzfrequenz, Reflextest, Blutwerte…«
    »Ja, aber ich möchte unbedingt Rian dabei haben«, sagte Dr. Sheene. »Er hat zwar keinen Doktortitel, aber ich sehe in ihm dennoch einen Kollegen, dessen Meinung mich stets interessiert.«
    »Er schläft sicher schon.«
    »Dann werde ich ihn eben wecken. Er wird das verstehen. Ich brauche ihn.«
    »Glaubst du immer noch nicht, was Puso erzählt hat?« fragte Gloria.
    »Ehrlich gesagt, im Moment weiß ich überhaupt nicht, was ich von der ganzen Geschichte halten soll, Ich bin zum erstenmal wirklich ratlos, und ich muß gestehen, daß das ein äußerst beunruhigendes Gefühl ist.«
    Jadi und Gloria Sheene blieben bei dem Patienten, der wie tot im Bett lag.
    »Für das, was wir erlebt; haben, kann es keine medizinische Erklärung geben«, sagte die Krankenschwester leise. »Dahinter muß ein böser Geist stecken.«
    »Haben Sie Angst?« fragte Gloria.
    »Sie nicht«
    »Ich bin in erster Linie beunruhigt -und besorgt um den Patienten«, sagte Dr. Gloria Sheene. »Wenn Sie hinausgehen möchten, habe ich nichts dagegen, Schwester Jadi.«
    Das schwarzhaarige Mädchen schüttelte den Kopf. »Ich bleibe. Die Angst ist nicht so schlimm.«
    Dr. Sheene trat aus der Krankenstation und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Er wollte es seiner Frau gegenüber nicht zugeben, aber er war jetzt schon mit seinem Latein am Ende, Mit großen Schritten begab sich Dr. Sheene zum Wohntrakt. Er klopfte an die Tür des Freundes, doch dieser reagierte nicht.
    »Wenn er schläft, dann schläft er«, brummte Gordon Sheene. »Dann kann man eine Kanone neben seinem Bett abfeuern, ohne daß er es hört. Tut mir leid, alter Freund, aber ich kann dich nicht schlafen lassen.«
    Da Rian Goddard die Tür nicht aufmachte, ließ sich Dr. Sheene selbst ein. Es war nicht abgeschlossen. Rian schloß nie ab. Im Zimmer herrschte eine undurchdringliche Dunkelheit.
    Es gab elektrisches Licht. Der Strom wurde von einem kleinen, leistungsstarken Aggregat erzeugt. Doch Gordon Sheene wollte den Freund nicht gleich so brutal wecken.
    »Rian!« sagte er gedämpft. »Rian, wach auf! Ich brauche deine Hilfe!«
    Er näherte sich dem Bett, diesem bleich-weißen Rechteck neben dem Fenster.
    »Rian!« Diesmal war seine Stimme etwas lauter, ungeduldiger. »Rian, wach auf!«
    Er erreichte das Bett, stutzte. War Rian etwa gar nicht da? Lag er überhaupt nicht in seinem Bett? Jetzt knipste Sheene die Nachttischlampe an, und ein Stein fiel ihm vom Herzen, als er den Freund sah.
    ***
    Er berührte Goddard an der Schulter, schüttelte ihn. »Rian!«
    Der Freund ließ ein unwilliges Knurren hören, wollte sich auf die Seite drehen und Sheene den Rücken zukehren, aber das ließ dieser nicht zu.
    »Rian!« Scharf und laut kam der Name über seine Lippen, und Goddard öffnete die Augen.
    Er erkannte Sheene und setzte sich auf. »Gordon, was ist los?«
    »Steh auf, zieh dich an und komm bitte mit zur Krankenstation.«
    »Ist was mit Puso?« fragte Goddard.
    »Ja, ich brauche deine Hilfe und… deinen Rat. Du mußt mir assistieren.«
    Goddard stand auf, und während er sich anzog, informierte ihn Dr. Sheene. Goddards Miene verfinsterte sich. »Gordon, das ist äußerst bedenklich.«
    »Wir müssen Puso helfen, müssen irgend etwas tun, damit sich das nicht wiederholt. Sag jetzt nicht, daß wir das nicht können. Es muß eine Lösung geben.«
    Goddard schlüpfte in einen weißen Kittel, und gleich darauf verließ er mit Dr. Sheene sein Zimmer.
    Als sie drüben das Krankenzimmer betraten, blickte Gloria ihren Mann und Goddard ratlos an. Dr. Sheene schickte Jadi hinaus, und

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