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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schlage vor, wir stellen ihn erst mal ruhig«, sagte die Ärztin, »und behalten ihn zur Beobachtung da.«
    »Einverstanden«, sagte Gordon Sheene und bereitete für Puso eine Spritze vor.
    Rian Goddard stand etwas abseits und musterte das zuckende Gesicht des Indios. Ungeheuer mit langen Krallen und grünen Gesichtern, deren Köpfe brannten …
    Das hörte sich verrückt an, aber irgendwie glaubte Goddard dem Eingeborenen trotzdem.
    ***
    Es kühlte sich nicht ab, als der Abend kam. An der Decke rotierte ein Ventilator mit großen Flügeln. Das Ehepaar Sheene und Rian Xavier Goddard saßen darunter und nahmen das Abendessen ein.
    Kurz nach der Injektion war Puso ruhig geworden. Er hatte kein Angst mehr gehabt, war in Apathie verfallen. Goddard vertrat die Ansicht, daß der Indio irgend etwas gesehen haben mußte. Sheene hingegen meinte, daß die Ungeheuer von Pusos erkranktem Geist geschaffen worden waren.
    »Man kann sich vieles einbilden«, sagte er. »Vor allem dann, wenn man Angst hat.«
    »Und wovor hatte Puso Angst?« fragte Goddard.
    »Vielleicht wird er es uns morgen oder an einem der nächsten Tage sagen.«
    Nach dem Essen ging Goddard hinaus. Er hörte, wie Dr. Sheene zu seiner Frau sagte: »Ich hätte nicht gedacht, daß Rian so bereit ist, an Geister und Dämonen und all das Zeug zu glauben. Er ist davon überzeugt, daß Puso tatsächlich vor Ungeheuern geflohen ist.«
    Goddard blieb draußen im Licht des fahlen Mondes stehen und zündete sich eine Zigarette an. Er blies den Rauch zum schwarzen, sternenklaren Himmel hinauf.
    Dr. Gordon Sheene war zwar sein Freund, und er hatte an und für sich keine Geheimnisse vor ihm… bis auf eines. Daß Jubilee von einem Dämon entführt worden war, hatte er keinem erzählt. Das war ein so schreckliches Erlebnis gewesen, daß er mit niemandem darüber reden wollte.
    Außerdem hätte in einem solchen Fall Gordon Sheene stark an seiner Glaubwürdigkeit gezweifelt. Er wollte nicht, daß ihn die Sheenes für verrückt hielten.
    Er ging langsam zum Krankentrakt hinüber. Drüben angekommen, warf er die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. Dann begab er sich in das Gebäude.
    Puso hatte einen Raum für sich allein. Goddard öffnete vorsichtig die Tür. Wenn Puso geschlafen hätte, hätte er sich wieder zurückgezogen, aber der Eingeborene war wach.
    Goddard hatte den Eindruck, Puso würde ihn erwarten. Der Indio richtete sich auf. Es brannte kein Licht im Raum. Dennoch war es hell genug.
    Der Mond ließ Pusos Gesicht unnatürlich fahl erscheinen. »Ich wußte, daß Sie kommen würden«, sagte er.
    »Wieso?« fragte Goddard irritiert. »Weil Sie der einzige sind, der mir glaubt. Die anderen halten mich für verrückt.«
    »Das hat niemand behauptet.«
    »Es braucht nicht immer alles ausgesprochen zu werden.«
    »Darf ich mich zu dir setzen?« fragte Rian Goddard.
    Der Eingeborene nickte. Goddard holte sich einen Stuhl und stellte ihn neben das Bett.
    »Sie glauben, daß es Ungeheuer gibt«, sagte der Indio. »Nicht wahr?«
    »Nun… sagen wir, ich mußte die Erfahrung machen, daß es mehr Dinge gibt, als viele Menschen bereit sind zu akzeptieren. Möchtest du mir erzählen, was du erlebt hast?«
    Der Indio sah Goddard dankbar an. »Ja, ich möchte mit jemandem darüber reden.«
    »Hast du noch Angst?«
    »Sie ist nicht mehr so groß«, antwortete der Eingeborene.
    »Hier bist du in Sicherheit. Wir werden dich beschützen. Wenn es sein muß, mit der Waffe in der Hand.«
    Puso schüttelte langsam den Kopf. »Sie glauben doch nicht wirklich, daß Sie denen mit einem Revolver oder einem Gewehr etwas anhaben können. Die sind unverwundbar…«
    »Bis wohin sind sie dir gefolgt?«
    »Ich weiß es nicht. Irgendwann sah ich sie nicht mehr. Aber ich bin sicher, daß sie wissen, wo ich bin. Vielleicht kommen sie, um mich zu holen.«
    »Wir werden nicht zulassen, daß sie dich verschleppen«, sagte Goddard bestimmt.
    »Wie wollen Sie sie daran hindern?«
    »Uns wird schon etwas einfallen. Wie viele sind es?«
    Der Indio zuckte mit den Schultern. »Gesehen habe ich nur drei, aber es können auch mehr sein.«
    »Erzähle der Reihe nach«, verlangte Rian Goddard.
    »Ich war auf der Jagd, pirschte mich mit meinem Speer an ein Wild heran. Ich hätte es erlegt, doch bevor ich meinen Speer schleudern konnte, ergriff der Hirsch erschrocken die Flucht.«
    »Er hat dich gewittert.«
    Puso schüttelte überzeugt den Kopf. »Ich bin ein erfahrener Jäger«, behauptete er, »Kein Tier hört,

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