Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
noch zwanzig Zentimeter, dann zehn und schließlich nur noch
fünf, als die beiden Menschen an der Stelle ankamen, wo sie die Kammer betreten
hatten. „Zu spät!“, schrie Esther Calley und begann zu schluchzen. Hier kamen
sie nicht mehr durch. Mit dumpfem Schlag schoben sich die beiden Wände
zusammen. Der Spalt in die Freiheit war geschlossen! Larry steckte den Smith
& Wesson Laser in seinen Gürtel und stemmte sich mit ganzer Kraft gegen die
Mauer. Er hoffte, sie zurückschieben zu können. Aber der Mechanismus wurde
nicht durch seine Widerstandskraft ausgelöst. Die Mauer stand. Larry verlor
keine unnötige Sekunde. „Auf die andere Seite!“, rief er und deutete auf den
Durchgang, der weiter ins Labyrinth führte. Vielleicht gab es doch noch einen
anderen Ausweg. Sie liefen an der Bahre vorbei in den abknickenden, schmalen
Gang. Da setzten sich hinter ihnen die Wände erneut in Bewegung ...
Gleichzeitig rumorte und knirschte es auch vor ihnen. Alle Zugänge schlossen
sich! Es war wie in einem Alptraum. Sämtliche Wände in dem düsteren Labyrinth
ließen sich verschieben. Ein Genie oder ein Wahnsinniger hatte diese Anlage
entworfen, ausführen und die Mitwisser - zum Beispiel die Arbeiter - schließlich
kurzerhand verschwinden lassen. Kein Mensch ahnte, dass ihre mumifizierten
Körper hier unten in den fensterlosen, unterirdischen Kammern aufbewahrt
wurden, wie einst die Körper der Pharaonen in den Pyramiden
...
    Obwohl
X-RAY-3 die Tücher nicht von den beiden anderen Bahren gezogen hatte, war er
fast sicher, dass auch die beiden anderen Toten mit verschwundenen Arbeitern
identisch waren. Aber das Verrückte an der ganzen Geschichte war, dass kein
Mensch jemals auf die Idee kam nach den Verschollenen fahnden zu lassen. Dann
wäre die PSA mit Sicherheit schon früher tätig und auf die abseits gelegene
Forschungsstation im Desert Valley aufmerksam geworden.
    „Wir sind
eingeschlossen, Mister Brent!“, rief Esther Calley. Sie trommelte gegen die
Wände und suchte verzweifelt nach einem Ausgang. Fugendicht schlossen die Mauern.
     
    ●
     
    „Wir werden
auch wieder herauskommen“, beruhigte Larry Brent sie. „Es gibt eine
Möglichkeit, Esther. Zwar wird das Ganze etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber
ich bin sicher, dass wir auf keinen Fall die Nacht in dieser Kammer verbringen
werden ... Unter anderen Umständen wäre das mit Ihnen sicher ein Vergnügen
gewesen.“ Seine wohltuende Ruhe übertrug sich auf sie. Larry vertraute auf
seinen Smith & Wesson Laser. Mit dem scharfgebündelten Lichtstrahl würde es
ihm gelingen, einzelne Steine herauszulösen. Das wollte er so lange tun, bis
eine Öffnung groß genug war, dass sie sich hindurchzwängen und den Weg
zurückgehen konnten. Noch waren die Schritte, die sie ins Labyrinth gegangen
waren, überschaubar. Er kam nicht dazu, seine Absicht in die Tat umzusetzen.
Ihr unsichtbarer Widersacher setzte eine neue Waffe ein. Sie hörten noch das
dumpfe Krachen und Knirschen und sahen, wie sich mehrere Steine aus dem Verband
lösten. Sie waren nur lose ins Mauerwerk eingefügt - dahinter befanden sich
Hohlräume! Diese Erkenntnis war das Letzte, was Esther Calley und Larry Brent
registrierten. Aus den Hohlräumen drang milchiger Nebel. Scharf und heftig
wurde er in die Kammer geblasen, in der sie sich befänden. Eine Chemikalie! Die
Luft war augenblicklich damit durchsetzt, und die beiden Eingeschlossenen
atmeten den restlichen Sauerstoff und den unheimlich beißenden Nebel ein. Es
war mehr als Nebel. Er - bestand aus Sporen ... aus hunderttausenden
mikroskopisch winziger Sporen, die die Form der Flugsamen von Pusteblumen hatten!
    Die Wirkung
trat augenblicklich ein. Larry Brent hatte das Gefühl, von einer Keule
getroffen zu werden. Seine Kopfhaut zog sich zusammen, und er kippte nach vom.
Instinktiv nahm er noch eine schattenhafte Bewegung neben sich wahr. Esther
Calley brach mit leisem Stöhnen ebenfalls neben ihm zusammen. Larry merkte
schon nicht mehr, wie er zu Boden ging. Das Gift beherrschte ihn völlig ...
     
    ●
     
    Im
Schlafzimmer von Jane und Geoffrey Drawder war nichts weiter zu hören als das
tiefe Atmen der beiden Menschen. Dennoch waren sie nicht allein. Es war noch
etwas anwesend, jedoch so winzig klein und verborgen, dass keiner von ihnen es
wahrgenommen hätte, selbst wenn sie wachliegen würden. Das Winzige hielt sich
in einer Pore von Jane Drawders Kopf verborgen und kroch langsam wieder hervor,
als wäre seine Zeit gekommen. Völlig lautlos

Weitere Kostenlose Bücher