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116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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noch
besonnen gezeigt hatte, den sie schätzte und mochte, in kurzer Zeit so radikal
verändern? Da musste doch in der Zwischenzeit etwas passiert sein. Hing es mit
Boarings Tod und seinen Experimenten zusammen, die sie so nie gekannt hatte?
War Boaring - und damit auch jetzt sein ehemals engster Vertrauter - auf einen
gefährlichen Weg geraten, dessen Richtung sie nicht mehr erkannten und der dem
einen den Tod und dem anderen den Wahnsinn beschert hatte? Lex Williamson hörte
das leise Knirschen, und sein Kopf flog in die Höhe. Dieser Brent hatte es in
sich. Trotz der sich überstürzenden Ereignisse war dem Mann offenbar nicht
entgangen, auf welche Weise sein Gegner geflohen war. Jede Wand ließ sich durch
einen Mechanismus einzeln verschieben. An jeder Wand befand sich ein Stein, der
beweglich war und der in die eine oder andere Richtung verlagert werden musste.
Brent schien das genau gesehen zu haben. Die Zeit wurde knapp. Williamson
handelte.
    „Wir müssen
uns teilen und getrennte Wege gehen, falls er erkennen sollte, wie weit wir
schon sind und was wir noch Vorhaben ... Wir gehören ins führende Stadium.
Boaring und Williamson waren gute Wirtskörper. Ich werde einen Teil von mir in
dich verlagern, und du wirst erkennen, was wir wollen.“ Hastig kamen die Worte
über seine Lippen, und Wieder wurden sie von einem kalten Atem begleitet, der
aus einem Körper zu kommen schien, in dem es keinen Hauch Wärme mehr gab. Sie
standen sich Auge in Auge gegenüber, und panische Angst erfasste Esther Calleys
Herz. Sie sah, dass ¡dicke Schweißperlen auf Lex Williamsons Stirn traten.
Schweißperlen? Nein! Es waren stecknadelkopfgroße, weiche weißliche Sporen, die
aus seinen Poren quollen, aus seiner Stirn und vor allem aus seiner Kopfhaut,
als würden sie statt des Hirns seinen Schädel ausfüllen und sich darin
verbergen. Wie dünne Nervenfäden sahen sie aus, und in Sekunden war der ganze
Kopf davon überwuchert, so dass er aussah wie ein fremdartiger, mit unzähligen
winzigen Beulen besetzter Pilz. Die Sporen waren anders geformt als jene, die
Larry Brent inzwischen gesehen hatte. Es gab andere Merkmale, und sie waren von
anderer Qualität. Weiterentwickelt, von höherem Rang ...
    Von dieser
Sorte gab es nur sie. Aber wie in einem Bienenvolk plötzlich zwei oder drei
Königinnen geboren werden konnten, so konnte es passieren, dass sich bei der
Zellteilung der Sporen plötzlich eine höhere Art zeigte, die Gefühle und
Stimmungen empfinden, die Geräusche und Stimmen imitieren und sogar den Willen
eines höher entwickelten Lebewesens übernehmen konnte. Diese Spezies der Sporen
beherrschte Körper und Willen Lex Williamsons. Sie hatte die Menschen schon mal
getäuscht ... mit dem Tod Amos Boarings.
    Boarings
Körper war tot, aber nicht der Wille an das Leben, das sie mit herübergenommen
hatten. Sie hatten Boaring verlassen und Lex Williamson als nächste Heimat
gewählt. Der Übergang musste schnell erfolgen, denn in dieser Sauerstoffwelt,
in der sie von nun an existierten, gab es große Gefahren für sie. Deshalb
versuchten sie sich anzupassen. Menschen konnten hier leben, weil sie
Sauerstoff für ihren Organismus benötigten. Die Sporen mussten umlernen. Sie
wollten in den Menschen leben und gleichzeitig den Sauerstoff abwehren. Wen sie
besetzten, der starb. Nicht jeder, wie sie inzwischen wussten. Die höher
entwickelte Form hatte alle Chancen, zu überleben. Das Kollektiv hatte eine
Entscheidung gefallt. Die Sporen sprangen Esther Calley an und glitten in ihre
Poren. Die Wissenschaftlerin stand wie erstarrt. In ihrem Kopf kribbelte es.
Nur zwei Sekunden währte dieser Zustand. Nur zwei Sekunden währte auch der
Übergang von Williamson zu Esther Calley. Dann war sie nicht mehr die alte.
Dann war sie das, was die Sporen aus ihr machten, und ein Teil von Amos
Boaring, der in ihr weiterlebte. Ihr Herzschlag setzte aus, ihre Lungen standen
still und nahmen keinen Sauerstoff mehr auf. Die Todessporen, eingeschleppt mit
dem Staub vom Mond, alt wie das Universum selbst, begannen zu wirken ... auf ihre Weise, und wie es ihnen bekam. Sie konnten den Körper
nicht so gebrauchen, wie es für das menschliche Leben zuträglich war. Sie
mussten ihn töten, aber sie mussten ihn so erhalten, dass er ihnen Schutz und
Tarnung bot. Und so bewirkten sie den kalten Atem, der Leben vortäuschte. Lex
Williamson huschte in den Schatten eines Wandvorsprungs, während die tote,
veränderte Esther Calley scheinbar benommen die Kammer

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