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1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vermietet worden waren. Wer hier wohnte, der wollte keine Qualität, sondern nur ein Dach über dem Kopf. Wie dieser Jordan, dessen Leiche wir uns anschauen sollten.
    Die Mordkommission war bereits eingetroffen. Die Männer hatten ihre Arbeit schon erledigt, aber den Toten noch nicht weggeschafft. Das würde erst passieren, wenn wir uns den Mann angeschaut hatten.
    Egal, wie schlecht oder gut eine Wohngegend ist, eines bleibt immer gleich, weil es menschlich ist, Die Neugierde der Menschen. Auch hier standen wir unter Beobachtung. Menschen schauten uns an. Keiner sprach. Sie alle waren stumm, und wir schauten in manch verbitterte Gesichter. Polizisten waren hier nicht sehr willkommen.
    Von außen zeigte das Haus eine schmutzige Fassade. Im Innern würde es nicht anders aussehen, und als wir es betraten, da schlug uns eine Luft entgegen, die den Namen nicht verdiente. Es war eine Wand, die sich da aufgebaut hatte. Welche Gerüche sich darin vereinigten, war mir unklar. Ebenso unklar war mir, weshalb Suko und ich uns den Toten anschauen sollten.
    Der Weg war schnell zu finden. Im Flur hielten sich ebenfalls Neugierige auf.
    Zwei uniformierte Kollegen hielten Wache. Auch ihre Gesichter zeigten einen nicht eben glücklichen Ausdruck. Sie schwitzten und waren bestimmt froh, wenn sie von hier verschwinden konnten.
    Dann betraten wir die Wohnung, die für mich keine war. Eine Kammer stimmte auch nicht. Suko und ich standen in einem Loch. Kalt, schmutzig, da gab es nichts Persönliches. Die Einrichtung musste sich der Besitzer vom Flohmarkt zusammengeklaubt haben. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln.
    Die Leiche lag schon in der Kunststoffwanne, die noch nicht geschlossen war. Den Mann kannte ich nicht, und auch Suko schüttelte den Kopf, als er sie sah.
    Neben uns räusperte sich jemand. Es war der Leiter der Mordkommission. Wir kannten ihn nicht. Er stellte sich als Edward Mockridge vor und erklärte uns, dass der eigentliche Chef in Urlaub war und er ihn hier vertrat.
    Mockrigde war klein und hätte stolz auf seinen Bauchansatz sein können. Er trug eine Kappe. An der Seite schimmerte ein heller Verband, wahrscheinlich von einer Kopfwunde. Ich fragte ihn nicht, wo er sie sich zugezogen hatte.
    »Ich habe schon einiges von Ihnen gehört«, sagte er zu uns und warf dann einen Blick auf die Leiche, »aber ich weiß nicht, weshalb Sie beide hier sind. Ehrlich.«
    »Wir auch nicht«, meinte Suko.
    Die schmalen Lippen des Kollegen zeigten ein Lächeln. »Da haben wir schon eine Gemeinsamkeit.«
    »Gibt es noch eine zweite?«
    »Keine Ahnung, Inspektor.«
    Ich deutete auf die blasse Gestalt. Am Hals hatte ich bereits Abdrücke gesehen, aber keine Wunden.
    »Hat man versucht, ihm die Kehle durchzuschneiden oder…«
    »Mehr oder, Mr. Sinclair.«
    »Wieso?«
    »Er wurde erhängt, erwürgt, erdrosselt, wie Sie wollen. Und zwar mit einem Strick. Ja, Strick.«
    Mockridge nickte. »Mit einer Schlinge, wie sie der Henker nimmt. Viel mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Sein Mörder kam ins Zimmer, hat den Mann überrascht und danach brutal erwürgt. Das ist es gewesen.«
    »Wie heißt er?« fragte Suko.
    »Ben Jordan.«
    Mein Freund schaute mich an. »Sagt dir der Name was, John?«
    »Nein, nichts.« Ich wandte mich an den Kollegen. »Was ist mit Ihnen? Ist Ihnen der Name bekannt?«
    »Auch nicht.«
    Ich rieb über meinen Nacken und fragte mich wirklich, was wir hier sollten. Sir James Powell, unser Chef, hatte uns gebeten, hierher zu fahren, und jetzt standen wir schon etwas dumm herum und kamen uns vor, als wollten wir den Kollegen ins Handwerk pfuschen.
    »Wissen Sie sonst noch etwas über den Mann?«, erkundigte ich mich. »Sie haben doch sicherlich die Mitbewohner hier befragen lassen.«
    Der Kollege lachte. »Versucht haben wir alles, aber zu einem Ergebnis ist es nicht gekommen. Man weiß hier nichts vom anderen. Wer hier eingezogen ist, der steht eine Stufe über den Berbern. Dass jemand für die Ställe noch Geld nimmt, ist eigentlich unverantwortlich. Aber es ist so, und daran kann man nichts ändern. Hier kennt wohl jeder jeden nur vom Ansehen. Oder man hat mir, dem Bullen, nichts sagen wollen. Das kann auch sein.«
    »Wissen Sie wirklich nichts?«
    Der Kollege verzog die Lippen. »Ben Jordan kam aus dem Knast. Aus Dartmoor.«
    »Ach«, sagte ich nur.
    »Wieso? Ist was…«
    »Nein, nein.« Ich lächelte knapp. »Mit Dartmoor habe ich auch meine Erfahrungen sammeln können. Es ist noch immer in Betrieb. Dabei hat man es

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