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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wahrscheinlich hat auch sie etwas gespürt und ist irritiert gewesen.« Jane schob die Kaffeetasse etwas vor. »Du hast sie heute zum ersten Mal gesehen?«
    »Natürlich. Wie kommst du darauf?«
    »Weil du sie so angestarrt hast.« Sie konnte es einfach nicht lassen.
    Ich verdrehte die Augen. »Das haben alle Gäste getan. Egal, ob sie männlich oder weiblich sind. Aber nur ich werde gemerkt haben, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Mein Kreuz reagiert nur, wenn es den nahen Kontakt mit dem Bösen spürt. Von ihr ist diese Aura ausgegangen. Wir können deshalb damit rechnen, dass sich hinter ihrer Larve etwas Dämonisches verbirgt.«
    »Wobei wir wieder mal beim Thema sind!« sagte Lady Sarah und lächelte dazu. Voller Freude rieb sie ihre Handflächen gegeneinander. »Es war toll, den alten Streifen mal wieder gesehen zu haben, ehrlich. Aber es geht doch nichts über die Realität, verstehst du? Ich habe das Gefühl, als würden wir wieder mitten in einem Fall stecken.«
    »Wir?« Streng schaute ich sie an.
    »Diesmal kannst du mich nicht zur Seite schieben, John. Möglicherweise brauchst du mich noch als Zeugin.«
    »Mal sehen.«
    Jane schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Mal eine kurze Frage. Was tun wir jetzt?«
    Ich schaute mich um. Gezahlt hatten wir schon. »Mir ist der Appetit trotz allem nicht vergangen. Ich denke, dass wir uns das Essen schmecken lassen können.«
    Der Meinung waren die anderen auch. Lady Sarah musste noch ihr Glas leertrinken. »Keine zu große Hast, bitte. Zwei Minuten haben wir noch Zeit. Außerdem bin ich eine alte Frau und muss mich erst noch sammeln. Nein, nein, war das wieder aufregend.«
    Sie spielte uns etwas vor, das wussten wir. Okay, also noch eine kurze Zeitspanne.
    Es hatte zwar keinen Sinn, doch ich schaute mich wieder nach der Silberblonden um. Diesmal außerhalb des offenen Restaurants. Es blieb dabei. Sie war nicht zu sehen.
    Die andere Person, die in diesem Augenblick das kleine Lokal betrat, übersah ich. Es war ein mittelgroßer unscheinbarer Mann, der zwischen den anderen Menschen so gut wie nicht auffiel. Keiner nahm von ihm Notiz, doch das sollte sich in den folgenden Sekunden auf blutige Art und Weise ändern…
    ***
    Es war wie eine Kugel gewesen oder wie ein heißer Feuerstrahl, der Lukretia getroffen hatte. Sie war an diesem Tisch vorbeigegangen, an dem der Mann mit den beiden vom Alter her unterschiedlichen Frauen gesessen hatte, und plötzlich war alles durcheinander gekommen.
    Der scharfe Schmerz in ihrer Brust. Das plötzliche Wissen, dass jemand in der Nähe war, der in einem glatten Gegensatz zu ihr stand, das machte sie nervös.
    Lukretia war gerannt. Schnell. Ohne lange nach rechts und links zu schauen. Und sie hatte es auch geschafft, sich zwischen eine Gruppe junger Leute zu drängen, die soeben ein Kino verlassen hatten.
    Von dort aus war es nicht weit bis zur Rolltreppe gewesen. Mit ihr war sie in die Tiefe gefahren und hatte durch ihr Laufen selbst noch mit dazu beigetragen, dass es schneller ging.
    Nur weg. Zumindest aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich. Ihre Knie waren weich, als sie die Rolltreppe verließ. Allerdings bewegte sie sich nicht schnurstracks auf den Ausgang zu, sondern lief einen Bogen nach links und eilte mit langen Schritten an den Kassenhäuschen vorbei, um in einen anderen Teil des Komplexes zu gelangen, in dem sich auch noch Lokale befanden. Unter anderem die Filiale einer bekannten Fastfood-Kette.
    Die Hälften einer Glastür schwappten vor ihr zur Seite, dann betrat sie den mehr als gut besuchten Gastraum, blieb dort für einen Moment stehen und schaute sich um.
    Gäste saßen, standen, kauften oder bewegten sich. Es war schwer, in diesem Trubel eine bestimmte Person zu finden, aber sie schaffte es trotzdem.
    Phil Harper hatte sich an einen Zweiertisch gesetzt, der dicht neben den verkleideten Abfalleimern stand. Er trank Kaffee und hob den Kopf, als die Silberblonde sich setzte.
    Sie schauten sich in die Augen. Harper lächelte bösartig. »Ich spüre ihn in mir. Er wird immer stärker, verstehst du? Ich stehe dicht vor dem Platzen. Ich muss ihn rauslassen. Ich muss allen beweisen, wer ich bin. Das weißt du.«
    »Ja.«
    »Und?«
    Lukretia wartete noch. Sie lehnte sich zurück. Die kalte Sicherheit hatte sie zurückgewonnen. Es war ihr auch gelungen, ihren ersten Schützling in London aufzutreiben, was nicht einmal schwer gewesen war. Er besaß ja etwas von ihr, dass sie ihm eingehaucht hatte, und das würde bis zu

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