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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?
    Sie konnte mit der Person nichts anfangen. Der Kerl war ihr völlig fremd. Dennoch schien er sich für sie zu interessieren, was möglicherweise auch eine Täuschung sein konnte.
    Sie schaute mich an. »Fertig, John.«
    »Moment, Jane zupft noch ihr Outfit zurecht.«
    »Nicht so bösartig, Junge. Du kommst auch noch in mein Alter. Und wenn nicht, musst du dich früh aufhängen.«
    Jane Collins grinste und sah wieder weg. Ihr fiel auf, dass der Mann seinen Standplatz verändert hatte. Er war näher auf sie zugekommen. Sechs Schritte vielleicht trennten ihn noch von ihr.
    Die Detektivin besaß gute Augen. Sie sah den Schweiß auf dem Gesicht des Fremden. Das konnte durchaus eine natürliche Ursache haben. Trotz Klimaanlage war es in dem Bau ziemlich warm.
    Aber das verzerrte Gesicht gefiel Jane gar nicht. Es zeigte einen Ausdruck, für den sie keinen Grund sah.
    Der reine Hass!
    Und er ging weiter.
    Er bewegte sich dabei normal. Nicht aber sein rechter Arm, der nach einem Schlenker nicht mehr zurückfiel, sondern an der linken Seite unter der offenen Jacke verschwand.
    Jane kannte diese Bewegung. Sie war Fachfrau genug, um diese Bewegung richtig zu deuten. Wer so etwas tat, wollte etwas hervorholen, und das konnte durchaus eine Waffe sein.
    Wie bei ihm.
    Zum Glück hatte sich Jane auf den Mann einstellen können. Der Typ hatte seine Pistole noch nicht in Zielrichtung gebracht, als Jane bereits einen Warnschrei ausstieß. Jetzt wusste sie auch, wen der andere aufs Korn genommen hatte.
    »John - Deckung!«
    Da fielen schon die ersten Schüsse!
    ***
    Ich hatte die Warnung gehört. Genau in dem Augenblick, als ich mich zusammen mit Lady Sarah zu der Detektivin drehen wollte. Ihr Schrei hatte mich blitzartig aufgerüttelt. Er war so etwas wie ein akustischer Peitschenschlag, der mich nicht zum Nachdenken brachte, sondern einzig und allein zum Handeln.
    Ich warf mich zur Seite. Dabei hatte ich auch die Arme ausgestreckt, um Lady Sarah ebenfalls aus der Gefahrenzone zu bringen. Wir befanden uns noch in der Bewegung, als bereits die ersten beiden Schüsse aufpeitschten.
    Noch schrie niemand. Von den zahlreichen Menschen hatte keiner erfasst, in welch einer Lage er sich befand. Lady Sarah flog von mir weg. Sie stürzte über einen Nachbartisch, räumte ihn leer und fiel dann zusammen mit dem Tisch zu Boden.
    Ich hörte sie noch schreien, dann lag auch ich. Aber ich fiel nicht über sie, denn ich hatte mich nach rechts drehen können, prallte dort gegen das halbrunde Geländer und konnte endlich, als ich auf dem Boden lag, den Kopf drehen.
    Ich sah den Mann, und ich sah seine verdammte Waffe!
    Eine automatische Pistole, die er mit beiden Händen festhielt und dabei zitterte. Das war egal, denn er schoss und hatte die Chance, bei diesen vielen Menschen, immer jemand zu treffen.
    Er feuerte wieder.
    In den Schuss hinein gellten die Schreie. Jetzt erst hatten die Leute mitbekommen, was überhaupt los war. Die Kellnerin mit den rötlichen Haaren stand plötzlich steif auf der Stelle, und dann sah ich das verdammte Blut an ihrem Körper.
    Mehr nicht, denn ich blieb nicht auf der Stelle liegen. Mit einem gewaltigen Sprung kam ich auf die Füße. Ich duckte mich dabei und hielt die Waffe schon längst fest.
    Wo war Jane?
    Sie lag auf dem Boden. Sie wollte hoch. Auch sie hatte ihre Waffe gezogen, aber sie konnte nicht auf die Füße kommen, denn die Meute war in Panik geraten. Sie trampelte über Jane hinweg, die den Kopf einzog, um sich zu schützen.
    Der unscheinbare Schütze war jetzt zu einem makabren Mittelpunkt geworden. Er schoss nicht mehr und wirkte für den Moment irritiert.
    Die Menge ließ sich nicht aufhalten. Sie war zu einer regelrechten Meute Mensch geworden, die nur noch die Flucht kannte. Es gab keinen Tisch, der noch auf seinen Beinen stand. Mit den Stühlen war das Gleiche geschehen, und in den Krach hinein hörte ich das schon tierische und hasserfüllte Brüllen des Schützen.
    Ich hätte die Chance gehabt, ihn mit einer Kugel von den Beinen zu holen, das war unmöglich. Immer wieder liefen mir die Menschen vor die Mündung, so dass ich kein freies Schussfeld bekam. Ich hätte zu leicht andere treffen können.
    Der Mann schoss erneut.
    Ich schrie meine Wut hinaus. Wer getroffen worden war, sah ich nicht. Vor mir prallten zwei junge Frauen zusammen. Die eine hatte Blut im Gesicht. Panik leuchtete in ihren Augen, und ich räumte sie einfach weg.
    Der Hundesohn sollte nicht noch einmal schießen. Ich wollte

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