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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keinen Sinn hatte, ihn weiter zu fragen. Er würde nichts sagen. Wahrscheinlich stand er unter einem so großen Druck, dass er einfach den Mund halten musste. Gab er einen Kommentar, würde er zu viel von sich preisgeben und möglicherweise ein Verräter sein.
    »Ist es Ihre Freundin? Ihre Geliebte?«, fing ich wieder an.
    »Ich will hier weg! Ich hasse es, angestarrt zu werden. Ich will wieder in meine Zelle. Ich bin nicht verpflichtet, euch etwas zu sagen. Ich will allein sein!«
    Den Gefallen konnten wir ihm tun, es aber auch lassen. Es gab noch die Möglichkeit, in der Verhörtechnik besonders geschulte Kollegen zu holen, die diesen sturen Panzer sicherlich aufbrechen würden, aber das kostete Zeit, und die hatten wir nicht.
    Für mich war er nur ein Anhängsel. Einer, der keine eigene Meinung mehr hatte, sondern unter dem Druck oder der Knute einer fremden Person stand und ihr voll ergeben war. Die Silberblonde konnte durchaus die andere Person sein, doch einen Beweis hatten wir nicht. Und er hatte uns auch keinen Namen geliefert.
    Jane Collins sprach ihn wieder an. »Es tut Ihnen auch nicht leid, was Sie da getan haben? Unschuldige Menschen zu töten? Sie einfach niederzuschießen und…«
    Weit riss Harper seinen Mund auf. »Hör auf!«, blaffte er Jane Collins an. »Hör auf mit deiner Scheiße! Ich will hier weg! Ich will eure verdammten Visagen nicht mehr sehen. Ich kann es nicht!«, schrie er. »Ihr kotzt mich an! Ich hasse euch!«
    Ja, er hasste uns. Genau das war die korrekte Beschreibung. Der Hass - der Hass in allen Variationen und allein gegen das Ziel Mensch gerichtet.
    Wir ließen ihn toben. Er bewegte sich auf seinem Stuhl, aber er fiel nicht herab. Sir James schüttelte den Kopf. Suko zuckte mit den Schultern. Alle waren ratlos, bis auf Jane Collins, die ein sehr nachdenkliches Gesicht machte.
    Als Harper nicht mehr schrie, stieß sie mich an. »Mir ist da etwas eingefallen, John, das ich gesehen habe. Denk mal an den Rauch. An seinen schwarzen Atem, der aus dem Mund drang. Ich sage dir, dass es keine Täuschung gewesen ist. Da… da… muss einfach etwas in ihm stecken. Und dann war da noch die Warnung deines Talismans.«
    »Ich spüre jetzt nichts.«
    »Dachte ich mir. Er ist nur ein Mitläufer, nicht unser eigentliches Zielobjekt. Sollte er von der anderen Seite beeinflusst worden sein, müsste das doch herauszufinden sein.«
    Ich wusste, worauf Jane hinauswollte und nickte leicht.
    »Versuche es!«
    »Was meinen Sie, Jane?«, fragte Sir James.
    Sie erklärte es ihm.
    Sofort stand er auf ihrer Seite. »Das ist doch die Idee, John. Starten Sie einen Versuch.«
    So gesehen war es wirklich die letzte Möglichkeit. Den Rauch hatte ich selbst nicht gesehen. Ich konnte mir auch nichts unter einem schwarzen Atem vorstellen, aber Sir James hatte Recht. Es war der Versuch wert, und deshalb bewegte ich meine Hände auch auf den Hals zu, während ich zugleich mein Hemd noch einen Knopf weiter öffnete.
    Es sprach keiner mehr von uns. Auch Harper sagte nichts. Aber er bemerkte, dass etwas im Busch war. Lauernd schaute er mich an, und er verkrampfte sich noch mehr auf seinem Stuhl, als ich die Kette über den Kopf streifte. Das Kreuz war automatisch höher gerutscht und lag nun frei.
    Er stierte es an. Seine Hände schlossen sich hinter dem Rücken zu Fäusten. Das war zu sehen, weil er auf dem Stuhl zur Seite rutschte, dann wieder in die normale Sitzposition zurückglitt.
    »Was ist los mit Ihnen, Harper?«, fragte ich leise. »Stört Sie irgendetwas?«
    Sein Atem veränderte sich. Er wurde zu einem Keuchen. Weit hatte er die Augen geöffnet. Seine Haut bekam Flecken, und der Schweiß drang ihm aus den Poren.
    »Angst?« Ich lächelte ihn kalt an und stand auf.
    Er verfolgte mich mit seinen Blicken. Plötzlich gab es nur uns beide. Alles andere war vergessen, und als ich den ersten Schritt auf ihn zuging, da wehte mir wieder das gleiche Gefühl entgegen, das ich schon im Restaurant erlebt hatte.
    Es war die unsichtbare Wolke des Hasses. Ein Sturm der bösen Gefühle. Der Keim in seinem Innern breitete sich auch nach außen hin aus. Wäre er nicht gefesselt gewesen, hätte er sicherlich versucht, mir die Kehle aufzureißen.
    »Sie mögen keine Kreuze, wie? Sie mögen das Zeichen des Sieges über das Böse nicht - oder?«
    Er knurrte eine Antwort. Sie war nicht zu verstehen, und ich wusste, dass ich mich auf dem richtigen Weg befand. Bevor ich ihn erreichte, stellte ich noch eine Frage: »Wer ist die Frau

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