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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lukretia stand.
    Bei jedem Klopfen beugte sie sich an bestimmten Stellen. Da wurde sie dann in die Höhe gedrückt, so dass auf der Oberfläche große Blasen entstanden, die mit einem Blubbern zerplatzten. Die gesamte Flüssigkeit war in Bewegung geraten. Sie umschwappte die fast nackte Frau, die beide Hände eintauchte und auch einen Teil der Arme, so dass die Flüssigkeit bis zu ihren Ellenbogen hochreichte.
    Schaufelnd bewegte Lukretia die Hände durch die Masse, zog sie wieder hervor, und als sie dann sichtbar geworden waren, da sah es aus, als hingen lange, dicke Fäden von ihren Fingern herab nach unten.
    Das traf nicht zu. Es waren keine Fäden, sondern die dicken, knotigen Windungen eines Gehirns, das hier einfach auf den Boden gedrückt worden war.
    So viel wie möglich von dieser grauen Masse schaufelte sie aus der Flüssigkeit hervor und bedeckte danach damit ihren nackten Körper. Das Zeug lag auf ihrem Kopf. Von dort rann es nach unten und auch in ihren Mund hinein.
    Die Masse kochte. Sie brodelte. Sie gab ihre Zeichen. Sie sonderte den Keim ab, und das Pochen steigerte sich in einem schon brutalen Rhythmus, der von Lukretia aufgenommen wurde und sie so glücklich machte.
    Sie spürte das alte Neue. Die frischen und zugleich bösen Gedanken, die sie durchflossen. Sie putschte sich auf, und sie war wieder für neue, grausame Taten bereit.
    Aus der Höhe glotzte der Froschkopf mit den gelben, eiskalten Augen. Es gab keine Pupillen, nur dies abstoßende und eisig wirkende Gelb.
    Das Monstrum war zufrieden. Nichts bewegte sich an ihm, und doch musste es leben. Selbst die in den Stein gehauenen Greifer blieben bewegungslos, obwohl sie aussahen, als wollten sie die fast nackte Frau jeden Augenblick umfassen.
    Lukretia tauchte ein in die Masse.
    Es war der Pool mit den bösen Gedanken. Ein Stück Hölle auf der Erde. Nicht von allen vergessen.
    Uralt, aber noch immer sehr, sehr wirksam. Sie war glücklich, zu den Auserwählten zu gehören.
    Vielleicht war sie sogar die einzige Person, die das Geheimnis kannte. Das sollte auch in der Zukunft so bleiben.
    Die Quelle der bösen Kraft und der bösen Gedanken würde nie versiegen. Bis ans Ende der Welt nicht.
    Mit diesem Gedanken verließ Lukretia die unheimliche Umgebung, um sich wieder den Menschen zu widmen…
    ***
    Lukretia stöhnte. Sie schüttelte einige Male den Kopf und rieb mit beiden Händen durch ihr Gesicht, wobei sie auch nicht die Augen vergaß. Die Wirklichkeit hatte sie wieder, und das war auch gut so.
    Sie durfte sich nicht zu oft in ihren Träumen verlieren, was auf der anderen Seite jedoch ganz natürlich war, denn diese Begegnung mit dem Anderen, dem Urzeitlichen und auch Unheimlichen war einfach gravierend gewesen. Es hatte ihr Leben auf den Kopf gestellt.
    Sie räusperte sich und warf danach einen Blick durch die Seitenscheiben des Autos, in dem sie saß.
    Der Wagen parkte im Schatten eines dicht belaubten Baumes, und sie hatte noch den Eindruck, zum letzten Mal die Physiognomie des Monstrums in der Scheibe zu sehen, dann war auch dieser Eindruck verschwunden.
    Wichtig für sie waren die folgenden Stunden und alles, was damit zusammenhing. Es ging um viel, um ihre Zukunft. Durch Zufall war sie auf Gegner getroffen, mit deren Erscheinen sie nie gerechnet hätte. Das war nun vorbei. Zwar gab es die Feinde noch, doch nun würde sie dafür sorgen, wann sie die traf und was sie mit ihnen anstellte. Dass sie gefährlich waren, stand fest. Aber auch sie war nicht ohne, und sie würde eine Möglichkeit finden, diese Personen auszuschalten. Sie war stark, denn das Monstrum hatte sie stark gemacht.
    Sein Atem und damit sein Leben war in sie hineingekrochen und hatte sie in die Lage gebracht, dieses Erbe weiterzugeben. Das war wunderbar.
    Es interessierte sie nicht, was mit Phil Harper geschehen war. Er war einer, den sie als Testperson gebraucht hatte. Irgendwie hatte er auch funktioniert, auch wenn nicht alles so abgelaufen war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aber sein Erscheinen war schon ein Schock für die Menschen gewesen.
    Zudem hatte sie es geschafft, einen normalen Menschen mit dem Keim des Bösen zu infizieren.
    Jetzt musste sich Lukretia auf die Gegenwart konzentrieren, und da war sie schon einen Schritt vorangekommen. Die Anschrift der blonden Frau hatte ihr gereicht. Sie war leicht zu finden gewesen, und so hatte sie den Wagen in der Nähe des Hauses geparkt, ohne allerdings selbst sofort gesehen werden zu können. Hinzu kam, dass sich

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