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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen
Autoren: Jason Dark
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»Ich fahre dann. Etwas ist sicher, Freunde, den Namen Lukretia werde ich bestimmt nicht vergessen, darauf könnt ihr euch verlassen, und ich weiß auch, dass Lady Sarah mir indirekt dabei helfen wird.«
    Ich war verwundert. »Wie meinst du das denn?«
    Janes Gesicht zeigte bei ihrer Antwort ein Lächeln. »Ihr Archiv, John, ihr Archiv…«
    Suko und ich blickten uns an. Das war eine Möglichkeit. Vielleicht hatten wir sogar Glück. Jedenfalls drückten wir der Detektivin die Daumen…
    ***
    Sie fühlte sich schwach. Sie fühlte sich elendig, und deshalb musste Lukretia etwas dagegen tun. Sie brauchte wieder ihre innere Stärke, und die konnte sie nur an einem Platz finden, den sie ihre Welt nannte. Ihre wahre Geburt, ihre wahre Bestimmung. Der Ort, an dem das Böse ein Gesicht bekommen hatte.
    Er lag versteckt. Er lag in der Dunkelheit. Er lag in der Tiefe. Es war ein Ort, den Menschen nicht betraten, weil sie ihn nicht kannten. Hätten sie ihn gekannt, wären die meisten von ihnen sofort wieder umgekehrt, weil von diesem Ort etwas Böses abstrahlte, das bis in die Tiefen ihrer Seelen eindringen und sie verändern würde.
    Nicht Lukretia.
    Sie war da, und sie hörte.
    Poch… poch… poch…
    In der Finsternis schien sich die gewaltige Maschine aufzuhalten, die sie mit ihren überlauten Herzschlägen lockte, so dass Lukretia einfach gehorchen musste.
    Und so trat sie in die Dunkelheit hinein. Sie hatte bis auf einen geringen Rest die Kleidung abgestreift und wirkte jetzt wie die perfekte Verführung. Der nackte Körper, das silberblonde Haar, das nicht mehr zu sehen war, denn sie hatte eine dunkle Haube über ihren Kopf gestreift. So ging sie den dunklen Weg entlang und näherte sich ihrem Ziel, das nicht mehr weit entfernt war.
    Je näher sie ihm kam, umso heller wurde es. Mit ihren Füßen schien sie bei jedem Aufsetzen einen Kontakt berührt zu haben, der immer wieder ein Stück der Dunkelheit vertrieb. Aber es war kein normales und auch kein normal helles Licht, von der Sonne oder einem anderen natürlichen Körper abgegeben. Es war ein Licht, das zugleich auch aus Schatten bestand. Aus hellen Schatten, kalten Schatten. Kein Scheinwerfer gab ein derartiges Licht ab, aber es war vorhanden und vermehrte sich, als würden immer mehr Lampen angezündet.
    Diese Quellen waren nicht zu sehen. Trotzdem gab es das Licht und auch die Schatten.
    Mit ihren nackten Füßen ging Lukretia weiter. Und sie lauschte dem Pochen eines unsichtbaren Herzens oder einer Maschine, die noch in der Dunkelheit verborgen war.
    Das blieb nicht mehr lange so, denn vor ihr entdeckte sie den harten und schimmernden Glanz eines Gegenstandes, der ihr Ziel war.
    Er war nicht nur groß, er war sogar riesig. Er baute sich vor ihr auf. Es war ein metallisches Monstrum, das zumindest beim ersten Hinsehen so wirkte. Je näher die Frau ihm jedoch kam und umso heller es wurde, desto deutlicher trat es hervor.
    Kein Metall - Stein!
    In die Wand der Höhle geschlagen. Eine Figur des Schreckens, die vom Boden bis hin zur Decke reichte und so etwas wie eine Mischung aus Monster und Roboter darstellte. Als wäre es die Hinterlassenschaft eines vor Urzeiten auf der Erde gelandeten Sternenvolkes gewesen, das noch einmal seine Zeichen gesetzt hatte.
    Lukretia ging weiter, denn sie wollte so nah wie möglich an dieses Gebilde herankommen.
    Bei den folgenden Schritten versanken ihre Beine in einer warmen, recht öligen, leicht dicken und auch pulsierenden Flüssigkeit, die um ihre Beine schwappte.
    Sie ging noch zwei Meter weiter, senkte den Kopf wie zum Gebet, ließ einige Zeit verstreichen, bevor sie ihn wieder anhob und in das Gesicht des Monstrums schaute.
    Es war ihr Gott. Es war ihr Götze! Er war es, der sie gefunden hatte. Und er war es auch, nach dem sie gesucht hatte.
    Monster und Maschine!
    Perfekt in das Gestein der Höhle gehauen. Ein riesiges graues Etwas mit einem dicken Panzer umgeben, aus dem ein Kopf hervorschaute, der aussah wie der eines Breitmaulfrosches. Widerlich das Maul, dessen untere Seite nach oben geklappt war. Eine flache, aber breite Stirn und zwei Augen, die zumindest nicht aus grauem Stein erschaffen worden waren, denn sie leuchteten in einem kalten Gelb.
    Sie lebten. Sie brachten die Botschaft, und sie übertrugen sie zugleich auf etwas anderes.
    Poch… poch… poch…
    Das Geräusch war jetzt sehr laut zu hören. Das Klopfen eines Herzens, das sich nicht in dieser gewaltigen Steinmasse befand, sondern in der Flüssigkeit, in der
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