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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Collins hatte sich noch immer nicht bewegt.
    Nach einem langen Schritt in den Raum hinein konnte er mehr erkennen. Suko fiel die ungewöhnliche Haltung der Detektivin auf. So wie sie saß normalerweise niemand am Krankenbett. Den Oberkörper nach vorn gebeugt und dabei weit vorgestreckt. Ihr Gesicht schwebte über dem der Horror-Oma, als wäre Jane dabei, sie auf den Mund zu küssen.
    Er begriff es nicht.
    Suko schlich noch näher an das Bett heran. Der Lichtschein traf beide Frauen. Er baute eine Korona um ihre Köpfe herum auf, und etwas störte Suko ganz gewaltig.
    Das war der dunkle Nebel oder der Dampf, der zwischen den beiden Gesichtern zitterte. Es bestand kein normaler Grund dafür, dass dieser Qualm überhaupt zu sehen war. Suko sah ihn als unnatürlich an, aber ihm fiel schon ein, was ihm sein Freund John erzählt hatte, als er über die Vorgänge nach dem Kinobesuch berichtet hatte.
    Da hatte der Killer kurz vor seiner Tat einen dunklen Atem ausgestoßen. Einen nicht normalen Atem. Etwas, das nicht zu einem Menschen passte. Und Jane Collins war ein Mensch. Oder nicht mehr?
    Suko wollte nicht mehr im Hintergrund bleiben. Er ging noch zwei Schritte weiter und sagte nur ein Wort!
    »Jane!«
    ***
    Halblaut gesprochen, aber laut genug, um die Detektivin zu erschrecken. Sie zuckte in die Höhe, als wäre sie irgendwo an ihrem Körper mit dem Messer angeritzt worden. Ihren Kopf bewegte sie nach links. Das Gesicht geriet dabei etwas außerhalb des Lichtscheins, aber es war für Suko noch gut genug zu erkennen, um das Erschrecken darin zu sehen.
    Mit allem hatte Jane Collins gerechnet, nur nicht mit einem derartigen Besucher.
    Sie war auch zunächst nicht in der Lage, etwas zu sagen. Steif saß sie auf ihrem Stuhl, und das Erschrecken wollte nicht aus ihren Zügen weichen.
    »Hi, Jane«, sagte Suko. Jetzt noch leiser und auch freundlicher, aber auch mit einem Lauern in der Stimme.
    Jane hob den rechten Arm. Mit der Handfläche wischte sie durch ihr Gesicht und auch über die Lippen hinweg, als wollte sie ihren sichtbaren Atem wieder zurückdrücken.
    »Wie geht es Sarah?«
    Jane musste schlucken. Sie war durcheinander und konnte Suko nicht in die Augen sehen. »Ja, eigentlich recht gut. Das hat auch der Arzt gesagt. Sie ist ja zäh und hat trotz ihres Alters noch gutes Heilfleisch.«
    Am Ende des Betts stoppte Suko. Er schaute darüber hinweg und auf Sarahs Gesicht. »Jetzt scheint sie zu schlafen. Oder irre ich mich?«
    »Nein, sie schläft.«
    »Das ist gut.«
    Suko wandte sich nach rechts. Auch er wollte Lady Sarah aus der Nähe sehen. Nur von der anderen Seite des Bettes her. Die Unruhe in ihm hatte sich verstärkt. Janes Haltung verunsicherte ihn nach wie vor. Er traute diesem Frieden und der Stille nicht so recht.
    In Höhe des Kopfkissens blieb er stehen und senkte den Blick. Vor ihm lag das blasse Gesicht der Horror-Oma. Die Augen hielt Lady Sarah geschlossen. Sie schlief, und ihre Arme waren unter der Bettdecke versteckt. Der Atem floss ruhig und gleichmäßig aus ihren Nasenlöchern. Die Schulter war verbunden. Vom Tropf her führte eine Leitung mit angeschlossener Kanüle bis in Sarahs Arm.
    Suko schaute sich die alte Frau sehr genau an. Er konnte an ihr nichts entdecken, was irgendeinen Verdacht in ihm erregt hätte. Aus seiner gebückten Haltung richtete er sich wieder auf und drehte sein Gesicht Jane Collins zu.
    »Ja, sie schläft tatsächlich.«
    »Das sagte ich doch.«
    »Und warum bist du hier?«, fragte er nach einer kurzen Pause.
    Jane schien die Frage erwartet zu haben, denn sie zeigte sich alles andere als überrascht. »Ich bin hergekommen, weil ich nach ihr schauen wollte, das ist alles. Da hatten wir wohl die gleiche Idee.«
    Suko nickte und lächelte zugleich. »Mal eine Frage, Jane, hat John dich geschickt?«
    »Er? Nein. Wieso? Wie kommst du darauf?«
    »Er ist doch bei dir gewesen. Jedenfalls hat er mir gesagt, dass er zu dir fahren wollte.«
    »Ja, ja, klar, er war bei mir. Dann ist er wieder zurück nach Hause gefahren. Ihr müsst euch wohl verpasst haben, sage ich mal.«
    Suko gab keine Antwort. Die gesamte Situation kam ihm mehr als seltsam und künstlich vor. Er fühlte sich wie ein Schauspieler auf der Bühne, der ebenfalls einen anderen Schauspieler getroffen hatte, wobei beide nicht den richtigen Text kannten und immer wieder aneinander vorbei redeten.
    »Na ja, dann können wir ja wieder gehen.«
    Jane Collins schüttelte den Kopf. »Das nicht, Suko. Das heißt, du kannst

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