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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. »Wieso sollte ich der Grund sein? Sorgst du dich etwa auch um mich?«
    »Das tue ich in der Tat.«
    Jetzt merkte, nein, jetzt wusste Jane, dass Suko irgendeinen Verdacht hatte. Ihr Verhalten änderte sich. Die aufgesetzte Lockerheit verschwand. Sie bewegte sich auch nicht mehr, und ihre Starre hatte etwas Künstliches. »Da bin ich aber gespannt.«
    »Kannst du auch sein, Jane.«
    »Was meinst du genau?«
    Er gab noch keine Antwort und seufzte nur leicht. Danach sprach er die Worte flüsternd aus: »Sei bitte so gut und öffne deinen Mund, Jane.«
    »Ich? Warum?«
    »Tu mir den Gefallen!«
    »Nein!« Sie wich einen Schritt zurück. »Wie käme ich dazu? Das ist doch Unsinn. Was soll das überhaupt? Was verlangst du? Was würde Shao dazu sagen. Hinterher verlangst du noch, dass ich dich küssen soll, wie?«
    »Das wäre durchaus möglich.«
    »Du bist wahnsinnig und von allen guten Geistern verlassen, Suko. Ich will, dass du gehst.«
    »Komm her und öffne deinen Mund!«
    Jane merkte, dass es ihm ernst war. Und ihr war auch klar, dass er daran festhalten würde. Da brauchte sie nur einen Blick in seine Augen zu werfen.
    Suko saß auf seinem Stuhl, ohne Jane aus den Augen zu lassen. Er hatte sie in eine regelrechte Zwickmühle hineingetrieben. Aber sie musste sich bald entscheiden, und dann wunderte sich Suko, als Jane Collins plötzlich lächelte.
    »Okay«, sagte sie. »Okay, du hast mich überzeugt. Ich werde meinen Mund öffnen. Ich werde auch zu dir kommen. Wir sind ja: allein. Wenn du mich küssen willst oder noch mehr, nun ja, es wird uns wohl keiner stören.« Sie lachte ihn unecht an. »Ich habe nicht gewusst, dass du scharf auf mich bist.«
    Suko fragte sich nach diesem Verhalten, ob er nicht den falschen Weg eingeschlagen hatte. So hatten sich die Dinge nicht entwickeln sollen, aber vielleicht gehörten sie ja zu Janes Veränderung.
    Wer konnte das schon wissen?
    Das Bett trennte die beiden noch. Um zu Suko zu gelangen, musste Jane es umgehen. Sie lief dabei nicht normal und bewegte sich mehr wie eine Frau, die einen Mann verführen wollte. Das sah in gewissen Situationen bestimmt gut aus und traf auch den Kern, nur auf Suko wirkte es einfach lächerlich. Es passte nicht zu Jane und ihrem Verhalten.
    Aber er enthielt sich eines Kommentars und beobachtete sie. Jane war jetzt die Verführerin. Die Schlange im übertragenen Sinne. Sie sah in Suko das Opfer, das aufgrund ihrer weiblichen Reize den Verstand verlieren würde.
    Nicht Suko. Nicht in diesem Fall. Nicht bei einer Freundin, die ihm in diesem Fall allerdings fremd vorkam. Es war kaum zu hören, wie sie sich über den Boden hinwegbewegte. Jane schien zu gleiten.
    Jede Bewegung wirkte wie gelenkt, und ihr Gesicht war zu einem verführerischen Lächeln verzogen.
    Sarah Goldwyn merkte von alledem nichts. Sie wäre entsetzt gewesen als Zuschauerin dieser Szene.
    So etwas hätte sie von Jane und auch von Suko nicht erwartet.
    Jane erreichte den Stuhl. Dicht vor Suko blieb sie stehen und schaute auf ihn herab.
    Der Inspektor blickte ihr in die Augen. Er hörte auch ihre Flüsterstimme. »Soll ich mich ausziehen, Suko? Möchtest du das? Wie wäre es damit?«
    »Nein, nicht das.«
    »Bist du prüde?«
    »Ich möchte, dass du deinen Mund öffnest.«
    »Ach. Und dann?«
    »Öffne ihn!«
    Suko hatte das Spiel weitergetrieben. Er wollte einfach zu einem Ergebnis ge langen, und er sah jetzt, wie Jane Collins ihm zunickte. Noch in der Bewegung vollführte sie die zweite und sank dabei in die Knie. Sie drehte sich zur Seite, sodass Suko ihre Absicht augenblicklich erkannte.
    Eine Sekunde später saß Jane auf seinem Schoß. Sie legte augenblicklich ihren linken Arm um seinen Hals. Beide Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt. Janes Lächeln war jetzt eine einzige Lockung, die Stimme ein Flüstern.
    »Das hast du doch so gewollt, nicht?«
    »So ähnlich.«
    »Wenn das Shao sehen würde, mein Lieber? Was würde sie wohl dann denken?«
    »Lass sie aus dem Spiel.«
    »Ja, das finde ich auch!«, hauchte Jane und hatte nichts dagegen, dass Suko die Kuppe seines Zeigefingers über ihre linke Wange fahren ließ. Liebkosend und mehr ein Hauch.
    Ihr Lächeln vertiefte sich. Sie schaute Suko tief in die Augen, und der Inspektor senkte seinen Blick auch nicht. Er wollte es wissen, Jane stand auf der Kippe. Sie war nicht mehr die Frau, als die er sie kannte. Jemand musste es geschafft haben, sie unter ihren Bann zu zwingen. Was genau mit ihr geschehen war, wollte

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