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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er in den folgenden Sekunden herausfinden.
    »Ja, das ist gut«, sagte Jane leise und drängte sich enger an Suko heran. Sie war jetzt bereit und tat genau das, worauf der Inspektor gewartet hatte.
    Sie öffnete den Mund!
    Beide saßen nicht im Dunkeln, aber auch nicht im Hellen. Das Zwielicht hüllte sie ein wie eine Decke. Es verbarg vieles, es gab auf der anderen Seite auch einiges preis.
    Wie den seltsamen Hauch!
    Er tanzte vor dem Nebel, als wäre ihr Atem in einer großen Kälte zu einem sichtbaren Gas kondensiert. Er bestand aus mehreren Wölkchen, er zuckte und strich am Gesicht der Detektivin entlang.
    Möglicherweise spürte sie ihn auch als einen kalten Hauch.
    Suko merkte, dass der Griff um seine Schultern fester wurde. Es gab nur einen Grund dafür. Jane Collins wollte ihn dicht, sogar sehr dicht an sich heranziehen.
    Sie zögerte noch. Aber sie öffnete den Mund. So weit wie möglich. Der Kuss sollte etwas Besonderes werden, und Suko, dessen Gesicht sich nahe an dem anderen befand, merkte den Rauch ebenfalls auf seiner Haut. Er spürte die Kälte. Es war kein normaler Atem mehr, und er sah auch die zahlreichen Rußpartikel, die wie gefärbter Sternenstaub aus Janes Mund drangen und auf ihn zuflossen.
    »Ich küsse dich, Suko«
    Es war nicht die Stimme einer liebenden Person. Sie hätte anders geklungen. Suko hörte die Wut und auch den Triumph aus ihrer Stimme hervor, und er reagierte im letzten Augenblick.
    Mit einem heftigen Stoß wuchtete er Jane von seinem Schoß weg. Die Tat überraschte sie völlig. Er hörte sie noch wütend aufschreien, dann rutschte sie über seine Knie hinweg und landete mit einem harten Schlag auf dem Boden.
    Die Wucht war so stark gewesen, dass sie auf der glatten Erde noch ein Stück weiterruschte, aber dabei auf dem Rücken liegen blieb.
    Suko sprang auf.
    Jane sprach ihn mit einem bösen Fluch an. Sie kam noch nicht hoch, denn sie sah, wie Suko sich bewegte. Er griff nicht nach seiner Beretta, die rechte Hand umklammerte den Griff der Dämonenpeitsche, die dann mit einem Ruck hervorgezogen wurde.
    Da wusste Jane Bescheid!
    Auch Suko, denn so wie sie sich verhielt, hätte sie sich am gestrigen Tag noch nicht verhalten. Sie saß noch auf dem Boden und schaute zu, wie der Inspektor einmal den Kreis schlug.
    Drei Riemen rutschten hervor!
    Suko war kampfbereit. Aber er hätte nie gedacht, dass er die Waffe mal gegen Jane Collins einsetzen würde…
    ***
    Es ist nicht besonders schön, einen Schlag in den Nacken zu bekommen. Ich war zum Glück nicht bewusstlos geworden. Man hatte mich nur ausgeschaltet, aber ein Sieg war mir letztendlich nicht gelungen, denn ich hatte Jane Collins und Lukretia ziehen lassen müssen.
    Ausgerechnet Jane, die tatsächlich in die Nähe der Silberblonden geholt worden war. Sie stand auf ihrer Seite. Sie gehorchte ihr, was ich wiederum nicht fassen konnte. Es würde auch dauern, bis ich es begriff.
    Im Haus hatte ich mich in Sarahs Wohnzimmer zurückgezogen. Zuvor hatte ich im Bad Kopfschmerztabletten gefunden und zwei davon geschluckt. Ich wollte gegen meine Schmerzen im Nacken angehen. So einfach war es nicht zu schaffen, da brauchte ich schon Unterstützung. Das war eben von der Chemie zu erwarten.
    Ich schloss die Augen. Nur einige Minuten so sitzen und warten, dass es mir besser ging. Entspannen konnte ich mich trotzdem nicht, denn die Vorgänge der nahen Vergangenheit liefen immer wieder vor meinen Augen ab. Es war schlimm zu wissen, dass Jane Collins auf der anderen Seite stand.
    Wieder einmal. Ich kannte es. An diese Zeit dachte ich nicht gern zurück. Da war es nämlich dem Teufel gelungen, Jane Collins auf seine Seite zu ziehen, und es hatte schon einer mehr als großen Kraftanstrengung bedurft, sie wieder in die Normalität zurückzuholen.
    Und jetzt?
    Konnte ich Äpfel mit Birnen vergleichen?
    Nein, Lukretia war nicht der Teufel. Sie war auch kein Geschöpf aus der Hölle. Oder doch?
    Jedenfalls besaß sie Macht. Und diese Macht, davon ging ich aus, war ihr nicht von einem Menschen gegeben worden. Aber sie war in der Lage, Teile dieser Macht an Menschen zu übertragen, und genau dies war die eigentliche Tragik des Falls.
    Zwar bin ich kein großer Freund von Tabletten, doch in diesem Fall halfen sie. Die Schmerzen wurden zurückgedrängt, und als ich aufstand, hatte mich auch der Schwindel verlassen und das weiche Gefühl in den Beinen war ebenfalls verschwunden.
    Das Haus war so leer. So still. Lady Sarah im Krankenhaus, auch das war

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