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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschließen konnte.
    Selten in der letzten Zeit hatte er so stark gezittert. Jane lag nicht weit von ihm entfernt. Er hätte sie mit einem Schritt erreichen können, aber er ging sehr langsam und auch tapsig.
    Er bückte sich.
    Dabei streckte er den Arm aus. Er hielt den Atem an. Lebte sie noch oder war sie tot?
    Suko fürchtete sich vor den nächsten Sekunden…
    ***
    Plötzlich war das Tor da gewesen. Ein verschlossenes Tor. Nicht aus starken Eisenstangen bestehend, sondern aus einem weicheren Gitter. Der BMW raste darauf zu, und Lukretia dachte gar nicht daran, ihren Wagen zu stoppen.
    Im Licht der Scheinwerfer sah ich, wie etwas von dem Wagen auseinanderflog und in die Luft gerissen wurde. Silbrig schimmernde Fetzen wirbelten durch die Dunkelheit. Dünne Matten aus einem schimmernden Geflecht. Ich hörte keinen Laut, weil ich mit meinem Rover noch zu weit von der Stelle entfernt war.
    Das änderte sich sehr bald. Ich drückte noch einmal aufs Gaspedal und gab Gummi.
    Die Teile waren längst zu Boden gefallen, als ich den Eingang erreichte. Ich rumpelte über die Stücke hinweg, die gegen den Unterbau des Autos knallten, und hatte dann freie Bahn auf ein Gelände, das eine Insel für sich am Stadtrand von London bildete und zu dem mich die Verfolgung geführt hatte.
    Wir waren nicht kreuz und quer durch die Stadt gerast. Unsere Verfolgung war auch nicht filmreif gewesen, dazu hatte es zu wenig spektakuläre Szenen gegeben. Es waren auch keine Polizeiwagen hinzugekommen, die sich an der Verfolgung beteiligt hätten, es war einfach nur eine Sache zwischen Lukretia und mir gewesen.
    Sie hatte alles versucht, aber sie hatte es nicht geschafft, mich abzuschütteln. Trotz zahlreicher Tricks.
    Ich war immer hinter ihr geblieben. Zwar unterschiedlich entfernt, doch ich hatte sie nicht aus den Augen verloren. Der BMW war immer wieder in meinem Sichtfeld erschienen.
    Wir waren nach Südwesten gefahren, hatten auch die Themse über die Lambeth Bridge überquert, Wohngebiete durchfahren und sie auch hinter uns gelassen. Eine recht neue Ausfallstraße hatte uns dann zu diesem eingezäunten großen Gelände gebracht, dessen Tor von der Wucht des BMW einfach zerrissen worden war.
    Mir war inzwischen der Gedanke gekommen, in der unmittelbaren Nähe des Ziels zu sein. Der Endpunkt lag dicht vor mir, aber ich konnte nicht sagen, wo ich suchen sollte.
    Zudem fuhr Lukretia weiter. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie auf der anderen Seite des Geländes einfach wieder durch den Zaun oder ein Tor raste.
    Zunächst war sie verschwunden. Ich sah weder das Scheinwerfer- noch das Rücklicht. Ich konnte mich nur daran erinnern, dass sie sich nach rechts gewandt hatte und dabei hinter einem großen wuchtigen Schatten verschwunden war, der sich als mächtiger Bau entpuppte und durchaus eine Lagerhalle sein konnte.
    Ich nahm den gleichen Weg. Ich umrundete den Bau ebenfalls an der rechten Seite und schaltete dann das Fernlicht ein, das wie zwei Strahler in die Gegend hineinleuchtete.
    Einen Moment später war ich so überrascht, dass ich beinahe falsch reagiert und das Gaspedal durchgetreten hätte. Im Licht der Scheinwerfer malte sich vor mir eine völlig andere, irgendwo auch normale, aber trotzdem nicht leicht zu verstehende Welt ab, denn hier sah es aus wie auf einem Rummelplatz.
    Wohnwagen. Karussells. Ein Zelt, an dem der Wind gezerrt und es schief zur Seite gedrückt hatte.
    Einige Stangen waren weggeknickt. Ich sah auch zwei weitere Bauten, die wie dunkle Kartons in die Höhe ragten. Dahinter konnten sich Attraktionen verbergen. Eine Geisterbahn, ein Labyrinth oder ähnliches.
    Nach dem ersten Blick und dem anschließenden langsameren Fahren, machte ich mir über diese Kulisse Gedanken. Für mich war es eine abgestellte Kulisse, worüber ich mich wieder wunderte, denn um diese Zeit waren die Jahrmärkte wieder unterwegs. In vielen Städten wurden sie aufgebaut, deshalb wunderte ich mich, dass man hier die Fahrgeschäfte abgestellt und auch nicht abgebaut hatte.
    Allerdings fing die Saison erst richtig an. Wahrscheinlich würden sie in den nächsten Tagen abgeholt, abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.
    Es gab so etwas wie eine Gasse zwischen den einzelnen Bauten. Ich fuhr langsam hindurch und wollte auch herausfinden, wo Lukretia ihren BMW angehalten hatte.
    Licht gaben nur die Scheinwerfer meines Rovers. Von den anderen sah ich nichts. Es strahlten auch keine Heckleuchten wie Blutpunkte durch die

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