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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit.
    Der Rover rollte immer langsamer, bis er Schritttempo erreichte und schließlich stehen blieb.
    Ich schaltete den Motor ab. So weit mir bekannt war, hatte ich das Gebiet der abgestellten Schaubuden bereits durchfahren. Vor mir befand sich ein freies Gelände, auf dem noch einiges abgestellt werden konnte. Nicht einmal einen der alten Wohnwagen sah ich dort.
    Ich blieb im Auto sitzen. Sah mich angespannt um. Das brachte mir nicht viel. Es blieb ruhig. Es floss kein Lichtschein über den dunklen Boden hinweg, und es drang auch kein Lichtreflex aus den abgestellten und abgedunkelten Fahrgeschäften hervor. Selbst im Zelt blieb es finster.
    Lukretia war verschwunden. Aber sie war nicht irgendwo verschwunden. Ich hatte längst den Eindruck, dass wir uns am Ziel befanden. Wenn ich mir die Verfolgung noch einmal durch den Kopf gehen ließ, gelangte ich im Nachhinein zu dem Schluss, dass mir Lukretia aufgrund ihres schnelleren Wagens durchaus hätte entwischen können. Es war nicht passiert, sie hatte es nicht getan, und dafür musste es einen Grund gehen.
    Auch der fiel mir ein, obwohl er reine Spekulation war. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass Lukretia mich an das endgültige Ziel gelockt hatte, denn hier war ihre Welt. Hier kannte sie sich aus. Hier war sie die Herrin.
    Lukretias Welt?
    Ich überlegte noch. So recht konnte ich mich nicht damit abfinden. Was wollte sie auf diesem verlassenen Gelände? Was hatte sie davon, zum Teufel?
    Teufel war gut. Wahrscheinlich hatte er ebenfalls seine Zeichen hinterlassen.
    Ich stieg aus dem Wagen und trat hinein in die Stille, die wirklich so anders war. Irgendwie unnormal, wenn ich davon ausging, dass ich mich noch in London befand.
    Der kühle Wind streichelte mein Gesicht. Ich warf einen Blick auf die Uhr.
    Die zweite Morgenstunde war angebrochen. Da wurden allmählich auch die großen Szenegänger müde, doch darüber dachte ich nicht nach. Ich musste hellwach bleiben und auf der Hut sein.
    Neben dem Wagen stehend fühlte ich mich schon ein wenig als Zielscheibe. Schon einmal war ich von Lukretia aufs Korn genommen worden und war ihr nur durch Glück entwischt.
    Es hatte den Anschein, als wäre ich allein. Nur traute ich dem Frieden nicht. Die Kette mit dem Kreuz streifte ich über meinen Kopf und steckte den Talisman in meine rechte Jackentasche. Dort würde ich ihn schneller zu fassen bekommen, und mein Gefühl sagte mir, dass ich ihn auch brauchen würde.
    Nichts störte die Stille, wenn ich von meinem eigenen Atmen einmal absah. Aber ich glaubte trotzdem, unter einer fremden Kontrolle zu stehen, obwohl sich mein Kreuz nicht auf seine Art meldete.
    Lukretia und ihr Auto waren verschwunden. Ich ging davon aus, dass er sich nicht in Luft aufgelöst hatte. Irgendwo musste er stehen. Entweder im Freien oder versteckt.
    Ich dachte mehr an die letzte Möglichkeit und warf einen langen Blick auf das Zelt.
    Wie schon beschrieben, es stand nicht so wie es hätte sein sollen. An der rechten Seite hing es über, und sein Dach bestand aus einem Wellenmuster.
    Nichts lag hier sehr weit voneinander entfernt. Da drängten sich die Attraktionen zwar nicht so dicht zusammen wie auf dem normalen Rummel, aber sehr weit brauchte ich nicht zu gehen.
    Das Zelt war nicht so groß wie das eines Zirkusses. Es diente mehr als Schutz. Vielleicht war es ein Platz, an dem Kinder unterhalten wurden. Von irgendwelchen Clowns oder Spaßmachern, die immer noch besser bei den Kids ankamen als irgendwelche Kunstfiguren aus der digitalen Welt.
    Ich brauchte mich nicht einmal zu bücken, um das Zelt zu betreten. Der Rand der Plane hing hoch genug, und nach zwei weiteren Schritten stand ich in einer noch tieferen Dunkelheit, an die sich meine Augen erst gewöhnen mussten.
    Es war zwar finster, aber es war auch etwas zu erkennen. Ungefähr in der Zeltmitte stand der BMW.
    Lukretia hatte ihn in diese Deckung hineingefahren, abgestellt und war dann verschwunden. Ich glaubte nicht, dass sie noch im Auto sitzend auf mich wartete, aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen, denn bei ihr konnte man nie wissen.
    Mit sehr vorsichtigen Schritten näherte ich mich dem Fahrzeug. Da bewegte sich nichts. Ich hörte noch das leise Knacken des Metalls, das sich allmählich abkühlte. Wenn sich jemand innerhalb des Fahrzeugs versteckt hatte, dann musste er sich geduckt haben, denn beim Hineinschauen fiel mir kein menschlicher Umriss auf. Auch als ich um den Wagen herumging, änderte sich nichts daran.
    Er war

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