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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erst überlegen. »Ein wenig schon, aber sie klang menschlich. Ich habe weder ein Fauchen noch ein Knurren gehört.«
    Bill, der seine Waffen eingesteckt hatte, umarmte Sheila, bevor er in den Wagen stieg. »Wir werden das Ding schon schaukeln«, versprach er.
    »Was ist mit John?«
    »Lass ihn aus dem Spiel. Der hat andere Probleme, wie mir gesagt wurde. Er treibt sich irgendwo in der U-Bahn herum. Was er da genau macht, weiß ich auch nicht.«
    Sheila schlug die Tür zu. Judy, die blass auf dem Beifahrersitz saß, lächelte zum Abschied etwas karg, dann rollte Bill dem Grundstückstor entgegen.
    Das Ziel lag nicht eben in der Nähe von London. Zudem führte keine Autobahn direkt in das Gebiet hinein. Die Gegend im Süden gehörte zu den recht dünn besiedelten Gebieten. Dafür standen hier den Erholungssuchenden jede Menge Campingplätze zur Verfügung. Besonders im Bereich der Küste und um den größeren Ort Hastings herum.
    Bill hatte lange auf der Karte nachschauen müssen, um Doleham zu finden. Der Ort lag nördlich von Hastings, praktisch mitten in der Prärie und auch nicht weit von einem Flüsschen namens Brede entfernt. Ein Dorf mit dem gleichen Namen gab es auch in der Nähe.
    Es wurde eine lange Reise quer durch das Land. Sie konnten nur über Nebenstraßen fahren, und keiner der beiden war sicher, ob sie das Ziel noch vor Anbruch der Dunkelheit erreichten.
    Andere Menschen hatten auch die Idee, bei diesem Wetter in den Süden an die Küste zu fahren, so war die Schnellstraße A21 hin und wieder verstopft.
    Die Staus lösten sich immer wieder auf, doch das dauerte seine Zeit. Einige Meilen vor Hastings fuhren sie ab, und es ging jetzt auf Straßen weiter, die noch schmaler waren. Die schöne Landschaft mochte manchen für den Zeitverlust entschädigen, nicht aber Bill und Judy. Die Wälder die Hecken, die weiten Wiesen, das herrliche Gras, die Straßen, die von Pappeln gesäumt wurden, und auch die etwas höher gelegenen Gegenden, die im Aussehen an die schottischen Hochmoore erinnerten.
    Trotz allem waren sie gut in der Zeit. Bill hatte sich zwischendurch immer wieder bei Judy erkundigt, ob sie eine Pause machen wollte. Nein, sie wollte nicht. Also fuhr er weiter, bis der fast leere Tank sie zu einer Rast zwang.
    Bill war froh, sich die Beine vertreten zu können. Ein älterer Mann hockte vor einem Stapel Autoreifen und schaute gen Westen, wo die Sonne sich verabschiedete.
    Bill, der eine Dose Wasser trank, ging auf ihn zu, grüßte freundlich und erkundigt sich nach Doleham.
    Der Alte kraulte seinen Bart. »Sie sind gut, Mister.«
    »Wieso?«
    »Was wollen Sie denn in dem Kaff?«
    »Ich muss jemand besuchen.«
    »Ihr Pech.«
    »Warum?«
    »Ach, hören Sie auf.« Der Mann winkte ab. »Da fährt man hin und zieht sich so schnell wie möglich wie-. der zurück. Sie finden da auch nur ein paar Häuser. Das ist keine Gegend, um zu wohnen. Hochmoor, verstehen Sie?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Klar. Sie sind ja Städter. Ich sage es Ihnen anders. Da oben fegt immer ein kalter Wind. Auch im heißesten Sommer frieren Sie. Neulich waren sogar Minustemperaturen. Da hat es auch eigroße Körner gehagelt. Nee, da möchte ich nicht tot über dem Zaun hängen.«
    »Brauchen Sie auch nicht. Ich will nur eine Kollegin besuchen. Sie heißt Alice Carver. Kennen Sie die Frau?«
    »Nein, nein. Ich kenne keine von dort. Will ich auch nicht.« Der Alte reckte sich und zog die knochigen Schultern in die Höhe. »Doch, eine Frau ist mir bekannt. Die alte Lena. Sie lebt da auch in der Gegend und ist bei einem komischen Kauz angestellt. Ein seltsamer Heiliger, den nie jemand sieht.«
    »Aber Sie doch.«
    »Nein. Er ist auch ein Ausländer. Ein Franzose. Nur diese Idioten können sich in einer solchen Gegend Häuser kaufen. Ist mir auch egal. Ich sitze hier in der Sonne und schaue meinem Sohn zu, der die Tankstelle führt. Damit hat er genug zu tun.«
    »Wie heißt dieser Franzose denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Könnte Ihr Sohn seinen Namen kennen?«
    Der alte Mann bewies, dass er noch auf Zack war. »He, was ist auf einmal los? Warum interessiert Sie plötzlich der Franzose? Wollen Sie was von ihm?«
    »Ich bin von Natur aus neugierig.«
    »Das sind wir alle. Aber wir anderen haben uns besser im Griff. Fahren Sie selbst hin, das wollen Sie ja, und nach dem Besuch bei Ihrer Kollegin können sie sich ja den Franzosen anschauen. Wenn Sie Lena treffen, bestellen Sie ihr einen schönen Gruß von ihrem ersten Liebhaber.« Er

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