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1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Entführer Judy geschafft haben könnte. Da kam ihm das einsame Haus als Lösung in den Sinn.
    Um sicher zu sein, wollte Bill hingehen und nachschauen. Zusätzlich beschäftigte er sich noch mit einem anderen Problem. Er hatte verloren, das stand fest. Er hatte sich auch überschätzt. Er wusste, dass seine Frau auf eine Nachricht wartete, aber nicht nur sie, denn dieser Fall hatte sich in eine Richtung entwickelt, die auch seinen Freund John Sinclair interessieren musste.
    Der Kidnapper war für Bill kein Mensch gewesen. Auch kein Geist. Das musste eine dämonische Gestalt sein, die hier Unterschlupf gefunden hatte.
    Überhaupt schien in dieser Gegend einiges nicht zu stimmen. Bill erinnerte sich an das Gespräch mit dem alten Mann an der Tankstelle. Der hatte ihm von einem seltsamen Franzosen berichtet, der nicht weit entfernt in Doleham wohnte, diesem einsam im Hochmoor gelegenem Straßendorf.
    Bevor er Sheila und auch John anrief, wollte er sich in der Nähe des Hauses umschauen und natürlich auch in dem Bau selbst. Im Normalfall hätte er die kurze Strecke locker geschafft, aber bei ihm war nichts normal.
    Er kam sich vor wie jemand, der lange im Bett gelegen hatte und erst wieder das Laufen lernen musste. Auch die Unebenheit des Waldbodens erschwerte ihm das Vorankommen. An manchen Stellen wies er richtige Buckel auf. Es gab auch von Blättern versteckte kleine Löcher, oder Mulden und Wurzeln, die bleich wie ein verzweigtes Gerippe aus der dunklen Erde wuchsen.
    Dennoch war der Reporter stolz auf sich selbst, weil er die ersten Schritte schaffte, ohne auszurutschen oder zu fallen. Es dauerte nicht lange, da tauchte das graue Steinhaus vor seinen Augen auf.
    Bill blieb stehen. Seine Augen gewöhnten sich rasch an das Bild, und er furchte die Stirn. Er glaubte, eine Veränderung am Haus entdeckt zu haben und kam zunächst nicht auf die Lösung.
    Plötzlich war es ihm klar. Ja, es hatte sich etwas verändert. Die Tür war nicht mehr geschlossen. Sie stand weit auf. Selbst von seinem Standort aus konnte er einen Blick hinter die Schwelle werfen.
    Bewegte sich etwas? Bewegte sich nichts?
    So sehr Bill sich auch bemühte, er nahm keine Bewegung wahr. Zugleich war das Haus für ihn auch so etwas wie ein Versteck. Durchaus ein Ort, in dem man auch Leichen verbergen konnte.
    Er schluckte, als er daran dachte, doch der Gedanke ließ ihn nicht los. Mit noch immer leicht unsicheren Schritten ging er dem Ziel entgegen, den Blick auf den offenen Eingang gerichtet.
    Kein Laut - keine Bewegung. Im Haus selbst ballte sich die Finsternis zusammen. Obwohl es recht warm war, kribbelte an Bills Rücken die Kälte herab.
    Eine Warnung?
    Der Reporter blieb stehen. Er schloss die Augen, um sich besser auf die Dunkelheit und die in ihr steckende Stille konzentrieren zu können.
    Die Geräusche der Nacht waren gleich geblieben. Trotzdem auch irgendwie anders.
    Waren es Tritte? Schritte, die über den Boden schleiften? Er wusste es nicht, aber es war seiner Meinung nach ein fremdes Geräusch, das einfach nicht zu dieser Stille passte.
    Bill öffnete die Augen wieder.
    Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert. Die Haustür stand noch immer offen, aber das hatte nichts zu sagen. Bill drehte den Kopf nach links. Er wollte jetzt systematisch vorgehen. Das fremde Geräusch war nicht mehr zu hören. Der Waldboden und das bleiche Mondlicht mussten es verschluckt haben.
    Der Reporter zwinkerte. Etwas war ihm doch aufgefallen. Er hatte sich zufällig in die richtige Richtung gewandt, und er sah auch die Ecke des Hauses.
    Genau dort stand jemand!
    ***
    In der Sekunde der Entdeckung schlug das Herz des Reporters plötzlich schneller.
    Er glaubte auch nicht an eine Täuschung. Was er sah, das hatte er gesehen. Er war wieder fit genug, und vergaß dabei seinen eigenen Zustand.
    Auch das blasse Mondlicht reichte nicht aus, um die Sicht gut oder perfekt zu machen. Es gab einfach zuviel Dunkelheit und Schatten in der Nähe. Aber die Gestalt gehörte nicht in die Umgebung hinein. Es war weder ein Busch, noch ein Strauch.
    Ein Mensch?
    Ja, möglich. Bill dachte sofort an den Entführer. Sein blasses, wie blutleer erscheinendes Gesicht tauchte wieder in der Erinnerung auf. Er versuchte, den Umriss des Körpers mit dem des Neuen zu vergleichen. Es war zu schwer. Damit schaffte er sich nur neue Probleme, weil beides nicht verglichen werden konnte.
    Bill merkte, wie ihm die Kehle eng wurde. Auch der Schweiß lag unangenehm klebrig auf seinem

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