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1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht und bedeckte ebenfalls den Körper. Von den Füßen her drang eine gewisse Kälte in ihm hoch, und die innere Stimme sprach weiterhin von einer Gefahr, der Bill begegnen oder auch vorbeugen wollte.
    Er zog die Beretta. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen. Wenn er sich verteidigen musste, dann würden ihm die Kugeln auch gute Dienste erweisen, denn dieser Fall nahm keinen normalen Lauf. Hier spielten dämonische Mächte eine Rolle.
    Er wusste nicht, ob dieses am Haus stehende Wesen seine Bewegung gesehen hatte, aber es bewegte sich plötzlich.
    Es ging einen Schritt nach vorn. Dann noch einen und ebenfalls einen dritten.
    Bill Conolly behielt den Blick bei. Nichts anderes konnte er in diesen Momenten tun. Er wollte auch nicht schießen, weil er sich nicht sicher war. Es wäre fatal gewesen, eine unschuldige Person zu treffen.
    So beobachtete er weiter.
    Die andere Gestalt bemühte sich, so lautlos wie möglich zu gehen. Es war wirklich nur ein leises Rascheln oder Schaben zu hören. Kein trockener Zweig knackte unter dem Gewicht des Körpers.
    Obwohl Bill nicht allzu viel sah, hatte er den Eindruck, es nicht mit einem Menschen zu tun zu haben. Die Bewegungen eines Mannes oder einer Frau waren einfach anders, nicht so unförmig. Nach jedem Schritt schwankte die Person leicht von einer Seite zur anderen. Bill hoffte darauf, dass sie ihren Weg fortsetzte. Wenn sie so weiterging, würde sie in das Mondlicht treten.
    Die Gestalt ging weiter. Sie bewegte den Kopf an der Vorderseite. Bill hatte den Eindruck, als würde dort ein großes Maul aufgerissen, wie es bei einem Bären der Fall war.
    Bären gab es nicht hier in der Gegend. Es gab überhaupt keine großen Raubtiere, auch keine Wölfe.
    Wölfe?!
    Dieser Begriff zuckte plötzlich durch das Gehirn des Reporters.
    Ein Werwolf?
    Der Gedanke war da, und er wurde bestätigt, als die Gestalt in die Lichtinsel hineintrat. Auf einmal war sie besser zu sehen. Ein schmaler Kopf, ein unförmiger Körper. Das alles passte zu dem, was Judy Carver Bill von ihren Besuchen bei der Schwester Alice erzählt hatte. Fehlte nur das Heulen oder Knurren.
    Eine Schnauze und kein Mund mehr. Pranken statt Hände. Mit den Füßen war das Gleiche passiert, und auf dem gesamten Körper war kein Fetzen Haut zu sehen, sondern nur das leicht schimmernde Fell, über das sich das Mondlicht gelegt hatte.
    Die Gestalt blieb stehen. Sie genoss das bleiche Licht des Mondes. Darin badete sie ihren Körper, um die nötige Kraft zu tanken.
    Bill dachte an seine Waffe. Silberkugeln waren perfekt, um Werwölfe zu töten.
    Diese Bestie hier bot trotz des relativ schlechten Büchsenlichts ein perfektes Ziel.
    Bill schwenkte seinen rechten Arm etwas, bevor er ihn nach vorn streckte. Er wollte auch sicher sein, das Ziel nicht zu verfehlen, und deshalb stützte er seine rechte Schusshand mit der linken ab.
    Genau zielen.
    Cool bleiben.
    Den Schuss nicht verreißen.
    Das alles zuckte durch seinen Kopf. Er war auch normalerweise in der Lage, es umzusetzen, aber in diesem Fall fiel es ihm mehr als schwer, denn er hatte sich noch nicht ganz von den Nachwirkungen des verdammten Nackentreffers erholt.
    Seine Hände zitterten leicht. Und auch die Bestie merkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie bewegte ihren Kopf, und zum ersten Mal hörte Bill einen Laut von ihr.
    Da wehte ein Knurren zu ihm herüber. Es klang wütend und hungrig zugleich. Er konnte sich denken, dass die Bestie dicht davor stand, ihn anzugreifen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Und Bill schoss.
    Er hatte abgedrückt, und das Echo lag noch in der Luft, als er bereits wusste, dass er die Gestalt verfehlt hatte. Er hatte plötzlich das Gefühl, schreien zu müssen. Er schalt sich selbst einen Narren, nicht noch gewartet zu haben, denn er hatte im Moment der heftigen Kopfbewegung geschossen.
    Genau das hatte ihn irritiert. Hinzukam noch sein Zustand. Jedenfalls war die Bestie nicht von der geweihten Silberkugel erwischt worden. Und zu einem zweiten Schuss ließ sie den Reporter nicht kommen. Sie war einfach zu schnell und tauchte im Nu ab. Sie lag plötzlich auf dem Boden, sprang dann zur Seite, wühlte mit ihren Pranken den Boden so wild auf, dass jede Menge Laub in die Höhe flog und ihr noch einen zusätzlichen Schutz gab.
    Die Lichtinsel war plötzlich leer, und der Wald hatte die Gestalt einfach verschluckt.
    Bill blieb noch für einen Moment in seiner starren Haltung stehen. Er ärgerte sich maßlos über sich selbst. Dann aber ließ er den

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