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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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halten - jedenfalls, solange ich in deiner Nähe bin."
    Ellert erinnerte sich daran, wie der Schatten vor dem Brunnen abwechselnd geschrumpft und gewachsen war.
    Stand das den Menschen noch bevor?
    Würden sie, nachdem sie eine Zeitlang kleiner geworden waren, schließlich zu Riesen werden?
    „Wir werden sie einige Zeit beobachten müssen, um herauszufinden, was mit ihnen geschieht", sagte Ellert. „Vor allem müssen wir feststellen, ob sie weiterhin schrumpfen, oder ob sich der Prozeß ins Gegenteil umkehrt."
    Er warf einen Blick zum Himmel, der wie eine gehämmerte Silberschale aussah.
    Ganze Schwärme leuchtender Kugeln sanken auf die große Stadt herab.
    „Da kommen sie!" sagte Ellert grimmig.
    Zwischen dem, was mit den Menschen geschah, und der Ankunft der Kugeln bestand ein enger Zusammenhang, das wußte Ellert aus seiner letzten Vision. Sein Bewußtsein sträubte sich jedoch noch immer dagegen, an eine Realisation des Alptraums zu glauben.
    „Der Apparat!" warnte ihn Chthon. „Er kommt näher!"
    Tatsächlich senkte sich der „Igel" langsam zu ihnen herab. Vermutlich hatte er sie erst einige Zeit beobachtet und dann entschieden, was zu tun war. Vielleicht gab es zwischen ihm und Vishna sogar Kontakte. Wenn Vishna in der Lage war, mit Hilfe der technomanischen Objekte Einfluß auf die Vorgänge auf der Erde zu nehmen, würde eine gnadenlose Jagd auf Ellert und den Schatten beginnen. Vishna hatte den Körperlosen als ihren härtesten Widersacher eingestuft. Nicht umsonst hatte sie den Voyde H'ot hinter ihm her geschickt. Daß Chthon diesen Jäger besiegt hatte, war Vishna bestimmt nicht entgangen, und sie würde verstärkte Anstrengungen unternehmen, um Chthon auszuschalten. Aber auch Ellert als einziger Immuner war ihr im Weg.
    „Wir ziehen uns in eines der Gebäude zurück!" Ellert begann bereits zu rennen. „Dorthin kann uns das Ding nicht folgen."
    Er hatte keine Sekunde zu früh mit seiner Flucht begonnen, denn in diesem Augenblick fiel der „Igel" wie ein Stein vom Himmel herab. Erst dicht über dem Boden bremste er ab. „Er versuchte dich aufzuspießen!" stellte Chthon trocken fest.
    Der Eingang des Hauptquartiers, auf den Ellert zurannte, schien unendlich weit entfernt zu sein. Die technomanischen Apparate flogen lautlos, deshalb hörte er nicht, wenn der „Igel" sich näherte. Er schaute zurück. Das Ding war hinter ihm. Er ließ sich fallen, und der „Igel" raste über ihn hinweg. Ellert spürte einen kalten Luftzug. Die Stachelspitzen hatten seine Kleidung berührt.
    Er war schon wieder auf den Beinen.
    „Ich versuche ihn abzulenken!" telepathierte Chthon.
    Ellert war ihm dankbar, nur glaubte er nicht, daß der Schatten Erfolg haben würde. Die technomanischen Apparate konnten offenbar zwischen einem materiellen Körper und dem Schatten genau unterscheiden.
    Der „Igel" kam zurück. Er hielt sich so dicht über der Straße, daß seine Stachelspitzen den Plastikbelag beschädigten.
    Diesmal erwischt er mich! dachte Ellert wie benommen. Er warf sich mit einem Satz zur Seite. Etwas traf ihn an der Schulter und schleuderte ihn davon. Auf allen vieren kroch er weiter. Zwischen ihm und dem Eingang standen ein paar Gruppen von Menschen. Er versuchte, sie als Deckung zu benutzen und hoffte, daß der technomanische Apparat sie verschonen würde.
    Tatsächlich schien der „Igel" nicht genau zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Er schwebte jetzt etwa zehn Meter hoch in der Luft. Vor Jagdeifer schien er regelrecht zu vibrieren.
    Ellert setzte zu einem Spurt an. Zwanzig Schritte - und er war vorläufig in Sicherheit. Die letzten Meter warf er sich förmlich nach vorn. Als das Tor hinter ihm zuschlug, hörte er den „Igel" dagegen prallen. Der Lärm war unbeschreiblich. Ellert fuhr herum. Der Eingang war aus den Angeln gerissen, das Tor halb in den Innenraum gekippt. Zwischen den Trümmern hing die Maschine und kämpfte wie versessen um ihre Freiheit. Einige ihrer Stacheln waren abgeknickt.
    Chthon kam durch die Seitenwand herein. Ellert war erleichtert, ihn zu sehen, obwohl er sich natürlich keine Hilfe von ihm versprechen konnte.
    „Draußen versammeln sich noch mehr!" berichtete der Schatten. „Ich nehme an, daß sie zum Großangriff auf den Eingang ansetzen. Sie wollen durchbrechen."
    Ellert ächzte. Sogar hier drinnen war er nicht sicher. Das bedeutete, daß er sich tiefer ins Gebäude zurückziehen mußte. Er stürmte in einen schmalen Korridor. Hierher würde ihm so schnell keiner der

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