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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Von einem Pförtner und vier Pforten hatte er bisher nichts gewußt. Die Stücke des Puzzles fügten sich aneinander. Sie waren auf dem richtigen Weg.
    Der Gnom indes schien weitaus weniger beeindruckt.
    „Es ist nicht schwer, über die vier Pforten zu erfahren", sagte er. „Kennst du meinen Namen?"
    Eine Falte entstand auf Nachors Stirn. Man sah ihm an, daß er angestrengt nachdachte.
    „Nein", gestand er schließlich. „An deinen Namen erinnere ich mich nicht."
    Es schien Chmekyr mit Genugtuung zu erfüllen, anderen ihr Unwissen unter die Nase zu reiben.
    „Das spricht nicht für dich", verkündete er fröhlich. „Ich nehme an, du glaubst, irgendeinen Anspruch auf den Loolandre zu haben?"
    „Ich bin Nachor von dem Loolandre", lautete die stolze Antwort. „Ich bin der Armadaprinz."
    Der Gnom gab mahlende Laute der Heiterkeit von sich.
    „Du siehst wie der Armadaprinz aus", feixte er. „Soviel will ich dir zugestehen. Aber kennst du auch die vier Kodesprüche, mit denen die Pforten sich öffnen lassen?"
    Abermals gestand Nachor seine Unwissenheit ein.
    „Du kennst die vier Sprüche nicht", triumphierte Chmekyr. „Du wirst den Vorhof des Loolandre niemals erreichen. Weder du, noch einer deiner Freunde. Das Schicksal der Unewigen ist euch gewiß!"
    Nachor hatte einiges von seiner Selbstsicherheit verloren. Perry hielt es für an der Zeit, in den Verlauf der Unterhaltung einzugreifen.
    „Du gibst zu, daß seine äußere Erscheinung die des Armadaprinzen ist", sagte er zu Chmekyr. „Wenn sich beweisen ließe, daß dies seine wahre Gestalt und nicht etwa eine Maske ist, würdest du ihm dann die Passage gestatten?"
    „Es gibt nur einen einzigen Beweis", antwortete Chmekyr hartnäckig.
    „Welcher ist das?"
    „Der Armadaprinz kennt die vier Kodesprüche. Wer die Sprüche nicht kennt, kann nicht der Armadaprinz sein."
    Perry nahm zur Kenntnis, daß sich gegen so viel Unnachgiebigkeit wenig ausrichten ließ. Er mußte das Problem von einer anderen Seite her anpacken. Chmekyr bezeichnete sich als Pförtner, aber er schien seine Aufgabe viel mehr darin zu sehen, alles und jeden zurückzuweisen, als eine ordnungsgemäße Prüfung der Zutritt Begehrenden durchzuführen und die Berechtigten von den Unberechtigten zu scheiden.
    „Ich weiß nicht, in wessen Auftrag du handelst...", begann er und wurde sofort von Chmekyr unterbrochen.
    „Mein Auftrag kommt vom Armadaherzen selbst."
    „Aber es ist leicht zu sehen", fuhr Perry unbeirrt fort, „daß du deine Aufgabe mißverstehst. Wir werden uns daher um deine Forderungen nicht kümmern, sondern ohne deine Zustimmung unmittelbar bis in den Vorhof vordringen."
    Er hatte die Genugtuung, zu sehen, daß Chmekyr wenigstens für einen Augenblick das innere Gleichgewicht verlor. So viel Unverfrorenheit war ihm wahrscheinlich nie zuvor geboten worden.
    „Wie wolltest du das anfangen?" brachte er schließlich ächzend hervor.
    „Warte und sieh!" antwortete Perry lächelnd.
    Der Zwerg jedoch hatte inzwischen seine Selbstsicherheit wiedergewonnen.
    „Du stellst dich also gegen mich?" kreischte er. „Du widerstrebst mir, dem Hüter der Pforten? Damit hast du dein Urteil gesprochen, Terraner. Niemand bewahrt dich und deine Begleiter mehr vor dem Schicksal der Unewigen!"
    Mit diesen Worten war er verschwunden. Es gab keinen gedämpften Knall, wie er entsteht, wenn nachdrängende Luft in das von einem Teleporter hinterlassene Vakuum strömt. Er war ganz einfach nicht mehr da.
    Noch in derselben Sekunde materialisierte Gucky, den Telepathen Fellmer Lloyd an der Hand.
    „Nichts", sagte der Mausbiber mißmutig. „Der Zwerg hat kein Bewußtsein. Auf telepathischem Weg ist nichts von ihm zu erfahren. Es ist, als existierte er überhaupt nicht."
    Fellmer Lloyd beantwortete Perrys fragenden Blick mit einem resignierten Nicken.
    „Es ist so", bestätigte er.
    „Immerhin habe ich ihm auf telekinetischem Weg einen Käfer in die Falten seiner Haut gesetzt", knirschte Gucky. „Mikrosonde, Standardausführung."
    Waylon Javiers Finger waren bei den ersten Worten des Ilts in Tätigkeit geraten. Eine Bildfläche materialisierte und zeigte schematisch die Umrisse des Schiffes. Ein roter Punkt flackerte in der Nähe des Hecks.
    „Erkannt", meldete Javier. „Noch an Bord. Ich frage mich, was er dort hinten will."
    Perry wandte sich an den Armadaprinzen.
    „Der Anfang war vielversprechend", sagte er. „Chmekyr hat deiner Erinnerung einen Stoß gegeben, nicht wahr?"
    „Chmekyr? Ist das

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