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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einpacken", riet Perry.
     
    *
     
    Die Lage entwickelte sich zunächst ohne Hektik. Die ausgesandten Schiffe kehrten zur Galaktischen Flotte zurück und berichteten, die geheimnisvolle Barriere sei meßtechnisch nicht analysierbar. Das einzige Gerät, das auf sie ansprach, war der herkömmliche Orter.
    Daß es sich trotzdem um ein undurchdringliches Hindernis handelte, stand nach zehn weiteren Sondenversuchen nun endgültig fest. Beträchtliches Aufsehen erregte die Beobachtung, daß die Barriere sich auszubreiten begann, wenn der Versuch einer Umfliegung unternommen wurde. Sie wuchs in die Breite oder in die Höhe - je nach dem, wie es der Kurs des anfliegenden Raumschiffs erforderte. Die Reaktionen des steuernden Mechanismus waren blitzschnell. Auch unerwartete Manöver der Fahrzeuge neutralisierte er durch sofortiges Ausweiten der Wand.
    Perry Rhodans Hoffnung, mit der EL-AMARNA zusätzliche Erkenntnisse über die Struktur der Barriere zu gewinnen, wurde durch die absolute Erfolglosigkeit der ausgesandten Patrouillen weiter gedämpft. Trotzdem sah er von seinem Vorhaben nicht ab. Immerhin war die Spezialausstattung des THEBEN-Schiffs der der Patrouillenfahrzeuge um wenigstens eine Güteklasse überlegen.
    Chmekyrs Bewegungen blieben weiterhin rätselhaft. Er hüpfte an Bord der BASIS umher wie ein geübter Teleporter, ohne daß sich in seinen Manövern Ziel oder System hätte erkennen lassen. Es gab mehrere Sichtungen. In allen Fällen nahm der Gnom von den sichtenden Besatzungsmitgliedern keinerlei Notiz, sondern gebärdete sich, als sei er allein an Bord des Schiffes. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer an den Haltepunkten seiner konfusen Rundreise durch das Schiffsinnere betrug acht Sekunden. Es gab jedoch Orte, an denen er sich über eine Minute aufhielt. Die Hamiller-Tube versuchte zu erkennen, was es an diesen Punkten Besonderes gäbe, womit sich das Interesse des Fremdwesens erklären ließe. Aber auch in dieser Hinsicht waren bisher noch keine Erkenntnisse gewonnen worden.
    Eine der Sichtungen Chmekyrs fand im Bereich der Wohnquartiere im Zentrale-Komplex statt. Perry Rhodan erfuhr davon, aber im Eifer der Vorbereitungen für den Start der EL-AMARNA kümmerte er sich nicht um den Namen des Besatzungsmitglieds, das den entsprechenden Bericht eingereicht hatte. Später verabschiedete er sich von Gesil. Sie war merkwürdig einsilbig und stellte nur knappe Fragen nach dem Zweck des Unternehmens und der Dauer seiner Abwesenheit. Etwas bedrückte sie offenbar. Er wartete, wie üblich, daß sie von selbst die Sprache darauf brachte.
    „Man kann ihn wirklich riechen", sagte sie plötzlich.
    „Wen?" fragte er verblüfft.
    „Chmekyr, den Gnomen. Erinnerst du dich noch, wovon ich gestern sprach? Die Hypnoverpflanzung wurde unterbrochen. Ich kam zu mir und hatte das Gefühl, irgend etwas sei in unmittelbarer Nähe gewesen? Fast hätte ich es noch riechen können?"
    Er nickte, immer noch unsicher, worauf sie abzielte. Sie wirkte ungewöhnlich ernst.
    „Heute hatte ich dasselbe Empfinden. Ich roch ihn, noch bevor ich ihn sah."
    „Du hast Chmekyr gesehen?"
    „Werden dir die Sichtungsberichte nicht vorgelegt? Ich habe meinen sofort eingereicht, wie es sich für ein braves Besatzungsmitglied des Flaggschiffs gehört." Da war ein kleines Lächeln, aber es wirkte unsicher. „Es geschah im unteren Wohntrakt. Ich war allein in einem Leseraum. Er kam völlig geräuschlos. Aber ich wußte, daß er da war. Ich roch ihn.
    Es war kein Geruch im üblichen Sinn, und doch etwas, was man mit der Nase wahrnimmt.
    Ich drehte mich um. Er stand in der Nähe der Tür. Im nächsten Augenblick war er wieder verschwunden."
    „Sprach er etwas?" wollte Perry wissen.
    „Nein, er sah mich nur an. Und die Blumen auf seinem Schädel zitterten und vibrierten.
    Ich wollte etwas zu ihm sagen, aber bevor ich den Mund aufbekam, war er weg."
    Er hatte das Gefühl, es sei plötzlich ein paar Grade kälter geworden. Aus dem Halbdunkel des angrenzenden Raumes schien die höhnisch grinsende Fratze tödlicher Gefahr ihn anzustarren. Was hatte der Fremde in Gesils Nähe zu suchen? Was hatte es mit dem seltsamen Geruch auf sich, den anscheinend nur Gesil wahrzunehmen vermochte?
    Er rief sich zur Ordnung. Panik war die falsche Reaktion. Vielleicht war es gerade das, was Chmekyr im Sinn hatte: die Besatzung zu verunsichern und zu ängstigen. Daß er ausgerechnet in Gesils Leseraum aufgetaucht war, mußte Zufall sein. Und doch ... Er schob den

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