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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ungewöhnlich hoch; die mit ihm verbundene Strahlung war somit am äußersten, kurzwelligen Ende des hyperenergetischen Spektrums angesiedelt - in einem Bereich, in dem die terranische Wissenschaft bislang keine nennenswerten Erfahrungen gesammelt hatte. Eine unmittelbare Auswirkung der Strahlung auf Mensch oder Gerät ließ sich nicht ermitteln.
    Sato Ambush, der Perry Rhodan begleitete, war ohne seine Instrumente gekommen. Er hatte höflich zu verstehen gegeben, daß er ohne seine technische Ausrüstung nicht mit voller Kraft an der Enträtselung des Geheimnisses der Barriere mitarbeiten könne. Aber der knapp angesetzte Starttermin hatte eine Verladung seines umfangreichen Instrumentariums nicht zugelassen. Wer nun glaubte, der Pararealist säße untätig in einem Winkel und ließe die Expedition als notwendiges Übel über sich ergehen, der hatte Sato Ambush falsch eingeschätzt. Mit der Flinkheit eines Wiesels requirierte er eine Konsole für den eigenen Gebrauch und baute sich aus einem Dutzend Datenanschlüssen eine Art Kommandopult, von dem aus er den Fortgang sämtlicher laufenden Meßserien zentral verfolgen konnte.
    Perry sah ihm zu. Sato schien mit dem Verlauf der wissenschaftlichen Aktivitäten nicht zufrieden. Er schüttelte den Kopf und führte aufgeregte Selbstgespräche.
    „Was ist los?" wollte Perry wissen.
    Der Pararealist antwortete nicht sofort, sondern bediente weiter seine Tastatur. Seine Finger bewegten sich dabei mit einer Geschwindigkeit, daß das Auge ihnen nicht zu folgen vermochte. Auf einer Bildfläche entstand ein verworrenes, Muster bunter Linien, das sich ständig veränderte. Es schien bemüht, sich zu einer geordneten Struktur zu verwandeln. Aber sobald eine erkennbare Figur sich zu formen begann, platzte sie wieder auseinander, und das sinnlose Gewirr zuckender Linien begann von neuem. Falls es ein Diagramm war, das Sato Ambush zu konstruieren gedachte, so gehörte es zu einer Kategorie an, mit der Perry nicht vertraut war.
    Das Schwirren der Finger wurde langsamer. In gleichem Maße verlangsamte sich das Zucken der bunten Linien.
    „Es formt sich nichts", murmelte der Pararealist.
    „Was soll sich formen?" erkundigte sich Perry.
    „Der Umriß eines bedeutenden Ereignisses", antwortete Sato Ambush obskur. „Die Geräte, mit denen hier an Bord gearbeitet wird, reichen nicht aus, die Entwicklung zu verfolgen."
    Offenbar war ihm ein neuer Gedanke gekommen. Die hurtigen Finger begannen von neuem, die Tastatur zu bearbeiten. Perry mußte fürs erste auf eine Interpretation der mystischen Äußerung verzichten. Auf seinem Arbeitspult blinkte der Hyperkom. Ein kurzer Befehl aktivierte den Empfänger. Alaska Saedelaeres Gesicht erschien. Es wirkte ausdruckslos wie üblich, fast steinern. Der ehemalige Maskenträger ließ sich keine Emotion anmerken, auch den Schmerz nicht, den er manchmal empfand, seit sich das Cappin-Fragment in seinem Körper eingenistet hatte.
    „Die Jagd auf Chmekyr wurde abgebrochen", meldete er. „Der Gnom hat sich aus dem Schiff entfernt. Er schwebt zwanzig Kilometer von der BASIS entfernt im freien Raum."
     
    *
     
    Unmöglich, wollte es Perry entfahren. Aber er sprach das Wort nicht aus. Was konnte in diesem Universum der verschobenen Wirklichkeiten schon unmöglich sein! Chmekyr schien ein organisches Wesen zu sein, aber ganz sicher war man dessen nicht. Er hatte keinen Schutzanzug getragen, aber woher wollte man wissen, ob er nicht irgendwo an Bord der BASIS einen versteckt hatte? Und wer sagte schließlich, daß nicht auch organische Wesen ohne Schutz im Vakuum des Weltalls existieren können? Beispiele dafür hatte es selbst in der Geschichte der Menschheit gegeben: die Buhrlos, die Weltraumkinder der SOL.
    Wie dem auch sein mochte: Chmekyr hatte sich aus der BASIS abgesetzt.
    „Ich nehme nicht an", sagte Perry, „daß er uns mitgeteilt hat, was seine Aktion bedeutet?"
    Alaska schüttelte den Kopf.
    „Er ist stummer als ein Fisch."
    „Was sagt Hamiller zu dem Vorgang?"
    „Er ist auch nicht schlauer als wir. Chmekyrs Haltung ist eindeutig eine Reaktion auf unsere Bemühungen, ihn zu fangen. Die Tube hält ihn für einen selbstgerechten Choleriker. Sie rechnet damit, daß er versuchen wird, sich für die Jagd zu revanchieren.
    Wir sind jeden Augenblick darauf gefaßt, daß er neues Unheil anrichtet."
    Es ging Perry durch den Sinn, daß der Gnom eigentlich noch kein Unheil angerichtet hatte. Aber aus seinem unnachgiebigen, überheblichen

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