117 - Die Monster aus dem All
möglich lernen wollte, und er gab ihr auch Antwort auf all ihre Fragen.
Als sie die Leiche des ersten Monsters öffneten, hatten sie gleich mehrere Überraschungen erlebt. In den Adern hatte sich kein Blut befunden, sondern eine dunkelgrüne, fast schwarze Substanz, die sich nicht analysieren ließ.
Zäher, gummiartiger Schleim füllte den Brustkorb des Ungeheuers aus, und die Rippen waren völlig anders angeordnet als bei einem Menschen.
Weder bei dem verwandelten MacReady noch bei Roger Soskin fanden sie auch nur ein menschliches Organ.
»Unseren Obduktionsbericht wird man noch in Hunderten von Jahren lesen und nicht begreifen«, sagte Dr. Ireland zu seiner Assistentin, nachdem sie den zweiten Toten aufgeschnitten hatten.
»Man wird uns für verrückt halten«, sagte die junge Gerichtsmedizinerin.
»Tja, das ist zu befürchten«, gab Dr. Ireland zurück. »Da baut man sich mühsam einen guten Ruf auf - und macht ihn mit einem Wahnsinnsbericht wieder kaputt. Ich bin ehrlich froh, daß Sie mir assistieren, Kate.«
Sie senkte den Blick und errötete. Hastig wechselte sie das Thema. »Wie denken Sie über diese UFO-Geschichte, Jack?«
»Ich befürchte, daß uns die Außerirdischen noch einiges aufzulösen geben werden.«
»Besteht Ihrer Ansicht nach eine Gefahr für die ganze Welt? Es ist ja nur ein Raumschiff.«
Dr. Ireland wies auf die Leiche, die sie vor sich auf dem Tisch liegen hatten. »Sie sehen, wozu diese Außerirdischen imstande sind, Kate.«
»Was befürchten Sie?« wollte Dr. Kate Maddock wissen.
»So präzise kann ich es nicht formulieren. Ich fühle mich nur nicht wohl in meiner Haut, solange dieses UFO hier ist.«
»Ob man es zerstören kann?«
»Früher oder später wird man es versuchen, nehme ich an. Ob es gelingt… Wer kann das wissen?« Dr. Ireland richtete sich auf und drückte sein Kreuz durch. »Ich finde, wir haben lange genug gearbeitet, Kate.«
»Aber wir sind mit den Toten noch nicht fertig.«
»Stimmt. Wir machen in einer halben Stunde weiter, einverstanden? Ich finde, daß wir uns eine kleine Pause verdient haben. Ich habe einen Mordshunger. Gibt es in der Nähe ein Lokal…«
»Gleich um die Ecke befindet sich ein Steak-House, das rund um die Uhr auf hat. Man kann da auch tanzen.«
»Ist ja großartig. Nun, tanzen muß ich heute nicht mehr, aber… Wie wär’s? Darf ich Sie zu einem schönen, großen, saftigen Steak einladen? Sagen Sie nicht, Sie hätten keinen Appetit Der stellt sich während des Essens ein.«
Dr. Maddock nahm die Einladung gern an.
»Nachdem wir uns gestärkt haben, machen wir hier weiter«, sagte Dr. Ireland. »Darm öffnen wir die Schädel dieser Ungeheuer, ich bin gespannt, welche Überraschungen uns da noch erwarten.«
Sie zogen ihre Kittel aus, streiften die Gummihandschuhe ab und verließen das Gerichtsmedizinische Institut. Im Steak House wurden sie gut und schnell bedient, das Essen schmeckte hervorragend. Jack Ireland war voll des Lobes.
Er unterhielt sich mit Kate, die ihm sehr sympathisch war, über rein private Dinge, denn er wollte sie besser kennenlernen - und er gab offen zu, daß er sich sehr gut vorstellen könne, von nun an öfter mal nach New York zu kommen. Auch dann, wenn es hier für ihn beruflich nichts zu tun gab.
Sie wußte, wie er das meinte, und sie spürte, wie schon wieder eine leichte Röte in ihre Wangen stieg.
»Würden Sie das begrüßen?« fragte Jack Ireland seine schöne Kollegin. »Wenn ich öfter hier aufkreuzen würde… Oder fänden Sie es aufdringlich, vielleicht sogar lästig?«
Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. »Oh, nein, nein, Jack. Ich würde mich freuen, ehrlich.«
Er lächelte sie dankbar an. »Die Fluggesellschaften werden ein gutes Geschäft mit mir machen. Sie haben in mir einen neuen Dauerfluggast gefunden,«
Er schaute auf die Uhr und verlangte die Rechnung. Ein außergewöhnlicher Job hatte diese beiden Menschen zusammengeführt, und es war Liebe im Spiel, das spürten Kate und Jack.
Sie kehrten ins Institut zurück. »Gut, daß wir keinen empfindlichen Magen haben«, sagte Dr. Ireland schmunzelnd.
»Den können wir uns bei diesem Beruf nicht leisten.«
Dr. Ireland wurde ernst. »Ich habe eine Vielzahl von Schädeln geöffnet, aber noch nie war ich vor dieser Arbeit so gespannt, so nervös, so… befangen -ja, auch befangen - wie heute.« Er atmete tief ein. »Bringen wir es hinter uns.«
Sie betraten den Saal. Die Toten lagen noch auf den Tischen. Dr. Ireland hatte nichts anderes
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