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1170 - Baphomets Beute

1170 - Baphomets Beute

Titel: 1170 - Baphomets Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie den scharfen Atemzug der Wärterin. Es klang sogar erleichtert. Kein Wunder, sie war ein Mensch und keine Maschine. Sie stand unter Druck.
    Vor Jane öffnete sich die Hölle. Ein wenig Herzklopfen hatte sie schon, denn sie hatte sich auf der Fahrt nach unten immer wieder gefragt, wie eine Hölle unter dem Zuchthaus wohl aussehen könnte.
    Alte Keller, labyrinthähnlich aufgebaut. Feucht und klamm. Möglicherweise in früheren Zeiten mal in Betrieb gewesen. Das alles hatte sich in ihrer Vorstellungskraft aufgebaut.
    Sie wurde nicht enttäuscht. Es war eine andere Welt, die sie hier antraf. Wirklich feucht. Nicht glatt.
    Kein Beton. Dafür altes Mauerwerk, auf dem sich das Kondenswasser abgesetzt hatte und für den nassen Schimmer sorgte. Eine niedrige Decke und ein Licht, das mehr an Totenleuchten erinnerte, die einer verstorbenen Seele heimleuchten sollten auf dem Weg ins Jenseits.
    Das war alles andere als eine Welt, in der sich ein Mensch wohl fühlen konnte. Sie schmeckte die Luft, die so dicht war, als könnte man sie trinken.
    Der Gang oder Stollen breitete sich zu beiden Seiten hin aus. Wohin er führte, sah Jane nicht. Dazu war es einfach zu finster. Aber sie glaubte nicht, dass es hier unten nur diesen Gang gab. Bestimmt würde sie bald die Eingänge zu irgendwelchen Verliesen entdecken, die von Menschen in früheren Zeiten benutzt worden waren.
    Auf Befehl hin hatte Jane ihre Arme erhoben. Reddy lachte leise. Es klang so unmenschlich. Die Freude darüber schwang darin mit, dass sie sich irgendwann als die große Siegerin ansah.
    »Wohin?«, fragte Jane.
    »Nach rechts!«, befahl die Frau mit den roten Haaren. »Und da gehst du dann weiter.«
    »Okay.«
    Sie hörte hinter sich die Schritte der Rothaarigen. Reddy und Dora gehörten zu den beiden Frauen, die eingeweiht waren. Ob auch andere Bescheid wussten, war Jane Collins nicht bekannt.
    Gesprochen hatten sie und John eigentlich nur noch mit dem Direktor, Graham Bell, einem Mann, der auf sie ziemlich mürrisch gewirkt hatte und den Job sicherlich nicht gern machte. Aber wer tat das schon? Bell war desillusioniert und hatte vermutlich nicht mitbekommen, was tatsächlich in seinem Knast ablief.
    Jane durfte nicht so schnell gehen wie sie wollte. Reddy bestimmte die Schritt folge. Sie war es, die immer wieder lachte, als malte sie sich schon aus, wie sie die Detektivin ins Jenseits schicken würde.
    Der Gang war recht lang. In unregelmäßigen Abständen warfen die Lampen an der Decke ihr schmutziges, fast honiggelbes Licht nach unten. Jane und ihre Bewacherin durchschritten den Schein und bewegten sich weiter in die Tiefe hinein.
    Der Detektivin kam der Gang vor wie ein Fluchttunnel, der irgendwann in früherer Zeit angelegt worden war. Von irgendwelchen Menschen, die sich hier eine andere Welt erschaffen hatten. Vielleicht waren damals schon schreckliche Beschwörungen in dieser Welt hier unten durchgeführt worden. Plätze für den Teufel oder für gefährliche Dämonen gab es überall auf der Welt. Da war es auch keine Frage, ob es sich um eine Großstadt oder um einsames Land handelt.
    Es war nichts zu hören, abgesehen von den eigenen Schritten. Hin und wieder ein heftiger Atemzug, der Janes Nacken traf. Sie überlegte, ob sie es wagen konnte, sich zu drehen und Reddy blitzschnell anzugreifen. Das barg ein zu großes Risiko. Im Film sah es immer gut aus, in der Wirklichkeit aber lagen die Dinge anders. Da konnte man sich nicht wie nach Drehbuch verhalten.
    Und dann war Schluss.
    Sehr plötzlich hörte Jane den Befehl, stehen zu bleiben. Sie tat es und schaute sich um, ohne groß den Kopf zu bewegen. Nur die Augen rollte sie hin und her, und auch von der Wärterin hinter ihrem Rücken hörte sie kein Wort.
    Jane sah auch eine Tür an der rechten Seite. In ihrer Farbe unterschied sie sich kaum von der übrigen Wand. Sie musste schon sehr genau hinschauen, um sie überhaupt erkennen zu können. Sie bestand aus Holz. Man hatte sie aus mehreren dicken Brettern gefertigt, die zusammengenagelt worden waren.
    Sie hielt sich mit einem Kommentar zurück, obwohl die Neugierde und die Spannung wuchsen. Die Haut auf dem Rücken und im Nacken zog sich zusammen. Da entstand das kalte Gefühl. Jane wehrte sich dagegen. Sie schaute noch nach vorn und erkannte im Licht der letzten Lampe, dass der Gang dort zu Ende war. Aber er endete nicht vor einer Mauer, sondern vor einer weiteren Tür, die breiter war als die an der rechten Seite.
    »Rechts!«, flüsterte

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