Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
automatische Notbremsung bei Gefahr funktionierte einwandfrei.
    Die Männer und Frauen waren unwillkürlich zur Seite gesprungen, näherten sich dann aber mit drohender Gebärde dem Wagen. Einige von ihnen, sah Belinda, hatten Waffen. Dann aber, als sie den Passagier als junges Mädchen erkannten, ließen sie ihre Waffen sinken. Die Gesichter wurden freundlich.
    Ein junger Mann, nur mit Hose und Hemd bekleidet, blieb vor der Kabine stehen und winkte Belinda zu. „Komm heraus, Mädchen! Wir tun dir nichts."
    Sie zögerte, dann aber schnappte sie sich ihren Rucksack und öffnete die Kabinentür. Sie stieg aus und streckte dem Mann, der ihr sofort sympathisch war, die Hand hin. „Ich heiße Belinda."
    „Mich nannte man einst Dermot -ich weiß nicht, wie lange das her ist. Sei uns willkommen. Wir können jeden gebrauchen."
    Sie streifte die anderen, es mochte ein gutes Dutzend sein, mit einem forschenden Blick. „Gebrauchen? Wozu?" fragte sie mißtrauisch.
    Er lächelte beruhigend. „Wir werden dir das erklären, falls du es wirklich nicht weißt, Belinda. Doch, um ehrlich zu sein, viel wissen wir auch nicht. Die Gefahr, in der wir alle schweben, können wir nur ahnen, und das auch nur, weil wir alle Erinnerungsbruchstücke, die in jedem von uns schlummern, ausgewertet haben. Es müssen sehr junge und frische Erinnerungen sein, keine alten aus vergangenen Zeiten."
    „Erinnerungen ...?" murmelte Belinda verständnislos, während ihr die restlichen Männer und Frauen der Gruppe vorgestellt wurden.
    Es waren junge und alte Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - ihre ursprünglichen Körper zurückerhalten hatten. Keiner von ihnen wußte etwas von einem Auftrag, den ES ihm erteilt hätte. Und niemand hatte seit seiner Rematerialisation telepathischen Kontakt zu ES erhalten.
    Sie konnten sich untereinander durch ihre Lautsprache verständigen. „Gehen wir zurück in den Park", schlug Dermot vor. „Da ist es am sichersten."
    Belinda schloß sich ihm wortlos an.
    Wieso am sichersten? dachte sie befremdet. Gab es doch eine Gefahr, von der sie nichts wußte, höchstens ganz vage ahnte?
    Der Park hinter der Reihe der Häuser wirkte gepflegt und so von herabgefallenen Blättern und zu hohem Gras gesäubert, als wären hier täglich Dutzende von Arbeitsrobotern am Werk.
    Dermot strebte auf die Mitte der großen Wiese zu, wo ein kleiner Pavillon stand. „Niemand kann sich uns unbemerkt nähern", sagte er zur Erklärung und warf Belinda einen fast zärtlichen Blick zu, den sie ein wenig verwirrt zurückgab. „Wir wissen nicht, wer dieser Jemand sein könnte, aber wir wissen, daß wir alle in Gefahr sind", wiederholte er seine schon früher gemachte Andeutung. „Warum sollte ES uns aus dem Milliardenbewußtsein herausgenommen und hierher geschickt haben, um uns einer unbekannten Gefahr auszusetzen? Wäre das nicht unlogisch?" fragte Belinda. „Um die Gefahr zu bekämpfen -vielleicht."
    Die anderen nickten. Einige hatten Lebensmittel ausgepackt und aßen. Ein alter Mann, der wie ein Tramp gekleidet war und einen grauen Vollbart hatte, hantierte mit einer altmodischen Feuerwaffe, einem Revolver, herum, die aus einem Museum zu stammen schien. Er knurrte: „Die Gefahr soll nur kommen! Wir werden ihr zu begegnen wissen. Ich habe früher, soweit ich mich entsinnen kann, immer ein abenteuerliches Leben geführt, und ich bin froh, jetzt wieder dabeisein zu können."
    „Hoffentlich sind deine Taten so gut wie deine Worte, Oldtimer", sagte Dermot und lächelte, wobei er allerdings Belinda ansah. „Du nimmst den Mund reichlich voll."
    „Warte es ab, Grünschnabel", gab Oldtimer lässig zurück und schob seinen Revolver in den Gürtel. „Ich kann die Gefahr bald riechen, und ich hatte schon immer eine gute Nase für solche Dinge."
    Belinda fragte etwas ungeduldig: „Ihr sprecht immer von einer Gefahr, die uns alle und vielleicht sogar EDEN bedroht.
    Was wißt ihr davon? Klärt mich endlich auf!"
    Diesmal war Erstaunen in Dermots Blick. „Da hast du es, Belinda! Niemand von uns hat bisher EDEN im Zusammenhang mit der Gefahr erwähnt, du hast es gerade getan. Wieder ein Mosaiksteinchen zu dem Gesamtbild. Sie werden unseren Bewußtseinen zugespielt wie Zufallsbälle, wir schnappen sie auf und setzen sie zusammen." Er seufzte. „Also EDEN auch! Es muß schlimm sein."
    „Wir alle! Das kollektive Milliardenbewußtsein vielleicht", warf jemand ein, und seine Stimme klang ängstlich. „Darum also hat ES uns geschickt",

Weitere Kostenlose Bücher