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1172 - Die Macht des Kreuzes

1172 - Die Macht des Kreuzes

Titel: 1172 - Die Macht des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er spürte den Schmerz dort auch, aber er ignorierte ihn.
    Das Brennen blieb. Er wusste nicht, ob Tränen aus seinen Augen schossen, er hatte sie weit geöffnet, er hätte auch etwas sehen müssen, zumindest Umrisse, aber die waren ebenfalls nicht mehr vorhanden.
    Er sah nichts mehr, gar nichts. Nichts Helles, nicht das gleißende Licht.
    Dafür erlebte er die Dunkelheit. Finsternis wie sie schlimmer nicht sein konnte. Schwarz wie das All. Ohne Lichter. Ohne nur ein leichtes Schimmern.
    Er jammerte. Er war gedemütigt. Er fühlte sich als Ausgestoßener. Er kniete auf dem Boden. Er hatte den Körper nach vorn gedrückt, und er hörte noch einmal die Stimme.
    »Sei trotzdem dankbar, Mirko. Anderen ergeht es schlechter. Du bist der Anfang gewesen.«
    Mirko war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Er fühlte sich gefangen und wie in einen Käfig gesteckt, vor dem er wie ein Verlorener kniete.
    Er wusste auch, dass etwas mit ihm geschehen war. Er konnte es sogar präzisieren, und doch hütete er sich davor, den Gedanken weiter zu verfolgen oder auszusprechen. Es war einfach zu schlimm und zu grauenhaft. Ein verfluchter Albtraum, der in seinem Innern tobte und ihn nicht aus den Klauen ließ.
    Aus den Augen rannen Tränen. Sie brannten wie heißes Wasser auf seiner Haut. Er hatte die Augen geöffnet, dass er den Boden trotzdem nicht sah, das lag nicht an den Tränen, sondern an seinem Zustand, dem er sich auch stellte.
    Ich bin blind! schrie es in ihm. Ich bin geblendet worden! Ein Engel hat mich durch sein Licht geblendet!
    So etwas konnte man nur albträumen. Das war nicht wirklich. Das durfte es nicht sein. Und doch entsprach es den Tatsachen. Er hielt die Augen nicht geschlossen, trotzdem konnte er die Welt, in der er sich so wohl gefühlt hatte, nicht sehen. Nicht einmal der dünnste Umriss geriet in sein Blickfeld.
    Aus der knienden Haltung hervor kippte Mirko nach rechts und fiel auf die Seite. Ein schwerer Aufprall, den er aber kaum merkte. Er blieb so liegen und zog beide Beine an, um eine Schutzhaltung zu erreichen, wie sie auch der Embryo im Mutterleib annahm.
    Er weinte. Der Körper zuckte dabei. In seinen Ohren hatte sich ein Druck ausgebreitet, aber er war in der Lage, trotzdem alles zu hören, was um ihn herum vorging.
    Es waren keine Tritte. Niemand näherte sich ihm. Dennoch verstand er etwas.
    Ein Geräusch, das ihm zunächst ungewöhnlich vorkam, sich wenig später aber konkretisierte. Ein heller Laut, als hätte jemand gegen Metall geschlagen. Auch mit einem kleinen Echo verbunden.
    Das Echo klang aus…
    Es wurde wieder ruhig.
    Mirko blieb trotzdem liegen. Er fand einfach nicht die Kraft, sich zu erheben und durch die Dunkelheit zu laufen, die ihn von nun an bis an sein Lebensende begleiten würde.
    Blind sein!
    Blind bis zum Tod!
    Die schrecklichen Gedanken in seinem Kopf glichen schon den Schreien nach Hilfe. Die aber würde er nicht bekommen. Hier war alles anders. Hier war das Leben so schrecklich und grausam geworden und einfach nicht mehr lebenswert.
    Das waren genau die Augenblicke, in denen er sich den Tod herbeisehnte. So tief war er als Mensch bereits gesunken, dass ihm der Tod als eine Erlösung vorkam. Nur brachte er es nicht fertig, sich selbst das Leben zu nehmen.
    Sein Weinen verstummte. Irgendwie hatte er keine Tränen mehr. Die große Dunkelheit brauchte nicht mehr über ihn zu kommen, sie war schon längst da.
    Und es veränderte sich etwas in seiner nahen Umgebung. Nicht zu sehen, aber zu hören.
    Er vernahm ein bestimmtes Geräusch. Jemand tappte über den Boden hinweg.
    Ein Mensch war das nicht…
    Er war blind, aber er konnte denken, und er erinnerte sich an das Geräusch, das er vor kurzem noch gehört hatte. Es war ihm nicht unbekannt gewesen.
    So metallisch.
    Metall kratzte über Metall.
    Fuhr gegen ein Gitter.
    Seine Gedanken stoppten, denn er nahm einen bestimmten Geruch wahr. Auch der war ihm bekannt.
    So rochen Panther…
    Doch die befanden sich eingeschlossen in den Käfigen. Zumindest hätten sie sich dort befinden müssen.
    Nicht mehr, denn der Geruch nahm an Intensität zu. Das Tier kam näher. Er hörte das Kratzen der Pfoten, und wenig später fuhr etwas Raues wie ein feuchter Lappen über sein Gesicht hinweg.
    Die Zunge einer Raubkatze…
    Mirko wusste Bescheid. Da er nicht selbst im Käfig lag, gab es nur diese eine Lösung.
    Jemand hatte die Tiere freigelassen…
    ***
    Das Gesicht sahen wir vier Mal!
    Es war unwahrscheinlich und kaum zu fassen. Auch jetzt,

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