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1174 - Blut für Ludmilla

1174 - Blut für Ludmilla

Titel: 1174 - Blut für Ludmilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich den Popen. Ich konnte ihn von der Seite her betrachten. Er saß auf einem Stuhl. Wahrscheinlich nicht freiwillig. Die beiden Typen, die vor ihm standen, mussten ihn dorthin gesetzt haben, und sie hatten ihn auch gefesselt. Die Stricke waren um seinen Körper gebunden ebenso wie um die Rückenlehne.
    Ein breitschultriger Mann mit halblangen fettigen Haaren und einem braungebrannten Geiergesicht führte das große Wort. Er musste auch auf den Popen eingeschlagen haben. Seine Hand hielt er noch immer zur Faust geballt. An den Knöcheln klebte Blut. Die gleiche Flüssigkeit, die auch aus der Nase des bärtigen Gefesselten rann.
    Es gab noch einen zweiten Mann. Er stand im Hintergrund. Mit einem Messer reinigte er seine Fingernägel und schaute gelangweilt in die Gegend. Er war kleiner als der Schläger, aber noch breitschultriger.
    Marek hatte mir von Ivo Lasic und Daniel Vuccu berichtet und sie auch kurz beschrieben. Ich war überzeugt davon, dass ich sie vor mir hatte.
    Lasic schrie den Popen an. Ich verstand leider nichts, aber Radu schüttelte den Kopf.
    Das wiederum passte Lasic nicht. Er holte nicht nur tief Luft, er holte auch aus.
    Ich wollte nicht zusehen, wie die Faust in das Gesicht des älteren Popen schmetterte, stieß die Tür auf und betrat mit einem langen Schritt das Zimmer.
    Die beiden waren so überrascht, dass sie, als sie mich sahen, fast auf der Stelle zu Eis wurden. Gewisse Auftritte sind international. Die erklären sich auch über Sprachgrenzen hinweg, besonders dann, wenn derjenige, der so plötzlich auf der Bühne erscheint, eine Waffe in der Hand hält.
    »Weg da und Hands up!«
    Auch so etwas wird international verstanden, aber keiner gehorchte. Ivo Lasic glotzte mich an, als wäre ich das Monster des Dr. Frankenstein persönlich, und Vuccu stierte auf seine linke Hand. Vor Schreck hatte er sich in den Finger geschnitten. Er schaute sich das Blut an, das aus der Wunde quoll.
    Meine Sprache verstanden sie bestimmt nicht. Deshalb musste ich mich mit Gesten verständlich machen. Dazu nahm ich beide Hände zu Hilfe. Ich winkte mit der Waffe und auch mit der freien Hand. Ich wollte zumindest Lasic aus der Nähe des Popen weghaben. Mit seinen dunklen Augen schaute er mich an. Es dauerte einige Sekunden, bis er zurückging und zwischen den beiden Fenstern stehen blieb, wobei er mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
    Auch Daniel verstand mein Zeichen. Ihn dirigierte ich von Lasic weg, aber nicht zu weit, weil ich beide vor der Mündung behalten wollte. Sie hatten sich wieder gefangen, schauten mich an und konnten mit meiner Person nichts anfangen. Dass ein Fremder auf diese Art und Weise ihren Ort betrat, war noch nie vorgekommen.
    »Versteht ihr mich?«
    Ich hatte in Englisch gesprochen, aber die Antwort gab der Pope. Der hatte mich verstanden. »Nein, Freund, sie verstehen dich nicht. Aber ich.«
    »Sehr gut. Was wollen sie hier?«
    »Sie hassen mich!«
    »Warum?«
    »Weil ich anders denke.«
    »Also nicht an die Heilige.«
    Radu lachte leise und leckte dann Blut von seiner Oberlippe. »Das ist perfekt gesagt, Freund. Du weißt Bescheid, wie ich höre.«
    »Ja, ich komme aus dem Krankenhaus, in dem ein sehr guter Freund von mir liegt. Ich soll Grüße ausrichten. Es geht Frantisek schon viel besser, auch wenn er noch nicht in der Lage ist, sein Bett zu verlassen.«
    »Dann bist du der Mann aus London?«
    »Sicher.«
    »Marek sagte, dass er einen Freund zu Hilfe holen will. Aus einem anderen Land.«
    »Und ich sehe, dass es wohl auch nötig gewesen ist. Was wollten die beiden von dir?«
    »Sie hassen mich. Ich stehe nicht auf ihrer Seite. Sie glauben, dass ich ihre Heilige entführt habe.«
    »Ludmilla?«
    »Wen sonst?«
    »Aber sie ist alles andere als eine Heilige, verdammt. Sie ist eine Blutsaugerin, wie Marek meint.«
    »Das glaube ich auch, nur fehlt mir der Beweis. Aber diese Männer und viele andere im Ort verehren sie als Heilige, weil ihr Körper nicht verwest ist. Sie ignorieren einfach die Tatsache, dass es Vampire gibt. Ausgerechnet in diesem klassischen Land der Vampire wollen sie es nicht wahrhaben, und jetzt ist Ludmilla verschwunden.«
    »Wohin, ist wohl nicht bekannt?«
    »Genau. Sie ist weg. Die beiden glauben, dass ich sie in ein Versteck gebracht habe. Genau diesen Ort wollten sie aus mir herausprügeln. Dabei weiß ich nichts.«
    »Auch nicht, wo sie hingeschafft wurde, nachdem Frantisek Marek niedergeschlagen worden war?«
    »Sie wurde in die Totenkapelle

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