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1178 - Lisas Totenruf

1178 - Lisas Totenruf

Titel: 1178 - Lisas Totenruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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welchem Wagen?«
    »Mit meinem. Bis wir fahren, bleiben wir zusammen. Ist das verstanden worden?«
    »Muss ja wohl.« Curzi räusperte sich. »Wer weiß denn alles noch von unserem Trip?«
    »Niemand.«
    »He, du hast keinen eingeweiht?«
    »Das geht nur uns was an.«
    »Wie du meinst.«
    »Ja, wie ich meine.« Serrano übernahm die Rechnung. Er war langst nicht so locker wie Curzi. Der Brief hatte ihm schon einen Schock versetzt, aber Cesare war ein Mensch, der nicht nachdachte. In einem hatte er allerdings Recht. Es wäre besser gewesen, die Blonde mit einer Kugel auszuschalten.
    Die Frau musste einfach aus dem Totenhaus befreit worden sein. Danach hatte sie einige Wochen gewartet, um danach um so überraschender zuschlagen zu können.
    Ihre Stimmung näherte sich dem Tiefpunkt, als die beiden Piano Paradiso verließen. Dass hier ein Klavierspieler seine Künste zum Besten gab, hatten sie nicht gehört…
    ***
    Suko schaute mich an und hatte die Augenbrauen angehoben. Die Luft saugte er durch die Nase ein.
    Mit leiser Stimme fragte er: »Und du hast dieser Sofia geglaubt, John?«
    »Was heißt geglaubt«, sagte ich und wippte auf meinem Bürostuhl hin und her. »Zumindest hat sich diese Person Mühe gegeben, mich zu holen. Sie nennt sich selbst ein Orakel und…«
    »John, das tun viele.«
    »Richtig. Aber es gibt nicht nur weibliche Scharlatane. Was mich skeptisch macht, ist folgendes. Sie hat von einem ungewöhnlichen Geruch gesprochen, der sie erwischte. Das kann nur Leichengeruch gewesen sein. Und wenn ich das in einem Zusammenhang mit dem Friedhof setze, dann bleibt mir nur eines…«
    »Ghouls«, sagte Suko.
    »Volltreffer. Genau dahin gehen meine Gedanken. Diese Lisa könnte auf einem Friedhof sein, der von Ghouls unterwandert ist, falls sie noch lebt.«
    Suko ließ sich meine Worte durch den Kopf gehen und blähte dabei die Wangen auf. Zudem hatte er seine Stirn in Falten gelegt. »Ghouls«, wiederholte er mit leiser Stimme, »wenn es tatsächlich Ghouls wären, dann wäre sie nicht mehr am Leben. Gäbe es für die Leichenfresser ein idealeres Opfer?«
    »Sicherlich nicht.«
    »Also lebt sie nicht mehr.«
    »Wenn ich deiner Logik folge, muss ich dir zustimmen.«
    »Eben.«
    »Aber irgendetwas sagt mir hier drin…«, ich deutete mit einem Kugelschreiber auf meinen Bauch, »… dass der Fall so einfach nicht liegt. Falls es ein Fall ist oder wird. Daran glaube ich seltsamerweise ebenfalls. Ich denke mir, dass wir diesen Friedhof näher unter die Lupe nehmen sollten.«
    »Du hast dich schon entschieden?«
    Ich lächelte ihn über den Schreibtisch hinweg an. »Du nicht?«
    Suko schaute zum Fenster. Der Wettergott meinte es gut mit den Menschen, denn er hatte nach einigen Regentagen eine wunderschöne Herbstsonne geschickt. »Eigentlich könnte ich mir etwas ganz anderes vorstellen, John. Aber du weißt ja, dich kann man nicht allein lassen. Zu oft habe ich mir schon Vorwürfe gemacht und…«
    »Hahaha…«
    »Ich bin dabei.«
    »Sehr gut.«
    »Wobei?«, fragte eine weibliche Stimme, kurz nachdem die Bürotür geöffnet worden war.
    Es war Glenda, die ins Zimmer schaute. Ihre Kostümjacke hatte sie über den Arm gelegt. Bei diesem Sonnenschein brauchte sie das gute Stück nicht.
    »Wir sprechen davon, dass wir beide den Abend gemeinsam verbringen werden.«
    »Toll. Ohne Frauen. So ein richtiger Männerabend. Trinken, bis der Arzt kommt.«
    »Das glaube ich kaum, Glenda. Da wo wir hingehen, gibt es wohl kein Bier.«
    »Darf ich fragen, wo das ist?«
    »Auf dem Friedhof«, erwiderte Suko.
    »Aha.« Sie nickte. Dann holte sie Luft. »Auf dem Friedhof also?«
    »Genau.«
    »Na denn viel Spaß.« Sie nickte und verschwand.
    Suko grinste. »Geglaubt hat sie uns nicht. Ich denke, Glenda fühlte sich von uns auf den Arm genommen.«
    »Das ist ihr Bier«, erklärte ich und erhob mich. »Komm, der Friedhof wartet…«
    ***
    Beide Killer hatten den Friedhof betreten und kaum miteinander gesprochen. Sie wollten auch nicht über ihre Gefühle reden und sich keine Blöße geben. Aber die Blicke sagten mehr als Worte. Sie waren nie ruhig und glitten hin und her. Beide suchten sie die Briefschreiberin, doch keiner wollte es zugeben. Es war auch kaum vorstellbar, dass sie ohne Hilfe das Totenhaus hatte verlassen können, und auch auf diesen möglichen Helfer lauerten sie.
    Es war noch hell. Nur würde dieser Zustand nicht mehr lange andauern. Schon hatte der Himmel eine andere Farbe bekommen. Das helle Blau war verschwunden,

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