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1179 - Der Killerzwerg

1179 - Der Killerzwerg

Titel: 1179 - Der Killerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so war er unseren Blicken bald entschwunden.
    Sharon Grant, die hinter mir gestanden hatte, schob sich dicht an mich heran. Auch auf ihrem Gesicht lag der Triumph. »Nun, Bulle, jetzt hast du deinen Killer gesehen.«
    »Stimmt.«
    »Oh, warum sprichst du so rau? Enttäuscht?«
    »Nein, in meinem Job ist man das nicht. Man nimmt die Tatsachen und Fakten hin.«
    »Das will ich auch hoffen. Ihr beide sollt euch an den kleinen Freuden ergötzen, die euch noch bleiben. Ihr habt den Mörder gesehen, aber ihr werdet es nicht schaffen, ihn zu verhaften und vor ein Gericht zu stellen. Irgendwann ist für jeden Bullen der Weg zu Ende. Ihr werdet euer Grab einige Meter tiefer finden.«
    »Möglich«, erwiderte ich gelassen. »Aber Sie sollten nicht in Jubelstürme ausbrechen. Morde an Polizisten sind noch immer aufgeklärt worden.«
    »Dann ist es an der Zeit, dass diese verdammte Regel durchbrochen wird, Sinclair.«
    »Sie kommen nicht davon!«
    Meine Sicherheit ärgerte sie. Sharon ballte die linke Hand zur Faust, mit der linken zog sie eine der Berettas aus dem Gürtel und drückte mir die Mündung gegen das Kinn. Sie hatte sich dabei eine Stufe vor mir aufgebaut.
    »Bist du dir immer noch so sicher?«
    »Ja, Sie werden nicht schießen, denn Sie wollen, dass Lippy dem Teufel zwei neue Seelen zukommen lassen will.«
    »Richtig, Sinclair, richtig. Und wir alle hier werden dabei zuschauen. Was Lippy mit den Mädchen machte, wird auch euch passieren. Das verspreche ich.«
    Meinetwegen konnte sie versprechen, was sie wollte, ich hoffte nur, dass sich der Zeitpunkt der Morde noch lange hinauszögern würde. Vielleicht waren die Abwehrkräfte in meinem Körper stark genug, um das Gift zu bekämpfen, wobei ich mir für Suko das Gleiche wünschte.
    Am Ende der Treppe gab es eine Veränderung. Bisher waren die ersten Stufen nicht zu sehen gewesen, plötzlich aber huschte etwas über sie hinweg, das aussah wie helle Splitter, den Stein aber ohne Geräusche berührte.
    Es waren die zuckenden Flammenränder eines Feuers, und wie ein Knecht aus der Hölle erschien Lippy, der Killerzwerg, und winkte mit einer Laterne.
    »Jetzt kommt! Kommt endlich zu mir!«
    Darauf hatten die Frauen gewartet. Den leichten Stoß gegen den Rücken fing ich ab, aber der plötzliche Schwindel trieb mich nach vorn, und ich wäre gefallen, hätten mich die helfenden Hände nicht festgehalten und zurückgerissen.
    Es war gut, dass mich die Hände hielten, denn jede Stufe kam mir vor wie eine Falle. Ich sah sie nicht normal, sondern in Bewegung. Das lag nicht an ihnen. Der Grund fand sich bei mir, denn ich hatte noch zu sehr mit den Folgen der Vergiftung zu kämpfen. Da drehte sich die Welt, und es fiel mir schwer, überhaupt die Konzentration zu bewahren.
    Wie es meinem Freund Suko ging, wusste ich nicht. Ich sah ihn auch nicht. Konnte mir aber kaum vorstellen, dass es ihm besser erging als mir, wobei er eigentlich härter im Nehmen war. Darum wieder drehte sich meine Hoffnung. Vielleicht war er stark genug, um dem Ganzen eine Wende zu unserem Gunsten zu geben.
    Keine blieb zurück. Die gesamte Breite der Stufen wurden von den Gestalten eingenommen. Es war zwar viel eingestürzt in diesem Teil des Hauses, aber ein Keller hatte sich gehalten. Ein riesiges Loch, in dem kein Schutt irgendwelche Berge bildete oder Wände uns aufgehalten hätten.
    Es war eine Höhle unter den Trümmern. Früher musste hier mal ein Keller gewesen sein. Jetzt gab es ihn zwar auch noch, doch er war leergeräumt worden, bis auf einige wenige Gegenstände.
    Es war Lippys Welt!
    Hier unten herrschte er. Hierher zog er sich zurück. Hier störte ihn niemand.
    Der Weg über die Treppe war für mich nicht leicht gewesen. Ich war froh mich ausruhen zu können.
    Eine sehr kalte Luft drang in meine Lungen, wenn ich tief einatmete. Sie schmeckte nach Steinen und Staub. Der Boden bestand aus festgestampftem Lehm, über den die gelblichen Lichter der Kerzen huschten. Der Gnom hatte mehrere Laternen aufgestellt, sodass die Umgebung einigermaßen beleuchtet war und ich auch bestimmte Einrichtungsgegenstände erkannte.
    Auf dem Boden an der Wand lag eine alte, vergammelte und feuchte Matratze. Bevor ich sie benutzte, hätte ich mich lieber auf den Boden gelegt. Sie war ein Biotop für alles Mögliche an Ungeziefer. Einfach widerlich.
    Ich sah auch einen alten Tisch.
    Er befand sich ungefähr in der Mitte der Höhle, und hinter ihm stand Lippy. Er hatte eine starre Haltung angenommen, und er wirkte

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