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118 - Der Unersättliche

118 - Der Unersättliche

Titel: 118 - Der Unersättliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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diffuse, flackernde Licht schien von einer Kerze zu stammen. Sie beleuchtete ein Paar ausgestreckte Männerbeine auf dem Boden. Mehr konnte Keller nicht sehen.
    Dann tauchte ein Schatten an der Wand auf und geisterte vorbei. Ihm folgte ein Mädchen. Es hantierte an den Männerbeinen - und dann hielt sie eine Hose in der Hand und warf, sie achtlos in eine Ecke.
    Keller betrachtete das Gesicht des Mädchens. Es war ihm nicht unbekannt, doch wußte er nicht, wo er es schon einmal gesehen hatte. Das Mädchen zeigte einen entrückten Ausdruck.
    Ein zweiter Schatten erschien. Ein weiteres Mädchen. Gemeinsam hoben sie den Körper hoch und trugen ihn aus dem Raum. Keller konnte einen kurzen Blick auf das Gesicht des Mannes werfen.
    Es war Martino Lessa. Sein Gesicht war bläulich angelaufen. Der Mund war weit geöffnet, und die aufgequollene Zunge stand weit heraus. Sein Hals wurde von einer RaffiaSchnur umschlungen. Keller zitterte am ganzen Leib. Warum diese sinnlosen Morde? Und warum Martino Lessa, der harmlos war und nie jemandem etwas getan hatte? Nach welchen Gesichtspunkten wählte der Götze Kether seine Opfer aus?
    Keller hörte eine Tür gehen. Es wäre sinnlos gewesen, die Mädchen zu stellen. Er konnte sie nicht einfach abknallen. Mit welcher Begründung? Bei Leila war das etwas anderes gewesen: Notwehr. Keller hörte nun trippelnde Schritte im Garten. Die Mädchen keuchten unter ihrer schweren Last. Er wandte sich der Garage Zu. Sie stand offen. Er. konnte den Kühlergrill des Mercedes im Mondlicht schimmern sehen.
    Als er den Wagen erreichte, stellte er erleichtert fest, daß der Schlüssel steckte. Die Schritte der Mädchen näherten sich der Garage.
    Keller stieg in den Wagen und startete. Der Motor sprang sofort an und heulte auf, als er Gas gab. Draußen erhob sich ein Geschrei. Eines der Mädchen tauchte plötzlich vor der Garage auf. Sie stellte sich mit erhobenen Händen vor den Wagen. Keller gab Gas und fuhr an. Das Mädchen wich nicht von der Stelle.
    Er fuhr sie leicht an. Da schrie sie wie markerschüttend und sprang auf den Kühler. Auf der Fahrerseite tauchte das zweite Mädchen auf. Sie langte durch das offene Fenster und packte ihn bei den Haaren. Er versuchte, sie abzuschütteln. Gleichzeitig trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Wagen machte einen Satz nach vorn. Durch die Wucht der Beschleunigung wurde das Mädchen auf dem Kühler gegen die Windschutzscheibe geschleudert. Sie verlor den Halt und fiel vom Wagen.
    Die andere Furie hielt sich immer noch an seinen Haaren fest und ließ sich mitschleifen. Keller schoß gegen das Gartentor. Scheppernd zerbrach es. Endlich ließ auch das zweite Mädchen los. Er spürte einen ziehenden Schmerz im Hinterkopf, als es ihm ein Büschel Haare ausriß.
    Im Rückspiegel sah er, daß sich beide Mädchen aufrafften, um die Verfolgung wieder aufzunehmen. Keller wollte der Hauptstraße ausweichen, wo es um diese Zeit für einen Wagen kein Weiterkommen gab, und bog links ein.
    In dieser Richtung lag auch der Flugplatz. Sich eine Piper zu mieten und nach Rio abzufliegen - das wäre der sicherste Fluchtweg gewesen. Kelle war aber nicht mehr sicher, daß et es schaffen konnte. Er hatte die dunkle Ahnung, daß die Furien Buzios bereits hermetisch abgeriegelt hatten.
    Wahnsinn! Das konnte doch alles nicht wahr sein !
    Keller kam auf eine breite Ausfallstraße. Der Fahrtwind, der durch das offene Seitenfenster strich, tat ihm gut. Armer Martino. Armer Tonio.
    Er bremste scharf ab, als er um eine Kurve kam und den Wagen sah, der quer über der Fahrbahn stand. Es handelte sich um einen Lieferwagen. Der Kühler war eingedrückt. Es schien, als sei er gegen einen Baum geprallt.
    Aber Keller war auf der Hut. Das konnte eine Falle der Furien sein.
    „Hallo!" rief er. „Ist jemand verletzt?"
    Ein Stöhnen war die Antwort. Keller schaltete das Fernlicht ein und fuhr ein Stück näher. Dann legte er sofort den Rückwärtsgang ein. Im grellen Licht der Scheinwerfer sah er im deformierten Führerhaus des Wagens ein Mädchen auf dem Beifahrersitz. Ihr Kopf lehnte an der Windschutzscheibe, ihr Gesicht war abgewandt. Sie saß auf dem Beifahrersitz. Wo war der Fahrer?
    Da sah er die Raffia-Schnüre, die sich um den Oberarm des Mädchens spannten. Er fuhr ein Stück zurück, um unter den Wagen blicken zu können. Dort lag der reglose Körper eines Mannes. Er bewegte sich, als würde ihn jemand vorsichtig fortziehen. Keller sah aber noch die Strangulationsmale an seinem

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