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118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der Atmosphäre des Ortes angepasst war. Der Verwalter
erreichte die Tür und sah, dass die Schlüssel steckten. Mechanisch wollte er
sie an sich nehmen, als er stutzte. Er horte ein Geräusch. Yasha blickte den
Gang entlang, weil er im ersten Moment der Ansicht war, dass das Geräusch vom
anderen Ende käme. Es hörte sich an, als würde etwas Feuchtes über den Boden
schleifen, und unwillkürlich musste er an die Putzfrau denken, wenn sie ihren
klatschnassen Lappen über den Boden zog. Dann erkannte der Japaner aber, dass
die Laute hinter der Tür der Kühlkammer entstanden. Aber von dort konnte doch
niemand Geräusche verursachen! Dort lag nur - eine Leiche ...
    Yasha merkte,
wie ihm unheimlich wurde. Noch lag seine Hand am Schlüssel im Schloss, und er
hielt den Atem an. Das schmatzende Schleifgeräusch blieb. Yasha schüttelte den
Kopf. „Es gibt keine Geister“, redete er sich noch selbst Mut zu und drehte den
Schlüssel herum. Dann riss er die Tür auf...
    Er wollte
nicht glauben, was er sah. Über die Türschwelle schwappte eine schwarze,
breiige Masse, die wie Schlamm aussah. Der Verwalter wollte noch einen Schritt
rückwärts tun, kam aber nicht mehr dazu. Der Brei quoll über seine Füße und
klebte daran wie Pech. Der Mann versuchte den Schlamm abzuschütteln, was ihm
jedoch nicht gelang. Die Masse glitt über das schwarze Leder seiner Schuhe,
schob sich unter die Hosenbeine, und dann spürte er schon den kalten Schlamm
auf der Haut. Was war das? Wo kam es her?
    Der
Verwalter, der um diese Zeit allein in dem großen Gebäude war, taumelte
rückwärts und starrte mit ungläubig aufgerissenen Augen auf die Bahre, wo die
Leiche hätte liegen müssen. Aber - sie lag nicht mehr da! Das Laken war
verrutscht, und unter dem Tuch quoll wie ein nicht versiegender Strom der
gurgelnde, blubbernde Schlamm hervor ...
    Yasha schrie
wie von Sinnen und wollte fliehen. Der Brei umschloss fest seine Füße und
Fußgelenke und brachte ihn zu Fall. Der Mann klatschte bäuchlings zu Boden, und
der Schlamm spritzte zu allen Seiten empor. Der Verwalter lag inmitten einer
schwarzen Lache und sah wie ein Kind aus, das in ein Schlammloch gefallen war.
Gesicht, Hände und der weiße Kittel waren besudelt. Yashas Versuche, wieder auf
die Beine zu kommen, blieben ohne Erfolg. Der Schlamm hielt ihn fest. Aber das
war noch nicht alles. Er glitt in seine Poren, und der Mann meinte, von tausend
eiskalten Nadeln gleichzeitig gestochen zu werden. Er schrie seine Angst und
sein Grauen hinaus. Aber niemand hörte ihn. Es gab nur Leichen in diesem Haus.
Und dann - erstarb auch sein Schreien. Der Schlamm füllte seine Ohren, seine
Nase und drang in seinen Mund. Der Japaner starb unter dem Schlamm, der sich
träge über ihn hinwegwälzte ...
     
    ●
     
    Auf dem Weg
zu Akira Komato erfuhren der Kommissar und Larry Brent weitere Neuigkeiten. Das
erste Ergebnis der Laboruntersuchung lag vor, und der Sachbearbeiter rief über
Funktelefon seinen Chef an, um ihm gleich Mitteilung davon zu machen.
„Abgesehen davon, dass es das kleinste Harpunengeschoss ist, das ich jemals
gesehen habe, Kommissar, gibt es noch etwas, das völlig aus der Rolle fallt.
Die Spitze der Harpune ist hohl und war offensichtlich mit einer Flüssigkeit
gefüllt.“
    „Ein Gift?
Damit bestätigt sich unsere Vermutung!“, warf Eitura Keimatse ein, noch ehe der
Mann aus dem Labor weitere Einzelheiten mitgeteilt hatte.
    „Ich weiß
nicht, Kommissar, ob der Ausdruck Gift angebracht ist“, schränkte der Informant
ein. „Alle Tests in dieser Hinsicht sind negativ verlaufen.“ „Ja, was haben Sie
dann festgestellt?“
    „Eine
Flüssigkeit, die eigentlich recht unbedenklich ist. Um genauer zu sein: Reste
einer Flüssigkeit, in der Zellbausteine nachweisbar sind ...“
    „Ich kann
damit nichts anfangen.“
    „Wir hier
auch noch nicht, Kommissar. Zelltrümmer und einige völlig erhaltene Zellen.“
    „Krankmachende
Zellen?“
    „Vielleicht,
Kommissar. So weit sind wir noch nicht. Das Ganze ist allerdings bisher so
ungewöhnlich, dass ich Sie auf alle Fälle schon vorinformieren wollte. Wenn wir
davon ausgehen, dass aus der Hohlnadel eine Flüssigkeit in den Körper des
Opfers gespritzt wurde, die jedoch kein Gift im herkömmlichen Sinn ist, aber
dennoch seinen Tod herbeiführte, dann ist hier ein Mord mit neuartigen Mitteln
passiert! Es gibt nichts Vergleichbares ... Vielleicht kriegen wir mehr heraus,
wenn die Obduktion der Leiche abgeschlossen ist. Die mit

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