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118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kommissar.“ X-RAY-3
brauchte nur einen Moment nachzudenken und bewies wieder mal seine Fähigkeit,
Namen und Ereignisse wie ein Computer zu speichern. Sein fotografisches
Gedächtnis ließ ihn auch diesmal nicht im Stich. „Komato ...“, lauschte er dem
Namen nach. „Es gab vor einigen Jahren einen Wissenschaftler namens Komato, der
mitsamt einer Gruppe von Begleitern eine Forschungsexpedition durchführte.
Keiner kehrte mehr zurück."
    „Richtig“,
bestätigte Keimatse nickend. „Jetzt fällt es auch mir wieder ein. Die
Geschichte mit Naigasir ... Die Vulkaninsel hat damals daraufhin im Volksmund
die Bezeichnung Monster-Insel bekommen.“
    „Der Volksmund,
Kommissar, hat die Gabe, oft die Dinge beim richtigen Namen zu nennen. Er hatte
schon oft damit recht . Vielleicht täuscht er sich auch
diesmal nicht. Wer weiß, ob Komato damals wirklich verschwand - oder ob er
Grund hatte, sein Verschwinden vorzutäuschen.
    Das ist
natürlich eine gewagte Vermutung, ich weiß. Der Halter des ausgebrannten
Subarus braucht selbstverständlich überhaupt nichts mit jenem Professor Komato
zu tun zu haben, der vor Jahren verschollen ging. Aber das Wort verschollen
taucht auch im Zusammenhang wieder mit den Fällen auf, die Ihnen derzeit
einiges Kopfzerbrechen verursachen. Und der Zufall will es, dass Ihre Arbeit
offensichtlich von unbekannter Seite torpediert werden soll. Der Anschlag, der
Ihnen gegolten hat, und die unbestreitbare Tatsache, dass sich unmittelbar nach
dem Unfall die beiden Personen in dem Subaru äußerlich stark veränderten, so
dass sich ihre Körper möglicherweise verflüssigten und unter der
Hitzeeinwirkung dann völlig austrockneten ... Vielleicht gehen diese Überlegungen
auch in eine ganz andere Richtung, und jener Akira Komato ist nur zufällig
namensgleich mit dem Professor Komato, an dessen Vorname ich mich im Moment
nicht mal erinnere. Aber ich bin es gewohnt, Dingen, die seltsam erscheinen und
mich beschäftigen, nachzugehen ...“
    „Ja, ich
weiß. Deshalb bin ich froh, Sie hier zu haben.“
    „Okay, fahren
wir los, Kommissar. Und auf dem Weg nach dort werfen wir nochmal einen Blick in
die Leichenhalle. Ich möchte mir den Mann, der durch eine vermutlich vergiftete
Miniaturharpune getötet wurde, nochmal ansehen ...“
     
    ●
     
    Die Leiche,
von der Larry Brent sprach, war inzwischen an ihrem Bestimmungsort angekommen.
Der Zinksarg wurde von zwei Männern in das langgestreckte, zweistöckige Gebäude
getragen, das hinter einer hohen Mauer abseits einer verkehrsreichen Straße
lag. Unweit davon erstreckte sich einer der großen Friedhöfe Tokios. Inzwischen
war es dämmrig geworden, und hinter den Fenstern waren die Lichter angegangen.
Der Verwalter war bereits von der Polizei telefonisch verständigt worden und
hatte die Kabine schon vorbereitet. Die Leiche wurde aus dem Sarg genommen und
auf eine Bahre gelegt. In dem Kühlraum war der Atem der anwesenden Personen zu
sehen. Lautlos spielte sich die Übergabe ab. Der Verwalter bestätigte mit seiner
Unterschrift den Empfang der Leiche und schrieb dann auf einer Art braunem
Paketzettel Namen und Kennziffer auf. Er hängte den Zettel an den linken Fuß
der Leiche und zog dann das graue Laken wieder darüber. Die Männer verließen
die Kammer, die zusätzlich mit einem Extraschloss gesichert war.
    Leichen, die
polizeilich beschlagnahmt waren, wurden unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen
aufbewahrt. Das Licht erlosch, und der Tote lag in Kälte und tiefer Dunkelheit.
Hinter der verschlossenen Tür ereignete sich etwas, das niemand in dem großen,
stillen Haus beobachtete. Es schien, als würde in dem Toten eine Zeitbombe in
Gang kommen. Unter dem Laken begann es leise zu brodeln und zu gurgeln. In der
Dunkelheit hob sich das Tuch auf und nieder, als würde die Leiche wieder zu
atmen beginnen ...
    Der
Verwalter, der die beiden Männer zur Tür begleitet hatte und hinter ihnen
zuschließen wollte, weil die normale Arbeitszeit beendet war, stutzte, als er
seine Schlüssel suchte. Er hatte sie hinten in der Spezialkammer vergessen. Der
schmale Mann mit der dicken Hornbrille, hinter deren Gläsern seine Augen
unnatürlich groß wirkten, seufzte und machte kehrt. Yasha war unzufrieden mit
sich. In letzter Zeit kam es öfter vor, dass er etwas vergaß. Er wurde langsam
alt und vergesslich. Er schlurfte durch den langen Gang, der mit weißen Kacheln
ausgelegt war. Die Neonröhren unterhalb der Decke spendeten gleichmäßig helles
und kaltes Licht, das

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