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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Uhr.
    Der Oberkommissar hatte keine Zeit vereinbart. Er würde früh genug kommen, das sollte feststehen.
    Bei Rico Wilde nahm die Nervosität zu. Er überlegte, ob er seine Freundin anrufen sollte. Einfach so, nur um zu reden. Er selbst konnte nicht angerufen werden, weil er sein Handy abgestellt hatte.
    Aber das Reden mit seiner Freundin würde auch nicht viel bringen. Er konnte ihr ja nicht sagen, wie es ihm ging und was er tat. Irgendwie war sein Leben an diesem Tag verpfuscht.
    Plötzlich gefiel es ihm nicht mehr oben in der Cafeteria. Er wollte nach unten gehen und in Höhe des Eingangs auf die beiden Besucher warten.
    Die Tasse war schnell leer. Rico drückte sich um den Tisch herum und ging auf die Treppe zu. Obwohl er jeden Zentimeter Boden hier kannte, hatte er trotzdem das Gefühl, ein Fremder zu sein.
    Fremd in seiner eigenen Welt…
    Nichts verstand er mehr, gar nichts. Furcht umklammerte ihn. Der Henker huschte wieder durch seine Gedanken. Er war plötzlich so präsent. In Ricos Augen tanzten Irrlichter. Er hatte das Gefühl, den Schrecken zu spüren, der in der Nähe lauerte.
    Er ging weiter. Schneller jetzt, als wäre ihm der Schatten bereits auf den Fersen.
    Unten angekommen, atmete er tief durch. Es war noch der Bereich des Eingangs oder besser gesagt der des Ausgangs, denn die Besucher verließen hier das Dungeon. Dann mussten sie an den Verkaufsständen mit den zahlreichen Artikeln vorbei, und es waren nicht wenige, die auch zugriffen.
    Noch immer hatte er sich nicht beruhigt. Wie jemand, der das Dungeon zum ersten Mal betreten hatte, schaute er sich um. Ihm war plötzlich vieles fremd geworden.
    Rico ging zum eigentlichen Eingang hin. Dort gab es die Kasse und nicht weit davon entfernt den Platz für das Erinnerungsfoto. Da konnte sich jeder auf einen schlichten Henkersplatz legen. Der Hals ruhte ebenso in den Ausbuchtungen eines Holzstücks wie die Handgelenke. Von hinten dann trat der Henker an den Delinquenten und schlug mit einem Beil zu.
    »Scheiße«, flüsterte Rico. Was da als Gag gemeint war, hatte jemand in die Tat umgesetzt.
    Es war nicht völlig dunkel. Aber das Licht konnte nicht eben als strahlend bezeichnet werden. Viel von ihm wurde auch von den dunklen Wänden aufgesaugt. So wechselten sich helle und dunkle Stellen miteinander ab.
    Wilde blieb stehen. Sein Blick traf das Kassenhaus. Es war ebenfalls geschlossen. Niemand außer ihm befand sich noch in der Nähe.
    Die Bewegung!
    Urplötzlich, wie aus dem Nichts entstanden. Rico Wilde zuckte zusammen. Er wusste sehr genau, dass er sich diese Bewegung nicht eingebildet hatte. Sie war da gewesen. Kein Streich der überreizten Nerven. Etwas lauerte auf ihn.
    Auf einmal war der Druck im Magen da. Sein Herz schlug schneller. Er selbst hatte die Bewegung nicht verursacht, und es war auch keiner seiner Mitarbeiter mehr da.
    Wer hatte…
    Wilde dachte den Gedanken nicht zu Ende. Es gab für ihn nur eine Lösung.
    Der Killer! Der Henker! Die Horror-Gestalt aus dem verdammten Schattenreich.
    Nein, das war nicht zum Lachen. Auch wenn er es nicht erklären konnte, der Mörder…
    Er sah ihn wieder!
    Ein Huschen nur. Zuerst über den Boden hinweg, dann an der Wand entlang. Eine dunkle Gestalt, die sogar einen Umriss besaß. Er schaute so schnell hin, dass ihm keine Einzelheit entging.
    Irgendwas in ihm wurde zu Eis.
    Das war der Henker!
    Nicht der menschliche Umriss interessierte ihn. Es war das Beil, das sich ebenfalls als Schattenriss an der Wand abzeichnete. Eine Klinge, die sich weg vom Griff bäumte und von der Größe her eigentlich in keinem Verhältnis dazu stand.
    Er hörte ein Lachen!
    Nicht sehr laut, mehr kichernd. Dabei bewegte sich das Beil vor und zurück, als wollte es nicken und ihm erklären, dass es schon auf dem Weg war.
    Die Angst war wie ein Stachel. Rico überwand endlich die Starre und war in der Lage, sich zu bewegen. Er wich zurück, doch sein Gehen war mehr ein Tappen.
    Er schaute nicht, wohin er ging, und stieß irgendwann mit dem Rücken gegen den Aufbau, an dem Menschen »geköpft« wurden. In seiner Lage fand er das gar nicht lustig, denn der Schattenhenker malte sich noch immer an der dunklen Wand ab. Aber er hatte sich einen Platz ausgesucht, wo der Lichtschein die helle Insel hinterlassen hatte und er alles sehr gut erkennen konnte.
    Weiter zurück ging es nicht mehr. Rico Wilde blieb einfach nur stehen. Sein Kopf bewegte sich von rechts nach links. Der Mund stand offen. Er hörte sich stoßweise atmen.
    Das

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