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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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greifen, aber wieder war ich schneller.
    Mein Tritt nagelte ihr Handgelenk auf dem Boden fest. Ihre Finger zuckten, aber sie konnte die Waffe nicht erreichen, die nur eine Handspanne von ihr entfernt lag.
    »Nein, so nicht.«
    Ich schaute von oben herab in ihr Gesicht, das zu einer Grimasse verzogen war. Sie war nicht mehr fähig, etwas zu sagen. Ihre gesamte Gestalt schien eingefroren zu sein. Auf ihren Lippen zerplatzten kleine Schaumblasen.
    Mit dem linken Fuß trat ich das Messer noch weiter weg. Erst dann löste ich den Druck des Fußes.
    Ich war auf einen schnellen und wilden Angriff gefasst.
    Josepha blieb am Boden liegen. Sie stöhnte leise und jammerte. Man hatte sie unter die Kontrolle einer anderen Macht gebracht, aber sie war keine Dämonin, kein Geschöpft der Finsternis, sie war immer noch ein normaler Mensch, und diese Normalität hatte sie wieder zurückbekommen. Hoffte ich.
    Das Messer kickte ich so weit weg, bis es an der anderen Seite gegen die Wand prallte und dort liegen blieb. Auf dem Boden war keine Blutspur zurückgeblieben.
    Die Oberin lag auf der Seite. Sie hatte die Beine angezogen. Sie zitterte am ganzen Leib, und als ich sie aufforderte, endlich aufzustehen, reagierte sie nicht.
    Ich war davon überzeugt, dass sie mir nichts vorspielte. Die Kraft des Kreuzes hatte sie eben so wuchtig getroffen, und so bückte ich mich, um sie auf die Füße zu ziehen.
    Es war die Oberin. Sie hatte sich jedoch verändert. Sie war nicht mehr so wie früher, aber sie wollte mich auch nicht mehr töten. Sie war nur ein armer, verlorener Mensch, der zitterte und dessen Zähne aufeinander schlugen.
    Ich musste sie stützen, um sie zu einem der Stühle zu führen, auf dessen harte Sitzfläche ich sie drückte.
    Der Anblick des Kreuzes hatte sie nicht zerstört. Aber er hatte sie wieder zu einem normalen Menschen gemacht und er hatte das in ihr vernichtet, was von der anderen Seite in sie einsuggeriert worden war. Für mich ein Erfolg.
    Es stand zum Glück der Tisch in der Nähe, an dem sich Josepha festhalten konnte. Sonst wäre sie zusammengebrochen. Ich wollte ihr eine kurze Pause gönnen und sie dann befragen. In dem jetzigen Zustand würde ich sicherlich andere Antworten bekommen.
    Im Hintergrund öffnete sich eine Tür. Dann erschien Jane Collins. Sie starrte mich an und wurde erst ruhiger, als sie mein Abwinken sah. »Bei mir ist alles okay.«
    Jane kam schnell herein. »Lebt sie noch?«
    »Ja.« Ich wartete bis sie sich selbst überzeugt hatte und fragte dann: »Was ist mit Clarissa?«
    »Sie hat Glück gehabt.«
    »Nur verletzt?«
    »Ja, wenn auch schwer. Sie ist einige Male getroffen worden. Besonders an den Händen und an den Unterarmen. Streif- und Fleischwunden. Wir haben sie verbinden können, aber sie muss in ärztliche Behandlung, das steht fest.«
    »›Wir‹ hast du gesagt?«
    »Ja, sie brachte mich nach oben. Da findest du die allgemeinen Zimmer und auch die Wohnräume der Nonnen. Zwei Schwestern haben mir geholfen.«
    »Hast du ihnen was gesagt?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Nicht direkt. Ich habe sie nur inständig gebeten, das Kloster nicht zu verlassen. Sie haben es akzeptiert und werden es erst wieder tun, wenn sie von uns freie Bahn bekommen.«
    »Hört sich positiv an.«
    Jane deutete auf die reglos dasitzende Oberin. »Und was passiert mit ihr?«
    »Ich möchte sie noch mal befragen und hoffe, entsprechende Antworten zu erhalten.«
    »Was weißt du denn?«
    Ich erzählte es Jane in wenigen Worten. Sie war nicht mal überrascht. Auch sie hatte gelernt, mit dem Teufel umzugehen und auch mit den Personen, die in dessen Bann geraten waren. Denn die gab es leider immer wieder, und das würde sich wohl auch nicht ändern.
    Als die Oberin seufzte, war das auch für uns das Zeichen, sie anzusprechen.
    »Geht es Ihnen besser, Schwester? Können Sie reden?«
    Ich erhielt zunächst keine Antwort. Sie war angeschlagen, denn ich hatte sie nicht eben sanft angefasst. Gebrochen an ihrer Hand war nichts.
    Schließlich drehte sie sich mit einer mühevollen Bewegung herum und strich durch das Gesicht. Die Haube war verrutscht. Sie zerrte sie ganz ab und legte sie auf den nahen Tisch. Wir sahen, dass sie kurzes graues Haar hatte.
    Noch immer arbeiteten die Gedanken, und das hörten wir auch aus ihrer nächsten Frage hervor.
    »Muss ich mich jetzt für alles Erlebte schämen?«
    »Nein!«, erklärte Jane. Es war besser, dass sie geantwortet hatte. Einer Frau würde die Nonne mehr vertrauen.
    Sie blickte

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