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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Herrn der Hölle. Für den wahren Herrscher der Welt! Für einen, der schon immer gewesen ist und auch nie verschwinden wird.«
    »Warum? Warum willst du das tun? Hat es dir Asmodis selbst gesagt? Gab er dir den Befehl?«
    »Nein, nicht er. Aber eine andere Person. Ich habe sie erlebt. Sie wird das Kloster leiten. Sie ist die Zukunft. Sie wird es bewachen. Sie ist die Wächterin am Höllentor. Und dieses Kloster werde ich zu einem Tor in die Hölle machen.«
    »Ist es Vestina?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Aber sie ist tot!«, höhnte ich. »Tot und begraben…« Bewusst hatte ich diese Worte gewählt.
    »Nein, du irrst dich. Sie ist nicht tot. Vestina hat es schon damals verstanden, den richtigen Weg zu gehen. Sie hat alles erlebt. Sie und sechs andere Nonnen haben ihr Leben für den Teufel hingegeben, und so etwas vergisst er nicht. Er hat sie in seine Arme geschlossen und bekommt nun ihre Dankbarkeit zu spüren. Wir räumen das Kloster. Hier wird demnächst der Satan einen Stützpunkt finden, und ich bin stolz darauf, mit dabei sein zu können.«
    »Nichts wird er haben, Josepha. Du solltest dich daran erinnern, was du getan hast. Bist du es nicht gewesen, die in Rom Father Ignatius angerufen hat, weil du genau gespürt hast, dass das Böse, das nichts auf dieser Welt zu suchen hat, trotzdem hervorgekrochen ist, um sich auszubreiten? Hast du nicht Furcht davor gehabt? Ahntest du nicht, dass der Schrecken der Vergangenheit zurückkehren würde? Du hast doch deshalb um Hilfe gebeten. Du hast sie bekommen. Ich bin hier. Ich werde Vestina endgültig vernichten.«
    »Nein!« brüllte sie. »Nein und nochmals nein! Du schaffst es nicht. Du kannst nicht so stark sein. Ich habe dazugelernt. Auch dein Blut wird die Erde hier tränken, darauf kannst du dich verlassen. Und jetzt geht mir aus dem Weg!«
    Ich hatte nicht viel erfahren, doch das Wenige reichte, um Bescheid zu wissen. Innerhalb einer Nacht und fast eines Tages war die Oberin umgedreht worden. Was sie einst zu hassen gelernt hatte, dafür würde sie nun ihr Leben geben.
    Ich konnte es nicht fassen. Es war einfach nicht möglich, aber ich musste mich damit abfinden.
    Sie hatte das Messer. Das Blut der Clarissa klebte noch an der Klinge. Einige Tropfen waren auch zu Boden gefallen.
    Sie kam vor. Ihre Lippen zuckten. Auf ihren Lippen lag ein kaltes Lächeln. In den Augen stand der Wahnsinn. Dieser Blick war nicht mehr menschlich. Er gehörte einer Person, die voll und ganz unter einem fremden Bann stand. Was sie als Mensch ausgezeichnet hatte, war vorbei, einfach weg.
    Und ich bekam auch deshalb eine Gänsehaut, weil ich daran dachte, wie schnell so etwas ging.
    Sie kam, und ich handelte.
    Nein, ich zog nicht die Waffe. Eine Pistole hätte sie wohl nicht in ihrem Wahn aufgehalten. Ich wollte sie auch nicht töten, aber es gab eine andere Waffe, die sie in ihrer jetzigen Situation einfach hassen musste.
    Schon während sie sprach, hatte ich die Kette mit dem Kreuz über meinen Kopf gestreift. Das Kreuz selbst hatte ich durch meine Hand geschützt. Ich wollte, ihr es erst entgegenstrecken, wenn ich es für richtig hielt.
    »Du stirbst auch!«, brüllte sie mit sich überschlagender Stimme.
    Sie rannte - und sie sah das Kreuz!
    Plötzlich schaute es aus meiner Hand hervor. Silbern, leicht glänzend.
    Ein kleines Wunder aus vorchristlicher Zeit und von einem Propheten erschaffen, der sehr weitsichtig gewesen war.
    »Aaaahhh…!«
    Ich erlebte einen Schrei, wie ihn ein Mensch nur selten ausstieß. Dabei hatte ich der Angreiferin einfach nur mein Kreuz entgegengehalten.
    Die Oberin ging nicht mehr weiter. Sie konnte es nicht. Sie brüllte nur noch. Sie zitterte am gesamten Leib. Sie riss die Hand mit dem Messer so hoch, dass die Klinge über ihrem Kopf schwebte und ich befürchtete, dass sie sich das Messer selbst hineinstoßen würde.
    Josepha hatte die Übersicht verloren, und genau das nutzte ich aus. Ich ließ das Kreuz für einen Moment in meiner Jackentasche verschwinden, dann griff ich an.
    Mein Freund Suko hatte mir beigebracht, wie man einem Messerkämpfer begegnet. Das setzte ich jetzt in die Tat um. Der Tritt erwischte das rechte Handgelenk der Oberin.
    Sie war noch in der Lage, Schmerzen zu spüren und schrie auch jetzt auf.
    Ihr Arm ruckte in die Höhe. Und auf dem Weg dorthin öffnete sich ihre Faust. Das Messer fiel zu Boden.
    Josepha zögerte keinen Moment. Sie quittierte den Fall zwar mit einem heulenden Laut, bückte sich dann jedoch, um nach der Klinge zu

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