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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jane an, als wollte sie deren Antwort genau prüfen. »Aber ich habe etwas Schreckliches getan. Ich wollte töten. Ich habe mich gegen eines der wichtigsten Gebote gestellt. Verstehen Sie das, Miss…«
    »Ich heiße Jane Collins. Und das ist John Sinclair.«
    Die Oberin nickte mir zu. »Ihren Namen habe ich gehört. Father Ignatius erwähnte ihn.«
    »Jetzt bin ich da.«
    »Wenn Ignatius erfährt, was ich tun wollte…«
    Es war zwar nicht höflich, aber ich unterbrach sie trotzdem. »Er wird es nicht erfahren«, beruhigte ich sie. »Außerdem sollten Sie daran denken, dass Sie es nicht unbedingt waren, die hier einen Mord begehen wollte, Schwester. Sie waren es zwar äußerlich, aber tatsächlich steckte etwas anderes in Ihnen. Das hat Ihnen praktisch den Befehl gegeben. Eine fremde Kraft. Die Macht des Bösen, die wir zum Glück stoppen konnten.«
    »Dennoch«, flüsterte sie und senkte dabei den Kopf. »Es ist so beschämend für mich. Ich werde nie wieder so leben können wie früher.« Sie presste zwei Finger gegen ihre Stirn. »Es ging alles so schnell. Es war überraschend für mich. Und es war noch jemand hier, wenn ich mich nicht irre.«
    »Schwester Clarissa«, sagte Jane.
    »Ja. Und? Ich hatte ein Messer…«
    »Seien Sie beruhigt, Josepha. Sie haben keinen Menschen getötet: Es ist nicht bis zum Äußersten gekommen. Sie können wirklich zufrieden sein. Es war im allerletzten Moment. Außerdem müssen Sie etwas Schreckliches erlebt haben.«
    »Ich war im ehemaligen Leichenhaus.«
    Jane und ich schauten uns an. Wir dachten beide das Gleiche. Nur Jane sprach es sehr leise aus.
    »Die Stimme, die geschrieen hat, John. Es war keine Täuschung.«
    »Nein, das war es nicht.«
    »Sie haben mich gehört?«
    Jane gab ihr Recht. Sie berichtete, was wir gehört hatten, als wir den alten Bau passiert hatten.
    »Wir haben auch versucht, dort hineinzukommen«, sagte ich, »aber es war unmöglich. Tut mir leid, ich konnte nicht…«
    »Es ist verschlossen.«
    »Das haben wir gemerkt.« Auch ich setzte mich jetzt auf einen Stuhl. Jane hatte ihren Platz auf der Tischkante gefunden. »Stellt sich nur die Frage, wie Sie hineingekommen sind. Haben Sie es wirklich geschafft, die schwere Tür zu öffnen?«
    »Nein, nicht ich war das.«
    »Wer dann?«
    »Sie. Die Person.«
    »Hat sie auch einen Namen?«
    »Ja, Mr. Sinclair«, flüsterte die Oberin, »sie hat einen Namen. Es ist ein bekannter, der hier im Kloster nur flüsternd ausgesprochen wird, weil er einen so schlechten Ruf hat. Viele wissen Bescheid, aber nur wenige kennen die gesamte Wahrheit.«
    »Vestina«, sagte ich.
    Jetzt schaute sie hoch. »Sie kennen die Person?«
    »Ja, ich habe ihren Namen gehört. Ich weiß, wer sie ist. Vestina ist jemand, die hier im Kloster gelebt hat und einen falschen Weg gegangen ist. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, das sehen Sie richtig. Sie und sechs andere haben sich nicht mehr für Gott entschieden. Sie verübten Selbstmord, um den anderen Weg zu erkunden.« Sie wollte noch weitersprechen, doch ich erklärte ihr, dass wir die Geschichte kannten.
    Jane wollte wissen, wie es Vestina möglich gewesen war, die schwere Tür zu öffnen. »Ist ihre Kraft denn so groß?«
    Die Detektivin erntete einen verzweifelten Blick, bevor die Oberin sprach. »Ich weiß es nicht, wie groß die Kraft ist. Für mich steht fest, dass sie mehr ist als nur ein Geist und auch mehr als ein Mensch. Sie ist beides. Mensch und Geist zugleich. So kann sie auch eine Tür öffnen. Da muss man wirklich umdenken. Ich habe das alles erleben müssen. Ich habe die langen Stunden in der Finsternis gesessen. Ich bin fast durchgedreht. Dann war sie plötzlich da. Sie schaute mich aus ihren kalten Augen an. Ich konnte nichts mehr tun. Außerdem war ich zu schwach. Sie erklärte mir, was sie vorhatte. Dieses Kloster sollte kippen. Sie wollte es zu einem Hort der Hölle machen. Gott sollte verschwinden, dafür hatte der Teufel freie Bahn. Er sollte hier seinen Stützpunkt bekommen.«
    »Und was hätte mit den Schwestern passieren sollen?«, erkundigte ich mich.
    »Sie hätten mitmachen müssen«, flüsterte die Frau. »Wenn nicht, dann wäre die Gewalt…«
    »Man hätte sie getötet!«, sagte Jane.
    »Das denke ich.«
    Viel mehr brauchte sie uns nicht zu sagen. Wir wussten Bescheid, und es stand für uns fest, dass wir Vestina so schnell wie möglich finden mussten. Eine wie sie durfte keine Chance bekommen, Menschen zu vernichten. Seelisch und auch körperlich.
    »Sie

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