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1188 - Wartesaal zum Jenseits

1188 - Wartesaal zum Jenseits

Titel: 1188 - Wartesaal zum Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgebremst wurde, stolperte nach vorn in einen schmalen und auch düsteren Flur hinein.
    Sie schrammte mit der linken Schulter an einer Wand entlang, riss dort ein Bild weg, das zu Boden fiel und dessen Glasscheibe zerbrach, und taumelte noch ein paar Schritte weiter, bis sie sich wieder gefangen hatte.
    Noch in der gleichen Sekunde hob sie den Kopf an - und sah mit einem Blick, dass sie nicht allein in der Wohnung war. Sie schaute durch die offene Tür in ein Zimmer hinein.
    Im Sessel lag Tessa Tomlin wie tot, die Arme über die Lehnen drapiert, die Beine ausgestreckt. Ihr gönnte Glenda keinen zweiten Blick, denn der andere Mensch im Zimmer war wichtiger.
    Ein hagerer Typ, schon älter, ganz in Schwarz gekleidet, wie sie meinte. Er starrte sie an, und er schlenkerte dabei seinen linken Arm.
    Glenda gelang ein Blick in die Handfläche. Sie war verbrannt. Mit ihrer zerfetzten Haut sah sie widerlich aus.
    Glenda nahm jetzt auch den Geruch nach Verbranntem wahr und bemerkte ebenfalls die Reste des dünnen Rauchs, der durch das Zimmer trieb. Im Gesicht des Mannes erkannte sie dessen Absicht.
    Es roch nach Mord!
    An einen Rückzieher dachte Glenda nicht, auch wenn sie keine Waffe bei sich trug. Tessa und der Mann waren jetzt wichtiger. So lief sie in das Zimmer hinein, wo Ben Clemens sie bereits erwartete und bereit war, sie zu vernichten…
    ***
    In den folgenden Sekunden schoss Glenda Perkins einiges durch den Kopf, obwohl es falsch war, denn sie hätte sich besser auf den Angriff des Mannes konzentrieren sollen.
    Der Anblick schockte sie. Das war kein Gesicht mehr, sondern eine wilde dämonische Fratze. Gefühle wie Hass und Mordlust leuchteten in den verdrehten und weit geöffneten Augen. Da warf sich Glenda ein Tier entgegen, das zudem noch zupackte. Ihr gelang keine Gegenreaktion, denn die beiden Hände waren zu schnell. Sie zerrten an ihrer Kleidung. Dabei spürte Glenda, wie sich ihre Beine vom Boden lösten. Sie prallte gegen die Gestalt, deren Stirn sie mit einem Schlag im Gesicht erwischte.
    Glenda kam es vor, mit dem Kopf gegen ein Brett gelaufen zu sein. Sie sah die berühmten Sterne vor ihren Augen aufplatzen und verlor die Übersicht. An Gegenwehr war nicht zu denken.
    Und so wurde sie herumgewuchtet und wie ein Bündel zur Seite geschleudert. Sie prallte auf einen Tisch, berührte keine Kante, sondern landete auf dem Rücken und spürte unter sich einen dünnen alten Teppich.
    Die Sterne tanzten noch immer. Aber sie waren dabei, sich aufzulösen. Nur die Schmerzen blieben.
    Auch ihr Blick war nicht so klar wie er hätte sein müssen. Trotzdem erkannte sie die Gefahr. Vor ihr stand der Mann. Dass er schwankte, lag an ihr, nicht an ihm. Dieser Mann kam ihr vor wie ein mächtiger, gebückt stehender Gorilla.
    Der Laut passte ebenfalls dazu. Er verließ den Mund als eine Mischung aus Keuchen und Knurren.
    Glenda wusste, dass sie etwas unternehmen musste. Sie zog die Beine an, dann wollte sie sich zur Seite drehen, um auf die Füße zu kommen, aber der Mann war schneller. Er erstickte ihre Bemühungen im Keim.
    Seine Hände waren wie Greifer, als sie Glenda packten und in die Höhe rissen. Für einen Moment blieb sie auf den Zehenspitzen stehen, immer im Griff des anderen.
    Das Gesicht zeigte sich nicht mehr so fratzenhaft verzerrt, aber normal sah es trotzdem nicht aus.
    Sie roch den Schweiß, sie sah das wilde Flackern in den Augen, und sie wurde von der Gestalt brutal durchgeschüttelt.
    »Auf dich habe ich gewartet, verdammt!«, keuchte der Mann in ihr Gesicht. »Du bist Tessas Freundin, wie? Ihr beide wolltet alles zerstören, das weiß ich. Aber da habt ihr euch geschnitten. Ihr werdet es nicht schaffen. Ich bin einfach zu gut. Ich lasse mich von keinem auf dem Weg zum Jenseits aufhalten. Ich bin es, der gewinnt. Ich bin der Mann, der den Kontakt zu den Heiligen aufgebaut hat. Keiner wird mich von dieser Bahn abbringen. Ich und meine Freunde haben es geschafft. Marga ist nicht richtig tot, das wissen wir. Sie lebt, und sie wartet auf uns…«
    Glenda hatte es schwer, die Worte zu verstehen, denn der Mann schüttelte sie immer und immer wieder. Seine Blicke konnten nicht mehr als normal angesehen werden. Etwas hatte seine Persönlichkeit verändert.
    Vor und zurück flog Glenda unter dem Griff und hörte die hastig ausgestoßenen Worte. »Es hat immer schon Opfer gegeben, und es wird immer wieder Opfer geben. Kein Weg ist ohne Dornen. Auch nicht der Weg ins Glück. In unser Glück. Aber ich überwinde

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