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1188 - Wartesaal zum Jenseits

1188 - Wartesaal zum Jenseits

Titel: 1188 - Wartesaal zum Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wären wahrscheinlich schreiend weggelaufen oder hätten durchgedreht. So etwas auf einem Friedhof zu sehen, war schon mehr, als ein Mensch verkraften konnte.
    Wieder schabten Knochen auf Knochen, und Sekunden später kroch das Skelett über den Boden.
    Neben mir zog Suko seine Dämonenpeitsche. Er machte sich kampfbereit. Nachdem er einen Kreis über den Boden geschlagen hatte, rutschten die drei Riemen hervor. Aber er setzte die Peitsche nicht ein, um das Skelett zu vernichten. Es hatte uns noch nichts getan und kümmerte sich auch nicht um uns. Auf mich machte es den Eindruck, als hätte es eine bestimmte Aufgabe zu erledigen.
    Nach zwei Schritten richtete sich der Knöcherne auf. Das heißt, er schaffte es nicht ganz, denn es war ihm nicht möglich, sich so zu verhalten wie ein normaler Mensch. Er schaffte es nicht, seinen Rücken durchzudrücken und blieb in einer gebückten Haltung. Für einen Moment stand er auf der Stelle. Dabei drehte er den Kopf. Wir verzogen wieder die Lippen, als wir das Knirschen hörten.
    Noch immer kümmerte sich das Skelett nicht um uns. Wenn man so wollte, benahm es sich sogar menschlich. Es schaute auch nicht zum Grab zurück, sondern nahm seinen Weg in Angriff, als wäre dieser einfach vorgeschrieben.
    Es ging weg.
    Wir schauten zu, wie die Knochenfüße über den Boden schlurften und dort das Laub in die Höhe schleuderten. Das Skelett konnte einfach nicht leise über den Friedhof gehen, dafür lagen zu viele Blätter auf dem Boden. Uns war unklar, wohin es wollte. Erst als das gekrümmte Wesen hinter einigen höheren Grabsteinen verschwunden war, setzten wir uns in Bewegung und nahmen die Verfolgung auf.
    »Sag nur nicht, dass du Bescheid weißt, John.«
    »Würde ich mir nie erlauben.«
    »Aber das Skelett lebt.«
    Suko nickte. »Wie man sieht.«
    »Wodurch kann es leben?«
    »Soll ich sagen, durch die Kraft der Heiligen?«
    Da war ich skeptisch, aber ich wollte es auch nicht als unmöglich abtun. Im Prinzip gefiel mir nicht, dass wir das Grab allein ließen, aber der Knöcherne war in diesen Augenblicken wichtiger.
    Der Friedhof war nicht groß. Es gab keine perfekten Verstecke für den Knöchernen. Wir würden ihn immer wieder zu Gesicht bekommen und auch erleben, wo letztendlich sein Ziel lag.
    Vielleicht ein Grab, das frisch ausgehoben und noch nicht besetzt worden war?
    Das konnten wir uns abschminken, denn es dauerte nur wenige Sekunden, da bekamen wir das Skelett wieder zu Gesicht. Es gab einen Hauptweg auf diesem Friedhof, und den hatte es erreicht. Der Weg war zum Großteil sogar vom Laub befreit worden, sodass der helle Kies zum Vorschein kam, über den jetzt die Knochenfüße schritten und die einzelnen Kiesel zum Knirschen brachten.
    So bewegte er sich Schritt für Schritt dem Ziel entgegen. Wenn der Veränderte so weiterging, würde er den Friedhof bald verlassen können, denn der Ausgang war nicht mehr weit entfernt; wir sahen ihn bereits.
    Das offene Tor wurde schon von den dünnen Schwaden umweht, die sich auch auf dem Boden ausbreiteten. Es war alles so still, verpackt in den leichten Dunst, auch unheimlich, und ein wanderndes Skelett passte dazu.
    Dann bog es plötzlich nach links ab. Ein schneller Ausfallschritt hatte gereicht. Es verschwand zwischen Gräbern und Hecken. Wir sahen es nicht mehr, und es war auch nicht zu hören, denn dort lag kein Kies auf dem Boden.
    »Verdammt«, sagte ich, »was ist denn jetzt?«
    Suko war schon vorgelaufen. Als ich ihn einholte, hatte er ebenfalls den Weg verlassen und schlug sich durch die Büsche. Nach wenigen Schritten sahen wir die älteren Grabsteine vor uns aufragen.
    Hier lagen die Gräber früherer Zeit, und auf einem davon hatte das Skelett seinen Platz gefunden.
    Es saß einfach da. Wäre es nicht ein Knochenkörper gewesen, hätte man es als einen Menschen ansehen können, der sich einfach nur ausruhen wollte.
    Für uns interessierte sich der Knöcherne nicht. Er hatte den Kopf gedreht und ihn dabei in Richtung Grabstein gewandt, der für ihn so wahnsinnig interessant erschien.
    Auch als wir die Grabstätte fast erreicht hatten, passierte nichts. Der Knöcherne ließ sich nicht stören, aber er hatte unsere Neugierde geweckt.
    Wir schauten auf den Stein.
    Eine Inschrift war dort zu sehen. Auch wenn sie im Laufe der Jahre gelitten hatte, gelang es uns trotzdem, sie noch zu entziffern. Ich las den Namen halblaut vor.
    »Avery Long.«
    »Ein Verwandter«, sagte Suko.
    »Ja. Vielleicht sogar sein Vater.«
    »Dann hat

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