Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und…«
    »Moment, das haben wir gleich.« Jane griff in die Innentasche der Jacke und holte ihre Lizenz hervor. Das Licht war nicht so schlecht, als dass der Küster den Text nicht hätte entziffern können.
    »Sie sind eine Detektivin?«
    »So sieht es aus.«
    »Und was, bitte, erforschen Sie?«
    »Ich denke, das werde ich Ihnen sagen, wenn wir zusammen in der Sakristei sind.«
    »Ja. Ist schon gut.« Er sah Jane noch einmal scheu an und machte sich auf den Weg.
    Die Detektivin blieb hinter ihm. Auch sie schaute sich ebenso um wie der Küster. Beide suchten nach der gleichen Gestalt, die sich allerdings zurückgezogen hatte.
    Wie in einem Film liefen die Bilder der letzten Stunde vor Janes Augen ab. Sie war dieser unheimlichen Person gefolgt, die ihr dann geraten hatte, in ein Taxi zu steigen und sich zu diesem Ziel bringen zu lassen. Sie hatte ihr die Kirche zuvor beschrieben und auch den Anbau, der wichtig sein musste.
    Mehr war nicht geschehen, doch Jane hatte die Morddrohung nicht vergessen. Und sie glaubte fest daran, dass eine Person wie die Blaisdell damit Ernst machte.
    Nun zweifelte sie daran. Wahrscheinlich war es ihr nur darum gegangen, sie zu dieser Kirche und später in den Anbau zu locken, vor dem sie jetzt standen.
    Es gab eine Tür. Die allerdings war abgeschlossen. Für den Küster kein Problem. Er holte einen flachen Schlüssel hervor und schob ihn in das Zylinderschloss. Bevor er die Tür öffnete, schaute er Jane noch an. »Haben Sie eine Waffe?«
    »Ja. Ist das schlimm?«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht, Miss Collins. Es kann durchaus sein, dass Sie sie brauchen werden.«
    »Warum?«
    »Nicht jetzt.« Er betrat als Erster einen dunklen Raum und schaltete sofort das Licht an. Jane ging hinter ihm her. Sie schaute sich blitzschnell um und sah nichts, was irgendwie verdächtig gewesen wäre. Es gab einen Tisch und vier schwarze, hochlehnige Stühle, die das Quadrat umstanden. Ein Heizkörper in der Ecke, ein geschlossener Schrank, eine zweite Tür, die in einen anderen Raum führte, und ein Fenster, das von außen vergittert war. Die Lampe hing unter der Decke. Es war eine halbrunde Leuchte in einem neutralen Weiß. Allerdings hatte jemand eine gelbe Birne in die Fassung gedreht, sodass das Licht gedämpft wurde.
    Jane Collins schloss die Tür und fragte sofort nach dem Gitter.
    »Eine reine Vorsichtsmaßnahme, Miss Collins. Wir leben zwar hier nicht in London, aber auch hier in der Gegend wird hin und wieder eingebrochen - leider.«
    »Da sagen Sie was.« Jane trat näher an den Tisch heran und entdeckte erst jetzt das Brett, das in der Mitte stand und ebenfalls ein Quadrat bildete.
    »Oh«, sagte sie, »ein Spielbrett.«
    Glaser wirkte etwas verlegen. »Kann man so sagen.«
    »Dann haben Sie sich hier mit Ihren drei Clubfreunden getroffen, am Tisch gesessen und gespielt, nicht wahr?«
    Diesmal stimmte ihr der Küster nicht zu. Er hob nur die Schultern an und schaute zur Seite.
    Jane ließ nicht locker. »Sie haben sich hier mit Gino, Donald und auch Ethan getroffen.«
    »Ja, das habe ich«, gab er widerwillig zu.
    Jane schüttelte den Kopf. »Ich denke, Mr. Glaser, dass dies nicht mehr stattfinden wird.«
    Hank Glaser riss die Augen weit auf. »Wie… wie… soll ich das verstehen?«
    »Es tut mir ehrlich leid«, sagte Jane, »aber Sie werden sich hier nicht mehr treffen können. Ihre drei Freunde sind tot…«
    ***
    Hank Glaser sagte nichts. Er konnte nichts sagen. Glücklicherweise stand der Tisch in seiner Nähe, an dem er sich abstützen konnte. Dann sank er langsam nach rechts und auch in die Knie.
    Jane reagierte schnell und stellte einen Stuhl so hin, dass er daraufsinken konnte.
    Es dauerte noch eine Weile, bis er in der Lage war, das erste Wort zu sprechen. »Tot?«, hauchte er.
    Glaser sah jetzt aus wie ein Gespenst.
    »Es ist leider die Wahrheit.«
    »Aber wieso denn?«
    Jane nahm ebenfalls Platz und setzte sich ihm gegenüber. »Sie wurden ermordet.«
    Wieder dauerte es seine Zeit, bis der Mann reagierte. Er verkrampfte sich. Seine Hände zuckten, dann wurden sie zu Fäusten, und der Küster schüttelte den Kopf.
    »Nein, das kann nicht stimmen«, sagte er mit brüchiger Stimme. »Sie lügen.«
    »Gegenfrage. Warum sollte ich das tun?«
    »Ja, warum sollten Sie?« Glaser hatte gesprochen wie ein Fremder. Er blickte Jane an, sah sie aber nicht wirklich. Das gelbliche Licht ließ beide Menschen zusätzlich noch krank aussehen. Der Mann mit den grauen Haaren, die ziemlich lang

Weitere Kostenlose Bücher