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1192 - Schamanenkult

1192 - Schamanenkult

Titel: 1192 - Schamanenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtig normal. Das stimmt auch. Da brauche ich nur an Nadine Berger zu denken, als sie noch eine Wölfin gewesen ist. Das ist vorbei. Wir sind auch später nie richtig sicher gewesen, das muss ich dir nicht alles sagen, aber woher kommt die Gestalt, die Sheila so brutal erschlagen wollte?«
    »Die Frage kann ich dir nicht beantworten, Bill. Da musst du dich schon an Mongush wenden.«
    Bill war mit seinen Gedanken woanders. »Und du hast alles ebenfalls gesehen?«
    »Er hat mich festgehalten. Er hat mich förmlich gesucht, Bill. Er wollte, dass ich mit ihm zusammen eine Verbindung herstelle, und da hat mir wohl das Kreuz geholfen. Er hat sofort gemerkt, dass ich anders bin.«
    »Hast du deinen Geist lösen und einen Astralkörper bilden können«, fragte Bill flüsternd.
    »Nein, das ist mir nicht gelungen. Ich musste mich schon auf Mongushs geistige Ebene verlassen. Da hat er mich dann mitgenommen. Ich habe mich wie weggetreten gefühlt. Ich hatte mich auch nicht vorbereiten können. Es ist alles so plötzlich über mich gekommen, und jetzt sitze ich wieder völlig normal neben dir.«
    »Ja, zum Glück.« Bill blies die Luft aus. Er bewegte sich einige Sekunden nicht und zuckte dann zusammen.
    »Himmel, wir reden hier die ganze Zeit über Sheila. Ich… ich… muss sie doch anrufen und ihr sagen, dass es mir gut geht.«
    Er holte sein Handy hervor, aber so sehr sich Bill auch bemühte, er bekam keine Verbindung. Bevor er anfing zu fluchen, schaltete ich mich ein.
    »Denk immer daran, wer sich hier trifft, Bill. Die Schamanen und ihre Gäste haben für eine Handy freie Zone gesorgt. Sie wollen sich nicht durch andere Energien und Ströme ablenken lassen.«
    »Ja«, sagte er und nickte. »Das scheint wohl so zu sein. Aber wir müssen trotzdem hin. Ich kann einfach nicht hier sitzen und warten, dass etwas passiert.«
    »Das verstehe ich. Fahr du los.«
    »Und ihr?«
    »Wir kommen nach.«
    Bill überlegte nicht lange. »Okay«, sagte er dann. »Ich werde mir ein Taxi nehmen.«
    »Und ruf von unterwegs aus an.«
    Er war schon aufgestanden. »Darauf kannst du dich verlassen, John. Das werde ich auf jeden Fall tun…«
    ***
    Suko und ich kümmerten uns um den Schamanen. Mongush saß auf einem der Stühle und hielt den dünnen Oberkörper nach vorn gebeugt. Er war in das gleiche Tuch eingewickelt, in dem er am Boden gelegen hatte. Auf mich wirkte er erschöpft und wie, jemand, der eine lange Ruhepause benötigt, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Es lag auf der Hand, dass es ihn wahnsinnig angestrengt hatte, seinen Zweitkörper zu produzieren.
    Ich wusste, dass dies immense Kraft erforderte.
    Ich sprach ihn noch nicht an. Er atmete tief, als wollte er mit jedem Atemzug neue Energien tanken.
    Da er seinen Kopf gesenkt hatte, war es mir nicht möglich, einen Blick in sein Gesicht zu werfen.
    Die Hände hatte er wie zum Gebet gefaltet und auf seine zusammengedrückten Knie gelegt.
    Mit Suko trat ich ein paar Schritte zur Seite. Ich brauchte ihm nicht viel zu erklären, denn er hatte das Gespräch zwischen Bill und mir zum größten Teil mitgehört.
    »Und wie geht es weiter, John?«, fragte er.
    »Wir müssen zunächst herausfinden, warum das alles so geschehen ist.«
    »Da kann uns nur Mongush eine Antwort geben. Er hat diesen Ort ausfindig gemacht. Dass es ausgerechnet der Garten der Conollys ist, das kann ich fast nicht begreifen, wenn ich daran denke, wie viele Gärten es in dieser Stadt gibt. Und was hast du erlebt?«
    Ich erzählte es ihm.
    Suko war nach meinen Worten recht nachdenklich. »Dann muss er dich oder dein Kreuz als Hilfe genommen haben. Hast du denn etwas in dieser Richtung gespürt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Kreuz hat sich nicht so gemeldet, wie es normalerweise der Fall ist, wenn du das meinst. Ich hatte eben nur das Gefühl, zwar noch hier zu sein, mich zugleich aber an einem anderen Ort zu befinden, ohne dass es mir gelungen wäre, meinen Astralleib zu produzieren.«
    »Du hast dann nur gesehen. Hellgesehen, gewissermaßen.«
    »Ja.«
    »Und hast du den Mann erkannt oder gekannt?«
    »Überhaupt nicht.« Ich beschrieb ihn noch einmal und kam auf die Augen zu sprechen. »Sie waren so anders. So starr. Sie waren verdreht, und ich denke, dass ich in ihnen auch einen bösen Ausdruck erkannt habe. Möchte mich aber nicht genau festlegen.«
    »Kann ich verstehen. War er eine Erscheinung?«
    »Keine Ahnung, Suko, ob man bei ihm von einer Erscheinung sprechen kann. Aber er besaß eine Waffe, ein Werkzeug,

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