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1192 - Schamanenkult

1192 - Schamanenkult

Titel: 1192 - Schamanenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese Schaufel, und die war verdammt echt. Damit hätte er Sheila töten können.«
    »Wie ist er danach verschwunden?« fragte Suko.
    »Er war einfach weg.«
    »Seltsam.«
    »Hier stimmt einiges nicht. Ich glaube auch nicht mehr an einen Zufall, Suko. Dass diese Dinge in Bills Garten geschehen sind, hängt damit zusammen, dass der Schamane nach London gekommen ist. Er muss einiges in Bewegung gesetzt haben. Es muss eine Verbindung zwischen dem Garten und dem Schamanen geben, und ich glaube auch, dass er sie uns sagen wird, wenn wir ihn danach fragen.«
    »Er muss uns helfen«, sagte Suko. »Denk mal daran, wie oft wir im Garten der Conollys gewesen sind und nichts passiert ist. Wir haben dort gegessen, getrunken, gefeiert, aber der Geist mit der Schaufel hat sich nie gezeigt.«
    »Seine Zeit war noch nicht reif«, mutmaßte ich. »Das ist erst jetzt passiert, nachdem der Schamane hier eintraf. Er muss etwas erweckt haben, das lange Zeit im Finstern verborgen geblieben war. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.«
    Es kam auf den Schamanen an. Ich hoffte, dass er uns auch weiterhin zur Seite stehen würde.
    Suko und ich hatten die gleichen Gedanken und schauten zu ihm herüber. Der Schamane saß nicht mehr so geknickt auf seinem Stuhl. Er hatte den Kopf gehoben und den Rücken durchgedrückt.
    Zudem schaute er in unsere Richtung.
    »Geht es dir wieder besser?« fragte Suko.
    Mongush hob seine Hände und nickte. Auf seinem faltigen Gesicht erschien ein Lächeln. »Wir haben etwas Wunderbares geschafft«, sagte er mit fester Stimme. »Es ist uns gelungen, ein Menschenleben zu retten. Das ist für mich das Höchste.«
    »Wobei wir nicht davon ausgehen können, dass die Gefahr grundsätzlich gebannt ist«, sagte ich.
    »Das ist wohl wahr.«
    »Wir wissen leider zu wenig«, sagte ich. »Du könntest uns helfen. Du weißt Bescheid. Du kennst die Gestalt, die im Garten der Conollys erschienen ist. Willst du sprechen?«
    »Ich werde es versuchen. Ich weiß nicht viel, aber ich weiß, dass es ein gefährlicher Ort ist, an dem eure Freunde leben. Ein Ort, der eine Vergangenheit hat, eine sehr alte sogar…«
    ***
    Sheila wusste nicht mehr, wie sie überhaupt vom Garten her ins Haus gelangt war. Es war alles so schnell gegangen, und sie hatte es wie einen schnell vorbeifließenden Traum erlebt. Aber sie fand sich in der Wärme wieder und stellte fest, dass sie auf der Couch im Wohnzimmer saß. Leicht zitternd, noch immer frierend, obwohl sie noch die dicke Jacke trug.
    Ein Schock erwischte sie nicht mehr. Trotzdem musste sie einiges verarbeiten, und das fiel ihr nicht leicht. Sie wusste jetzt, dass etwas Böses und zugleich Fremdes Einfluss auf den Garten genommen hatte. Es war nicht mehr ihre Welt wie zuvor, sondern eine völlig andere, obwohl sich äußerlich nichts verändert hatte, wie sie feststellte, als sie durch die breite Scheibe schaute.
    Und doch hatte sie dort ein schreckliches Erlebnis gehabt, das beinahe zu ihrem Tod geführt hätte.
    Das Wissen darüber ließ sie zittern. Die Bilder der Erinnerungen schlugen wieder über ihr zusammen, und automatisch kamen ihr die Tränen. Dennoch spürte sie keine große Erleichterung. Zwar war die unmittelbare Gefahr gebannt, aber sie befand sich allein im Haus. Ohne Schutz, ohne Hilfe.
    Okay, sie konnte mit einer Waffe umgehen, aber ob das die Rettung war, wusste Sheila auch nicht, weil die Feinde von einem besonderen Kaliber waren.
    Sie stand auf, legte die Jacke ab und ließ sie auf der Couch liegen. Aus der Küche holte sie ein Taschentuch, und in diesem Raum blieb sie auch stehen.
    Die Sonne war gewandert. Sie schickte ihr helles Licht durch die Fenster in das Haus.
    Als Sheila die Nase geputzt und die Tränen getrocknet hatte, dachte sie an Bill.
    Himmel, er war unterwegs zu diesem Schamanen, den sie als Astralleib gesehen hatte! Ob er wusste, was geschehen war?
    In der Nähe lag das Telefon auf der Station. Sheila hob es ab und wählte Bills Handy-Nummer.
    Sie bekam keine Verbindung. Alles war tot. Ihr Mann nicht erreichbar.
    Plötzlich fing wieder das Zittern an. Sie schwitzte, aber sie fühlte sich zugleich auch sehr kalt. Und auch wie in einem Gefängnis.
    Es war so still.
    Unheimlich still.
    Sie lauschte in die Stille hinein. Sie war bereit, nach irgendwelchen Geräuschen zu fahnden. Es konnte durchaus sein, dass die Feinde es längst geschafft hatten, in das Haus einzudringen, um es ebenfalls in Besitz zu nehmen.
    Wie angewachsen stand sie in der Küche und lauschte.

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