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1193 - Gestern ist heute

Titel: 1193 - Gestern ist heute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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registrierte, daß sie von der ihnen zugedachten Aufgäbe abließen.
    Und noch etwas bemerkte die Urzelle - den Schatten eines offenbar nur zum Teil in diesem Universum befindlichen geistigen Kollektivs, den schwachen Abglanz jenes unheimlichen Potentials, das Rando Imit den verzerrten Fasern der Zeit umwob und den Planeten in der Zukunft festhielt.
    Im ersten Impuls schreckte sie zurück. Diese Geister stammten nicht aus dieser Welt, etwas tiefgreifend Negatives haftete ihnen an, wie der Hauch einer ins Gegenteil verkehrten kosmischen Systematik.
    Doch die Urzelle überwand ihren instinktiven Abscheu schnell. Sie brach in das Kollektiv ein und überschwemmte es mit Suggestivimpulsen. Sie wollte seinen Einfluß neutralisieren, den Tausch der Zeitebenen rückgängig machen. Wenn sie in die Vergangenheit stürzte, würde Kazzenkatt ihr nicht folgen können.
    Sein Plan wäre fehlgeschlagen.
    Da tauchte der Fremde plötzlich wieder auf.
    „Zurück!"
    Machtvoll und energisch peitschte seine Ausstrahlung in ihre Sinne. Er war überall. Auf Rando Iteilten sich die Plasmamassen weiter, aber diesem gewaltigen Bewußtsein waren sie nicht gewachsen. Wohin die Urzelle mit ihren mentalen Fühlern auch stieß, sie wurde erbarmungslos zurückgedrängt.
    Trotzdem gab sie sich noch nicht geschlagen. Mit dem verzweifelten Mut derer, die nichts mehr zu verlieren haben, nahm sie den ungleichen Kampf auf.
     
    *
     
    Hätte er nur wenige Sekunden länger gezögert, der Urzelle wäre es wo möglich gelungen, sich seinem unmittelbaren Zugriff zu entziehen. Die Chronimale befanden sich in hellem Aufruhr. Die Impulse, die in ihren animalischen Gehirnen wüteten, rissen sie aus der Konzentration und stifteten in gleicher Weise Verwirrung und Angst. Durch Fluchtinstinkte aufgescheucht, vernachlässigten sie ihre ursprüngliche Aufgabe. Die Stabilität des Zeittauschs war bedroht, die Existenzebenen vermischten sich. Gestern und Heute schickten sich an, ihre Plätze im Strom der Geschichte wieder einzunehmen.
    Das war der Moment, in dem Kazzenkatt eingriff. Sein Geist verteilte sich über die vielen Tausend Individuen des Chronimalenschwarms und überschüttete sie mit Lenksignalen.
    Zugleich ging er mit aller Macht gegen die Urzelle vor. Jetzt brauchte er keine Rücksicht mehr zu nehmen. Der Zweck seines Hierseins, die Produktion genetisch veränderten Plasmas, war erfüllt; die Urzelle hatte ihn durchschaut. Er konnte seine Überlegenheit voll ausspielen.
    Seine Befürchtung, im letzten Augenblick zu scheitern, erwies sich als grundlos. Das Wesen von Rando Ivermochte ihm nichts anzuhaben. Mit einer Leichtigkeit, die ihn selbst verblüffte, zwang er es aus den Chronimalen hinaus. Mehrmals stieß die Urzelle mit ihrem wachsenden suggestiven Einfluß erneut vor, aber immer wieder drängte er sie zurück. Die Zeitmanipulation gewann neue Stabilität und behielt sie bei.
    Kazzenkatt teilte seine Kräfte auf und half mit breit gefächerten Lenkimpulsen auch den Anin An aus ihrer Wirrnis. Er hörte den wütenden Mentalschrei der Urzelle, als er sie auf ganzer Front in ihre Schranken wies. Sie mußte längst begriffen haben, daß sie den Kampf verloren hatte. Dennoch stemmte sie sich weiter gegen ihr Schicksal.
    In die Schiffe der Anin An kam wieder Ordnung. Kazzenkatt beobachtete, wie sie ihre sinnlosen Manöver allmählich einstellten und das unterbrochene Werk fortsetzten. Während sie abermals in die Plasmaschlucht hineinrasten, näherte sich die MASCHINE DREI dem Planeten. Auf Geheiß des Lenkungselements setzte 1-1-Monorg starke Gravo-Strahler ein, die verhinderten, daß die Plasmamasse in sich zusammenstürzte und den Klumpen veränderter Substanz unter sich begrub. Selbst wenn sie es in ihrer Not versucht hätte, wäre es der Urzelle nicht mehr gelungen, die Schlucht zu verschütten.
    Kazzenkatt vernahm ihr Wimmern und spürte ihren Haß, als sie die Aktion bemerkte. Sie schleuderte ihm die Schmach ihrer Demütigung entgegen, ihren Abscheu. Es rührte ihn nicht.
    Die Anin An erledigten ihren Auftrag rücksichtslos und brutal. Aus den Geschützmündungen der Beiboote brach die grelle Flut konventioneller Energiestrahler, sorgfältig gezielt und genauestens dosiert. In unmittelbarer Nähe der Schluchtwände wurden die Pseudopodien des organischen Netzes durchtrennt. An mehreren Stellen verkohlte die Plasmasubstanz. Häßliche Narben entstanden.
    Das Netz verlor Elastizität und Halt; es segelte nach unten und wurde von einer Desintegratorsalve

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