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1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Tausendkarat. „Aber es besteht keine Gefahr. Das Überwachungssystem wird, wenn es soweit ist, von unserer Geheimzentrale aus gesteuert. Du hast nichts zu befürchten, es kann nichts schiefgehen. Ich hoffe, die Flöte hilft dir über deine Melancholie hinweg."
    Hooksat war nahe daran, dem Willy von seinem Verdacht zu erzählen. Aber dann überlegte er es sich anders. Willys waren zu redselig, und wenn Tausendkarat sein Wissen nicht für sich behalten konnte, dann würde der Gegner womöglich vorgewarnt sein.
    Und das wäre gleichzeitig das Todesurteil für ihn, Hooksat.
    Er spielte wieder auf seiner Melancholica, um sich zu beruhigen und seine Sinne zu klären. Er mußte geduldig darauf warten, bis sich die Zelle für ihn öffnete und er seinen Verdacht an jemand Kompetenten weitergeben konnte.
    Während er auf der Flöte spielte, fühlte er sich wiederum von durchdringenden Blicken beobachtet, und er bildete sich ein, einen typischen Geruch wahrzunehmen.
     
    5.
     
    Die achttausend Einheiten, zusammengesetzt aus der RAKAL-WOOLVER-Flotte und der gemischten GAVÖK-Flotte, standen in der Randzone der Galaxis in Alarmbereitschaft.
    Es war der 31. August 427 NGZ, fast Mittag.
    „Wir haben noch achtundvierzig Stunden", sagte Bradley von Xanthen. „Ich fürchte, der Alarm kommt zu früh. Die Besatzungen stehen zu stark unter Streß."
    „Dove hat zu verstehen gegeben, daß sich der Zeitpunkt verschieben könnte", erwiderte Tifflor. „Wir müssen jederzeit einsatzbereit sein."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Stunde Xvorverlegt wird", sagte der Kommandant der RAKAL WOOLVER. „Aber es ist deine Entscheidung."
    Julian Tifflor gab keinen Kommentar ab.
    Die Posbis hatten sich auf seine Bitte hin bereit erklärt, noch mehr Fragmentraumer zur Grenze des Hypersperrfelds zu schicken. Von dort schickten sie pausenlos Funksprüche zur Hundertsonnenwelt.
    Ihre Anfragen, die sich ständig wiederholten, blieben unbeantwortet.
    Das Zentralplasma hatte noch zwei Versuche gemacht, sie zum Gehorsam gegenüber dem Dekalog zu bewegen. Als das nichts fruchtete, verstummte es. Die Hundertsonnenwelt schwieg. Die Fragmentraumer aus der Milchstraße funkten weiter, ohne Unterbrechung.
    Aber die Rebellen der Hundertsonnenwelt meldeten sich nicht wieder.
    Tifflor entschloß sich dazu, dem Dekalog ein Ultimatum zu stellen.
    „Welche kindliche Einfalt steckt denn hinter diesem Entschluß", wunderte sich Bradley von Xanthen.
    Tifflor mußte lächeln. Er war nicht so naiv anzunehmen, daß Kazzenkatt eine Drohung ernstnehmen würde, noch daß er ein Ultimatum annahm. Tifflor ging es um etwas anderes, er wollte, daß die Widerstandskämpfer auf der Hundertsonnenwelt den Funkspruch empfingen. Er wollte ihnen damit eine versteckte Nachricht zukommen lassen.
    Sie sollten daraus die Stärke der Flotte und ihre Einsatzbereitschaft erfahren. Entsprechend faßte Tifflor das „Ultimatum" ab. Daß er damit dem Dekalog der Elemente verriet, wie stark - oder schwach - sie waren, belastete ihn nicht. Kazzenkatt mußte das ohnehin längst herausgefunden haben.
    Durch eine Reihe weiterer entsandter Robotsonden und die Fernortungsergebnisse der Fragmentraumer, kannten sie selbst die Stärke der Raumstreitkräfte des Dekalogs.
    Demnach verfügte Kazzenkatt über rund 50 000 Raumelemente, die vermutlich Träger einer unbekannten Zahl von Geisteselementen waren, und über 2 gigantische Techno-Schiffe, sogenannte MASCHINEN. Dazu kamen natürlich auch noch die 10 000 BOXEN Fragmentschiffe mit versklavten Posbis.
    Tifflor hatte dem Rechnung getragen und die Bereitstellung aller Gravobomben befohlen, die eine wirkungsvolle Waffe gegen die Gruuthe, die Elemente des Raumes, waren. Gegen die MASCHINEN kam man ohnehin nicht an, denen mußte man aus dem Weg gehen.
    Die Posbis meldeten den Verlust von vier Boxen durch das Element der Kälte, dennoch hielten sie ihre Position im Bereich des Sperrfelds. Statt ihre Fragmentraumer aus dem Leerraum zurückzuziehen, entsandten sie weitere Kontingente. Sie vertrauten offenbar Tifflors Versicherung, daß das Hypersperrfeld bald aufgehoben werden würde. Die Posbis brauchten dafür keine Beweise, die Sorge um das Zentralplasma und ihre Welt war größer als alles andere. Sie wollten die Hundertsonnenwelt um jeden Preis retten, im anderen Fall blieb ihnen ohnehin keine Hoffnung für die Zukunft. Sie konnten untergehen oder siegen.
    Tifflor dagegen beschränkte sich nicht allein auf Wunschdenken.
    Er hatte den

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