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1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gutläuft, können wir uns den Pedotransmitter immer noch vornehmen."
    „Aber soweit hast du offenbar noch nicht vorausgeplant", ätzte G'irp. Seine Hyperosmie plagte ihn wieder und verursachte ihm Juckreiz.
    „Der Pedotransmitter ist offenbar Kazzenkatts liebstes Spielzeug", sagte Dove. „Er braucht ihn dringend, um neues Haßplasma zur Hundertsonnenwelt zu schaffen. Entsprechend seiner Bedeutung wird er auch bewacht sein. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß Kazzenkatt der Pedotransmitter wichtiger als der Sperrfeldgenerator ist. Er bietet ihm nämlich für den Notfall die letzte Fluchtmöglichkeit. Für uns ist jedoch der Sperrfeldgenerator bedeutender."
    „Euch geht es doch nur darum, gegen meine Vorschläge zu opponieren", maulte G'irp. Dabei atmete er seltsam flach und wand sich wie in körperlichem Unbehagen. Er gestikulierte unmotiviert mit den Armen und schlug sich immer wieder gegen den Körper.
    „Russelwussel", sagte Dove, an den Matten-Willy gewandt. „Du machst dich mit deinen Artgenossen bereit für die Befreiung der Gefangenen. Wir treffen uns, wie vereinbart, am letzten Ausstiegsschacht vor dem Sperrfeldgenerator. Alles klar?"
    „Er ist schon unterwegs", sagte der Willy und eilte davon.
    „Vergiß den Pedotransmitter", sagte Dove wie als Trost zu G'irp, dabei mußte er dem Blue insgeheim fast recht geben.
    Dove hatte bei sich bereits beschlossen, falls die Zerstörung des Sperrfeldgenerators gelang, sich auf eigene Faust zur „Regenbogenkugel", wie die Willys den Pedotransmitter nannten, durchzuschlagen.
    Einer allein hatte vielleicht eine Chance, die Sperre der Anin An zu überwinden.
     
    *
     
    Hooksat war so sehr in das Spiel auf der Melancholien vertieft, daß er den Piepton beinahe nicht gehört hätte. Er setzte die Rüsselflöte ab und betrachtete sie wehmütig. Er würde sie in diesen Einsatz nicht mitnehmen können.
    „Nach dem dritten Gongschlag flitzt du durch die aufsteigende Schiebetür, so rasch du kannst", hatte ihm Tausendkarat während des letzten Besuchs aufgetragen. „Der Aufstand findet um vierundzwanzig Stunden früher statt." Auf der Hundertsonnenwelt hielt man sich an die Norm-Zeit, den Vierundzwanzigstundentag, denn durch die ständig scheinenden Kunstsonnen wurde es ohnehin nicht dunkel.
    Wieder erklang ein Piepton - und gleichzeitig wurde die Kerkertür hochgefahren. Hooksat hatte also das erste Warnsignal überhört.
    So rasch ihn seine plumpen Beine tragen konnten, eilte er zum Ausgang. Kaum hatte die Tür ihren höchsten Punkt erreicht, senkte sie sich auch schon wieder. Hooksat konnte sich gerade noch durch die kleiner werdende Öffnung hindurchzwängen.
    Ein Matten-Willy mit fladenförmigem Körper kam herangerast.
    „Zum Sammelplatz!" rief er im Vorbeihasten.
    Hooksat griff mit dem Rüssel nach ihm und erwischte ihn am Pseudoarm, mit dem er ihm zuwinkte.
    „Ich brauche eine Waffe", sagte der Unither.
    „Waffenausgabe am Sammelplatz", rief der Willy und befreite sich. „Muß weiter. Rebellen sollen vergattert werden."
    „Wo sind die anderen Gefangenen?" rief Hooksat dem enteilenden Willy nach. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber er brachte keinen weiteren Ton hervor. Ein herbfruchtiger Geruch wehte ihm entgegen.
    Der Feind!
    Hooksat wurde sich plötzlich bewußt, daß er völlig allein war.
    Als er das Scharren diamantharter Teleskopfüßchen näher kommen hörte, wollte er instinktiv in seine Zelle zurückkehren. Aber sie war bereits verschlossen.
    Ein Willy kam auf ihn zu. Hooksat schnupperte. Er hatte immer noch das Fruchtaroma in der Nase, vermochte aber nicht zu sagen, ob es von dem Neuankömmling kam.
    „He, Hooksat, willst du nicht deine Rüsselflöte mit einem Strahler vertauschen?" rief der Willy. Hooksat erkannte an der Stimme Tausendkarat. „Du mußt zum Sammelplatz."
    Hooksat wurde sich erst jetzt bewußt, daß er das Instrument immer noch bei sich trug. Er ließ es einfach fallen. Mit Musik konnte er sich aus dieser Situation auch nicht retten. Er war sicher, daß der Feind ihn noch immer belauerte, obwohl der Fruchtgeruch schwächer geworden war. Von Tausendkarat ging er jedenfalls nicht aus. Aber wer konnte schon sagen, ob der Feind seine Ausdünstung für gewisse Zeit nicht steuern konnte?
    „Hast du eine Waffe, Tausendkarat?" drängte Hooksat. Als der Willy verneinte, fügte er hinzu: „Dann bringe mich zu einem der Anführer. Ich muß eine wichtige Entdeckung melden."
    „Wir müssen den Zeitplan einhalten", sagte

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