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1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftlern der RAKAL WOOLVER aufgetragen, Stalion Doves Hypothesen einer Hochrechnung zu unterziehen. War es möglich, daß das genmanipulierte Haßplasma in so relativ kurzer Zeit wieder „umkippen" konnte? Und daß es durch einen solchen genetischen Kollaps zu normalem Zellplasma werden konnte?
    Von der Beantwortung dieser Fragen hing für Tifflor viel ab. Die Wissenschaftler machten es sich nicht leicht. Sie zogen sogar Posbis für ihre Untersuchungen heran. Sie simulierten in verschiedenen Versuchsreihen eine Mutation des Zellplasmas zu einem Haßplasma und entwickelten es zurück zu einem Urplasma.
    Ihre Antworten waren zwar nicht ganz eindeutig - es gab hinsichtlich des Haßplasmas zu viele unbekannte Faktoren - aber andererseits doch recht ermutigend.
    Vorausgesetzt, daß im Haßplasma verschiedene Erbfaktoren des ursprünglichen Zellplasmas erhalten geblieben waren, so war eine Rückentwicklung zur Urform leicht wahrscheinlich. Mit anderen Worten hieß das, daß abgestorbene Haßzellen durch neutrale Plasmazellen ersetzt wurden. Ein solcher Wandlungsprozeß konnte mitunter sehr rasch vonstatten gehen, besonders bei kleineren Plasmamengen, wie in den Posbis enthalten. Bei den gigantischen Massen des Zentralplasmas, das in den achtzig Kuppeln auf der Hundertsonnenwelt untergebracht war, würde natürlich ein Verzögerungseffekt eintreten. Die Halbwertszeit konnte von zehn Tagen bis zu zwei Jahren dauern, der Rahmen war also sehr weit gesteckt.
    Julian Tifflor war dennoch zufrieden. Die Aussagen der Wissenschaftler bestätigten immerhin Stalion Doves Erfahrungen, daß haßplasmainfizierte Posbis innerhalb kürzester Zeit zu Überläufern wurden.
    „Damit ist eine große Last von mir genommen", gestand Tifflor dem Kommandanten.
    „Was, wenn die Antwort der Wissenschaftler weniger positiv ausgefallen wäre?" fragte Bradley von Xanthen. „Hättest du dann die Rettungsaktion für die Hundertsonnenwelt abgeblasen?"
    „Ich würde kein Risiko scheuen, um die Hundertsonnenwelt zu retten", erwiderte Tifflor. „Sie ist ein Chronofossil."
    Die Borduhren kündigten bereits das nahende Ende dieses 31.
    Augusts an, als die Fragmentraumer einen Funkspruch der Rebellen von der Hundertsonnenwelt weiterleiteten.
    Stalion Dove meldete: „Immer mehr Posbis laufen zu uns über. Das erlaubt es uns, den großen Coup um vierundzwanzig Stunden vorzuverlegen."
    Der „große Coup" war die Zerstörung des Sperrfeldgenerators.
    „Das geht aber schnell", sagte von Xanthen verblüfft. „Für meinen Geschmack sogar zu schnell."
    „Die Wissenschaftler haben es prophezeit", sagte Tifflor. „Wenn ein Posbi umkippt, fallen die anderen der Reihe nach. Es ist das Domino-Prinzip. Jetzt hängt alles davon ab, ob es Dove gelingt, den Sperrfeldgenerator zu zerstören. Aber mit Hilfe des ständig wachsenden Posbi-Heeres müßte es gelingen."
    Noch zwölf Stunden! dachte Tifflor. Er würde seine Flotte schon vor der Aufhebung des Hypersperrfelds auf den Flug zur Hundertsonnenwelt schicken, um den Leerraum zu überbrücken und rascher zum Ziel vorzustoßen.
    Einige Stunden Zeitgewinn konnten für den Ausgang der Schlacht entscheidend sein.
     
    *
     
    Stalion Dove, Morkenschrot, G'irp und Russelwussel fanden sich in der Hauptzentrale zur letzten Lagebesprechung ein. Der riesige Zentralbildschirm zeigte eine Computerkarte des Einsatzgebiets.
    Es handelte sich um ein Areal von hundert Quadratkilometern.
    Darin eingeschlossen waren ein Teil des Raumhafens, Soltown, der Wald hinter dem Sperrfeldgenerator, in dem die Willys ihre Versammlungen abhielten, und natürlich der Sperrfeldgenerator selbst, das Hauptziel ihres Unternehmens.
    Dazu kamen noch der Standort des Pedotransmitters und drei Kuppeln des Zentralplasmas, von denen eine als Lagerplatz des demontierten Sakoders diente.
    Ihr Unterschlupf lag drei Kilometer südlich des Sperrfeldgenerators; zwei Drittel dieser Strecke konnten sie gefahrlos in den subplanetaren Anlagen zurücklegen. Ebenfalls im Einsatzgebiet lagen die subplanetaren Gefängnisse für die rund vierhundert GAVÖK-Vertreter.
    „Das ist der niedrigste Stand seit Jahren", erklärte Dove dazu. „Ich weiß nicht, ob wir froh sein sollen, nicht die Verantwortung über mehr GAVÖK-Leute übernehmen zu müssen, oder ob wir es bedauern sollen, keine größere Armee zur Verfügung zu haben. Wie dem auch sei, die Posbis sind unsere Hauptstreitmacht.
    Russelwussels Artgenossen haben inzwischen zweihundert Posbis

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