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1195 - Krisenherd Andro-Beta

Titel: 1195 - Krisenherd Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich wie gelähmt und glaubte zu träumen. Ich wäre gerannt wie ein Kind, wenn ich gewußt hätte, was hinter dem Befehl von Grek 1 steckte.
    Vor mir standen zwei Männer und zwei Frauen, von denen die eine in kaum noch faßlicher Weise meinem Vorstellungsvermögen von der Idealfrau entsprach. Auch die andere sah beachtlich aus. Sie war klein und zierlich und hatte dunkles Haar. Die beiden Männer hatten kurze, rote Haare und eine Unzahl von Sommersprossen im Gesicht. Der eine hatte gelbe, der andere wasserblaue Augen. Einen von ihnen kannte ich.
    „Hallo, Bully", brachte ich mühsam hervor. „Bist du es wirklich, oder ist das wieder so ein verdammter Trick von diesen Ammoniakschlürfern?"
    Mit ausgestreckter Hand trat ich auf den Sprecher der Hanse zu, doch dann sank mir die Hand wieder nach unten. Ich sah Mirona Thetin hinter einer Glasscheibe auf einem Tisch liegen.
    „Ich bin Kelly Bo", stellte ich mich vor. „Mitglied einer Expedition, von der nur noch ich übrig bin. Ich hatte gehofft, irgendwann Terranern zu begegnen, die mich zumindest in die Milchstraße mit zurücknehmen. Wenn ich erst einmal dort bin, komme ich schon irgendwie per Anhalter bis zur Erde."
    Bully musterte mich voller Argwohn.
    „Hast du etwas mit der zu tun?" fragte er und deutete auf Mirona Thetin.
    „Natürlich nicht. Ich habe sie vorhin zum erstenmal gesehen, und ich bin genauso überrascht wie du. Die Maahks hat es geradezu verrückt gemacht, daß sie die Leiche von Faktor Igefunden haben. Man kann nicht mehr vernünftig mit ihnen reden. Und mit dir wohl auch nicht. Ich finde, es ist an der Zeit, mir guten Tag zu sagen."
    Ich konnte Reginald Bull ansehen, daß er sich über mein respektloses Auftreten ärgerte.
    Ich dachte gar nicht daran, ihn zu fragen, aus welchem Grund er und seine Begleiter eigentlich hier waren, sondern redete drauflos. Ich ging davon aus, daß Bully sich von nun an nur noch um mich kümmern würde. Er wollte mich zurechtweisen, doch er konnte es nicht. Er beruhigte sich rasch und reagierte damit genauso, wie ich es gewohnt war.
    Schade, dachte ich. Ich hätte ganz gern mal erlebt, wie es ist, wenn sein berühmtes Temperament mit ihm durchgeht.
    „Du nimmst den Mund ganz schön voll, mein Lieber", sagte er und reichte mir die Hand.
    „Das ist so meine Art."
    Ich grinste die anderen an.
    „Das ist Commander Rose Xochin", stellte Bully die Kleine vor. „Und das sind Taurec und Vishna."
    „Von Taurec habe ich schon gehört", erwiderte ich. „Ist er nicht ein Kosmokrat?"
    Sie blickten mich eigenartig an, und ich begriff, daß ich mal wieder ins Fettnäpfchen getreten war. Doch deshalb machte ich mir keine Sorgen. Mir konnte niemand böse sein.
    In meinem ganzen Leben hatte mir noch nicht ein einziges Mal irgend jemand irgend etwas übelgenommen. Warum sollte ausgerechnet der Kosmokrat damit anfangen?
     
    5.
     
    Reginald Bull ging unruhig in dem Raum auf und ab, den Grek 1 ihnen als Aufenthaltsraum angewiesen hatte. Nebenan lag die tote Mirona Thetin.
    Inzwischen hatten Reginald Bull, Taurec, Vishna, Rose Xochin und Kelly Bo nicht nur mit Grek 1, sondern auch noch mit einigen anderen Maahks gesprochen. Alle wirkten psychisch gestört - eine Erscheinung, die keiner von ihnen bei den Maahks je zuvor beobachtet hatte.
    „Wir müssen erreichen, daß wir Andro-Beta anfliegen dürfen", sagte der Aktivatorträger.
    „Nur dort können wir herausfinden, was hier eigentlich geschieht."
    „Die Methans werden uns die Genehmigung geben", erklärte Kelly Bo zuversichtlich.
    „Ach, tatsächlich? Und woher willst du das wissen?"
    „Ich komme ganz gut mit ihnen aus."
    „Grek 1 hat angedeutet, daß du Schwierigkeiten mit Grek 3 gehabt hast", bemerkte Vishna spöttisch. „Sagte er nicht sogar, du könntest von Glück reden, daß du noch lebst?"
    „Ach, das war nichts weiter von Bedeutung", winkte ich ab. „Der Kerl lief Amok. Er hat einen anderen Maahk umgebracht, und ich war Zeuge. Das war alles."
    „Wenn alle Maahks durchdrehen, dann muß dafür ein externer Grund vorliegen", vermutete Bully. Er wandte sich an Taurec. „Wäre es nicht vorstellbar, daß es irgend etwas gibt, was die Methanatmer von außen her beeinflußt und sie alle gleichermaßen trifft?"
    „Ein paraenergetisches Feld, das eine Art Paranoia bei ihnen auslöst? Das ist durchaus möglich."
    „Aber es trifft uns nicht", wandte Kelly Bo ein. „Zumindest nicht mich."
    „Das kann ich von mir nicht sagen", wandte Bully ein. „Ich bin nervös,

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