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1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Silberne. „Was können sie dort anrichten?"
    „Nichts. Wir brauchen nur zu warten, bis ihre Vorräte an Atemluft erschöpft sind."
    „Das kann lange dauern. Tu etwas, um ihr Ableben zu beschleunigen."
    „Bereits eingeleitet, Parwondov", antwortete das Modul diensteifrig. „Die Realität wird dahingehend modifiziert, daß die Kontrollen im Raumanzug des einen Saboteurs versagen."
    Parwondov war noch immer nicht zufrieden.
    „Und was ist mit dem anderen?" wollte er wissen.
    „Ich rate, daß wir Schritt um Schritt vorgehen. Es sollte jeweils nur ein Parameter der Realität verändert werden, weil es sonst zu Rückkopplungen kommen kann."
    „Meinetwegen."
    „Du wirst nicht lange zu warten brauchen, Parwondov", meldete das Modul. „Der erste Saboteur hat eine Gerölllawine ausgelöst, unter der er in wenigen Sekunden begraben sein wird - für immer!"
    Parwondov wandte sich um und warf seinen beiden Mittriumvirn einen langen Blick zu.
    „Wir haben gute Arbeit geleistet", sagte er. „Der neue Ordoban funktioniert besser, als ich es erwartet hatte."
    „Wie lange, bis wir den zweiten los sind?" erkundigte sich Quartson.
    „Abwarten", warnte der pessimistische Halmsew. „Im Augenblick lebt der erste noch."
    Ein paar Minuten verstrichen. Ungeduldig blickte Parwondov auf jene Stelle der Konsole, an der er jede Sekunde das Rufzeichen des Moduls zu sehen erwartete. Als es schließlich aufleuchtete, ging die Ungeduld mit ihm durch.
    „Nun? Was ist?" rief er.
    „Parwondov ... ich weiß nicht, wie es geschehen konnte." Der klägliche Ton der Stimme ließ den Silbernen aufhorchen.
    „Wie was geschehen konnte?" fragte er scharf.
    „Der erste Saboteur wurde planmäßig unter der Lawine begraben. Seine Lebensspanne betrug nur noch eine Minute. Da tauchte sein Kumpan auf. Ich weiß nicht, Parwondov, wie er den Ort, an dem er zu graben hatte, so genau lokalisieren konnte. Er arbeitete wie ein Besessener und mit Bärenkräften. Freilich kam ihm auch die geringe Gravitation des Asteroiden zustatten. Er befreite seinen Genossen Sekunden bevor dieser den Tod gefunden hätte. Und dann..."
    „Ich reiße dir die Zunge aus dem Leib, wenn du deinen Bericht nicht komprimierst!"
    donnerte Parwondov.
    „Ich habe keine Zunge, Parwondov", antwortete das Modul, das angesichts der lächerlichen Drohung einen Teil seines Selbstvertrauens zurückgewann. „Es gibt auch nichts mehr zu komprimieren. Sekunden später waren beide Saboteure von der Oberfläche des Steins der Finsternis verschwunden."
    „Einfach weg?" ächzte Parwondov entsetzt.
    „Sie befinden sich nicht mehr innerhalb der Sequenz der Realitätsebenen, zu denen das Land ohne Schatten und der Stein der Finsternis gehören."
    „Aber du kannst ihre Spur verfolgen!"
    „Sie haben keine Spur hinterlassen, Parwondov", sagte das Modul.
    Da sprang der Silberne wutentbrannt auf und brüllte: „Such sie! Und bring mir die beiden Schufte herbei, oder ich lasse Feuer unter deinem schleimigen Leib machen!"
    Dann donnerte er die Faust auf die leuchtende Kontaktfläche der Sprechverbindung.
    Etwa zehn Sekunden stand er vor der Konsole, die Hände auf den Rand gestemmt, den Oberkörper weit nach vorne gebeugt. Dann richtete er sich auf. Der unbeherrschte Zorn war verflogen. Parwondov hatte sich wieder in der Gewalt.
    „Wir haben sie unterschätzt", sagte er. „Bisher haben wir die Suche nur halbherzig betrieben. Wir können uns nicht allein auf den neuen Ordoban verlassen, wir brauchen zusätzliche Suchkräfte. Ich dachte einen Augenblick lang an die zahlreichen Völker, die im Innern des Loolandre wohnen. Wir brauchen eine zentral gesteuerte Armee von Suchern, die alle auf einen Befehl hören."
    „Von der Sorte haben wir ein paar hundert Millionen", erwiderte Quartson.
    „Das hieße aber, wir ließen eine unserer Flanken ungedeckt", gab Halmsew zu bedenken.
    „Nicht ganz. Wir brauchen nicht alle. Oder hast du eine bessere Idee?" Halmsew verneinte mit einer knappen Geste.
    „Dann sind wir uns einig." Er trat von neuem an die Konsole. Sekunden später materialisierte die Videofläche mit Losridder-Orns dreidimensionalem Bild. „Ich habe einen Auftrag für dich", sagte Parwondov mit schneidender Schärfe.
    „Herr, wir stehen wenige Minuten vor dem entscheidenden Angriff!" stieß der Torkrote hervor.
    „Es gibt keinen Angriff", wies der Silberne ihn zurecht. „Wenigstens im Augenblick noch nicht. Später könnt ihr euren Kampf haben. Jetzt werdet ihr im Loolandre gebraucht.

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