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1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Transmitterreisende", sagte Nachor. „Für vornehme Transmitterreisende", fügte er hinzu.
    „Gab es zwei Sorten von Transmitterreisenden?" fragte Perry verwundert.
    „Gewiß doch - ebenso, wie es zwei Transmitternetze gibt."
    „Eines für die Vornehmen, das andere für die Bauern?"
    „Nein. Eines für die Bauern und beide für die Vornehmen."
    „Wozu brauchen Transmitterreisende eine Unterkunft? Ich meine, ein Transmitter macht zzip - und schon ist man da. Wozu noch Wegestationen?"
    „Ich nehme an, die vornehm Reisenden waren hauptsächlich in Ordobans unmittelbarem Auftrag unterwegs. Manchmal mußten sie sich stunden- oder gar tagelang bereithalten.
    Wenn aber Ordobans Anweisung kam, dann hatten sie sie sofort auszuführen. Sie waren also darauf angewiesen, in unmittelbarer Nähe des Transmitters zu warten."
    Perry Rhodan musterte den Freund mit eigenartigem Blick.
    „So, so, das nimmst du an. Aber je länger du darüber nachdenkst, desto mehr verdichtet sich die Annahme zur Gewißheit?"
    „So ist es. Findest du daran etwas falsch?"
    „Um Gottes willen, nein! Gerade so wollten wir es haben. Laß mich dir die Frage stellen, die du schon ein Dutzend Mal von mir gehört hast: Wie geht's jetzt weiter?"
    An der Art, wie er darauf reagierte, ließ sich die Veränderung ermessen, die sich inzwischen im Bewußtsein des Armadaprinzen vollzogen hatte. Da war kein unsicheres Ausweichen, kein Verweis auf sein schadhaftes Gedächtnis mehr. In der Art des erfahrenen Taktikers ging er Perrys Frage an.
    „Wir sind den Armadaschmieden zweimal per Transmitter entkommen", begann er. „Das erstemal haben sie uns rasch wiedergefunden. Über das zweite Mal können wir noch keine Aussage treffen, weil wir noch nicht lange genug hier sind. Ich habe jedoch das Gefühl, daß wir uns im Augenblick in Sicherheit befinden. Nennen wir die beiden Transmittersysteme schwarz und weiß - schwarz für die Unterlinge, weiß für die Bevorzugten. Wenn mein Gefühl mich nicht trügt, hieße das, daß die Silbernen das schwarze System kennen, das weiße dagegen nicht."
    Perry richtete sich auf. Das Unbehagen war ihm am Gesicht abzulesen.
    „Wir sitzen hier und warten, ob eine Falle um uns herum zuschnappt?" fragte er.
    „Wahrscheinlichkeit: weniger als ein Prozent. Verlaß dich auf meine Intuition, mein Freund."
    „Was bleibt mir anderes übrig", brummte Perry und ließ sich wieder auf das Polster sinken.
    „Die Schmiede erkennen selbstverständlich, daß es im Innern des Loolandre Wege gibt, von deren Existenz sie keine Ahnung haben. Sie werden also ihren Riesensymbionten auf dieses Problem ansetzen. Denn sie haben nur dann Aussicht, den Loolandre in vollem Umfang zu beherrschen, wenn sie alle seine Einrichtungen kennen. Wie lange der Symbiont brauchen wird, das weiße Transmitternetz zu entdecken, weiß ich nicht. Als Vorteil wiegt sicherlich zu unseren Gunsten, daß er eine fremde Mentalität besitzt. Er muß sich mit der technischen Logik des Loolandre erst vertraut machen."
    Perry schüttelte sich. Jedes Mal, wenn die Rede auf den Moloch kam, der aus 100.000 Weidenburnianern entstanden war, packte ihn das Grauen.
    „Die Silbernen stehen also vor einem Dilemma", fuhr Nachor fort. „Einerseits geht es ihnen darum, uns so rasch wie möglich einzufangen. Andererseits müssen sie den Symbionten vordringlich für eine andere Aufgabe einsetzen. Wie würdest du an ihrer Stelle reagieren?"
    „Ich stellte mir eine möglichst große Suchtruppe zusammen und überschwemmte mit ihr das Innere des Loolandre."
    Der Prinz nickte.
    „Ich bin sicher, du hast recht. Woher aber nehmen sie die Suchtruppe? Gewiß, der Loolandre hat viele Millionen, vielleicht sogar Milliarden von Bewohnern. Bei den meisten handelt es sich jedoch um seßhafte Völker, die eingefahrenen Beschäftigungen nachgehen. Solchen Wesen eine neue Aufgabe zu erteilen und vor allen Dingen, die Suchaktivität unter den einzelnen Völkern zu koordinieren, ist mühsam und zeitraubend.
    Die Armadaschmiede haben aber noch eine andere..."
    „Die Torkroten", fiel Perry ihm ins Wort.
    „So sehe ich es. Wir werden es über kurz oder lang mit den Torkroten zu tun bekommen. Fürs erste jedoch steht uns noch das weiße Transmitternetz unbeschränkt zur Verfügung. Wir sollten es benützen, um so rasch wie möglich in Richtung Zentrum vorzudringen."
    „Ich dachte, unser Ziel sei eine der Schaltstellen?"
    „Das war es", bestätigte Nachor. „Aber je mehr sich meine Erinnerung

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